Stary Jaworów
Stary Jaworów (deutsch Alt Jauernick, veraltet auch Jauernig bzw. Jauerau) ist ein Dorf in der Gmina Jaworzyna Śląska (Königszelt) im Powiat Świdnicki (Kreis Schweidnitz) in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen.
Stary Jaworów Alt Jauernick | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Niederschlesien | ||
Powiat: | Świdnica | ||
Gmina: | Jaworzyna Śląska | ||
Geographische Lage: | 50° 53′ N, 16° 26′ O | ||
Einwohner: | 418 | ||
Postleitzahl: | 58-125 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) (+48)74 | ||
Kfz-Kennzeichen: | DSW | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Straße: | Świdnica–Wrocław | ||
Nächster int. Flughafen: | Breslau | ||
Geschichte
Jauernick wurde 1250 als Javorovo erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname ist slawischen Ursprungs. Mitte des 13. Jahrhunderts begann die Erschließung des Landes durch deutsche Siedler, so auch vom schon bestehenden Jauernick.[1] Territorial gelangte Jauernick nach der Teilung des Herzogtums Breslau 1290/91 an das neu gebildete Herzogtum Schweidnitz und wurde bis 1368 vom Schweidnitzer Zweig der Schlesischen Piasten regiert. Nach dem Tod des Herzogs Bolko II. von Schweidnitz fielen die Herrschaftsgebiete von Schweidnitz-Jauer erbrechtlich an die Krone Böhmen.
Seit 1565 war der Grundherr von Jauernick Herdwig von Seidlitz auf Kratzkau. 1575 fiel es an seine Witwe Hedwig von Seidlitz geb. Schweintzen auf Kratzkau, die Jauernick 1588 an den Landvogt der Niederlausitz Karl von Kittlitz veräußerte. 1604 erhielt es sein Sohn gleichen Namens. Er war königlicher Amtsverweser des Fürstentums Sagan. 1614 war Jauernick in Besitz seiner Witwe Margaretha Rebecca von Kittlitz, geb. Freiin von Promnitz, 1624 gehörte es Ferdinand Freiherr von Kittlitz, 1656 Sigmund von Kittlitz, 1657 Niklas Alexander Freiherr von Bibran und Modlau, 1694 dessen Sohn Heinrich Alexander Baron von Bibran, nach ihm sein Bruder Friedrich Wilhelm Baron von Bibran, 1733 Franz Julius Graf von Nimptsch, darauf der Bürgermeister von Schweidnitz und Hofrat Gottfried von Kehler und sein Sohn gleichen Namens, schließlich 1784 einem Baron von Richthof.[2]
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Jauernick 1741/42 mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. Die alten Verwaltungsstrukturen wurden aufgelöst und Jauernick in den Landkreis Schweidnitz eingegliedert, mit dem es bis 1945 verbunden blieb. Im Zweiten Schlesischen Krieg nahm Friedrich II. am 1. Juni 1745 in der Nähe von Jauernick sein Hauptquartier.[3] 1785 zählte Jauernick ein Vorwerk, sechs Häusler, eine Wassermühle, 15 Bauern, 16 Stellenbesitzer und 258 Einwohner. Um 1800 wurde die Gemeinde Neu Jauernick gegründet, infolge sich das alte Dorf Alt Jauernick nannte.
Alt Jauernick unterstand der Kriegs- und Domänenkammer Breslau, bis es im Zuge der Stein-Hardenbergischen Reformen 1815 dem Regierungsbezirk Reichenbach der Provinz Schlesien zugeordnet wurde. 1845 zählte Alt Jauernick 448 Einwohner und 1885 660 Einwohner. Seit 1874 bildete Alt Jauernick einen eigenen Amtsbezirk.[4] 1895 waren es in der Landgemeinde 534 Einwohner und im Gutsbezirk 56 Einwohner.[5] Mit der Übernahme 1945 durch sowjetischen Truppen und polnische Administration wurde Alt Jauernick in Stary Jaworów umbenannt. Die deutschen Einwohner wurden, so weit sie nicht schon vorher geflohen waren, vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner waren teilweise Zwangsausgesiedelte aus Ostpolen. Heute gehört Stary Jaworów zur Landgemeinde Jaworzyna Śląska.
Sehenswürdigkeiten
- Filialkirche St. Maria Immaculata, erbaut im 14. bis 15. Jahrhundert, Wiederaufbau im 18. Jahrhundert. Mit dem Einzug der Reformation wurde das Gotteshaus evangelisch und nach dem dreißigjährigen Krieg 1654 den Katholiken zurückgegeben.[6] Es war jedoch völlig zerstört. Erst 1706/08 wurde eine neue Kirche gebaut, die Filiale von Arnsdorf wurde. Die evangelischen Einwohner hielten sich zur Friedenskirche Schweidnitz. Für Begräbnisse wurde die katholische Kirche benutzt. 1892 wurden Alt Jauernick, Neu Jauernick, Arnsdorf und Wickendorf zur neuen Kirchgemeinde Wickendorf zusammengefasst.
- Schloss Alt Jauernick, erbaut um 1770, nach 1945 in ein Wohnhaus umgewandelt
Literatur
- Colmar Grünhagen: Regesten zur Schlesischen Geschichte. Breslau: Josef Max & COMP., 1866
Weblinks
Einzelnachweise
- Jahrbuch für schlesische Kirchengeschichte. Verlag "Unser Weg.", 1977 (google.de [abgerufen am 3. Februar 2019]).
- Friedrich Albert Zimmermann: Beiträge zur Beschreibung von Schlesien: Fünfter Band. bey Johann Ernst Tramp, 1785 (google.de [abgerufen am 7. November 2021]).
- Karl von Damitz: Die Schlacht bei Hohenfriedberg: am 4. Juli 1745. Flemming, 1835 (google.de [abgerufen am 3. Februar 2019]).
- Der Kreis Schweidnitz : nach seinen physikalischen, statistischen und topographischen Verhältnissen : ein Beitrag zur Förderung der Heimatskunde für Schule und Haus - Silesian Digital Library. Abgerufen am 3. Februar 2019.
- Alt Jauernick (Kreis Schweidnitz) – GenWiki. Abgerufen am 4. Februar 2019.
- Jahrbuch für schlesische Kirchengeschichte. Verlag "Unser Weg.", 2002 (google.de [abgerufen am 3. Februar 2019]).