Stefan Askenase
Stefan Askenase (* 10. Juli 1896 in Lemberg, Galizien, Österreich-Ungarn, heute Ukraine; † 18. Oktober 1985 in Bonn) war ein belgisch-polnischer Pianist.
Leben
Askenase wurde in Lwiw (Lemberg) in eine jüdische Familie geboren.[1] Nach erstem Klavierunterricht durch seine Mutter (eine Studentin des Chopin-Schülers Karol von Mikuli) und durch Theodor Pollak war Stefan Askenase 1914/15 Schüler des Liszt-Schülers Emil von Sauer am Konservatorium Wien, später lehrte ihn Joseph Marx. Von 1916 bis 1918 nahm er am Ersten Weltkrieg teil, danach leitete er das Opernhaus von Lemberg. 1919 debütierte er in Wien, 1922 übernahm er eine Professur am Konservatorium in Kairo. Ab 1925 lebte er in Brüssel und widmete sich seiner 60 Jahre dauernden weltweiten Konzerttätigkeit. Von 1937 bis 1939 lehrte er am Konservatorium Rotterdam, von 1957 bis 1961 am Brüsseler Konservatorium. 1966 siedelte er nach Bonn über.
Berühmt für seine Interpretationen der Werke Chopins, hatte er ebenfalls besonderen Bezug zu Bach, Mozart und Haydn. In den 1950er Jahren nahm er zahlreiche Werke Chopins für die Deutsche Grammophon Gesellschaft auf.
Zu seinen Schülern gehörten u. a. Martha Argerich, László Gyimesi, John McKay, Sontraud Speidel, André Tchaikowsky und Mitsuko Uchida.
Literatur
- Alain Pâris: Lexikon der Interpreten der klassischen Musik im 20. Jahrhundert. dtv/Bärenreiter, München/Kassel 1992, ISBN 978-3-423-03291-9.
Weblinks
- Werke von und über Stefan Askenase im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- Nachruf (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive), AJR Information, Der Verband der Jüdische Flüchtlinge in Großbritannien, London | Ausgabe = Band XL Nr. 12, Dezember 1985, S. 7. Abgerufen am 4. April 2018.