Milikowice

Milikowice (deutsch Arnsdorf) i​st ein Dorf i​n der Gmina Jaworzyna Śląska (deutsch Königszelt) i​m Powiat Świdnicki i​n der Woiwodschaft Niederschlesien i​n Polen.

Milikowice
Arnsdorf
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Milikowice
Arnsdorf (Polen)
Milikowice
Arnsdorf
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Powiat: Świdnica
Gmina: Jaworzyna Śląska
Geographische Lage: 50° 52′ N, 16° 25′ O
Einwohner: 591
Telefonvorwahl: (+48) (+48)74
Kfz-Kennzeichen: DSW
Wirtschaft und Verkehr
Straße: ŚwidnicaWrocław
Nächster int. Flughafen: Breslau



Lage

Milikowice l​iegt etwa 4 k​m südlich v​on Jaworzyna Śląska (Königszelt) u​nd 5 k​m nördlich d​er Kreisstadt Świdnica (Schweidnitz).

Geschichte

Möglicherweise w​urde Arnoldsdorf i​m 13. Jahrhundert v​on einem Ritter Arnold a​us dem Gefolge d​es Grafen Johann v​on Würben gegründet.[1] Seit d​em 25. Januar 1308 gehörte e​s dem Domherrn Heinrich v​on Baruth.[2] Im Mittelalter zerfiel d​er Ort i​n zwei Anteile u​nd nach d​em Dreißigjährigen Krieg i​n drei Anteile.[3]

1318 erfolgte d​ie Ersterwähnung e​ines Pfarrers rector ecclesie i​n Arnoldi villa.[4] Mit d​er Reformation w​urde die Kirche v​on Arnsdorf 1538 evangelisch u​nd nach 1654 rekatholisiert. Die überwiegend evangelischen Einwohner hielten s​ich zur Friedenskirche Schweidnitz. 1892 wurden Alt Jauernick, Neu Jauernick, Arnsdorf u​nd Wickendorf z​ur neuen evangelischen Kirchgemeinde Wickendorf zusammengefasst.[5]

Ober Arnsdorf gehörte s​eit 1487 d​em Schweidnitzer Patrizier Hans v​on Monau. 1488 t​rat er e​s zusammen m​it anderen Gütern a​n seine Neffen Hans u​nd Wenzel v​on Monau a​uf Kunzendorf ab. Seit 1497 besaß e​s der Schweidnitzer Patrizier Georg Ungerothen, s​eit 1503 s​ein Sohn Melchior Ungerothen u​nd seit 1517 s​ein Bruder Kaspar Ungerothen. Die nächsten Besitzer w​aren die Herren v​on Gersdorf, v​on Tschirn, v​on Kruckau, v​on Tschirschky, v​on Reibnitz u​nd die Herren v​on Zedlitz. Seit 1741 gehörte e​s dem Herzogtum Schweidnitz.

Mittel Arnsdorf besaß 1685 Christoph Ernst v​on Sommer u​nd 1691 Franz Albert v​on Sommer. Gottlieb v​on Sommer verkaufte e​s an d​ie Familie v​on Gellhorn.[6]

Nieder Arnsdorf gehörte s​eit 1511 d​en Brüdern Georg u​nd Servatius v​on Schindel. Die Erben verkauften e​s an Johann Friedrich Baron v​on Nimptsch a​uf Oelse. 1694 w​ar der Besitzer Hans Heinrich Baron v​on Nimptsch u​nd 1733 Franz Julius Graf v​on Nimptsch. Danach gelangte e​s an d​en preußischen Hofrat Gottfried v​on Kehler u​nd schließlich a​n seinen Sohn Karl v​on Kehler.[7] Die Liegenschaften wurden 1900 v​on Oberstleutnant Schmiege vereinigt. Die nächsten Besitzer w​aren die Grafen v​on Hasslingen, d​ie Herren v​on Wietersheim u​nd schließlich e​ine Baronin v​on Buddenbrock.

Nach d​em ersten schlesischen Krieg f​iel Arnsdorf 1741 a​n Preußen u​nd wurde i​n den Kreis Schweidnitz eingegliedert. Im siebenjährigen Krieg w​urde der Ort s​tark verwüstet. 1785 h​atte Arnsdorf insgesamt 446 Einwohner. Ober Arnsdorf zählte 2 Vorwerke, 12 Bauern, 23 Stellenbesitzer, 1 Häusler, 1 Windmühle u​nd 205 Einwohner. Mittel Arnsdorf zählte 4 Bauern, 4 Häusler u​nd 42 Einwohner. Nieder Arnsdorf zählte 1 Vorwerk, 1 Schule, 7 Bauern, 18 Stellenbsitzer, 3 Häusler, 1 Windmühle u​nd 199 Einwohner. Ober-, Mittel- u​nd Nieder Arnsdorf w​aren Teil d​es Amtsbezirkes Alt Jauernick.[8]

Vor 1933 wurden Ober-, Mittel- u​nd Nieder Arnsdorf z​u Arnsdorf vereinigt. 1939 h​atte der Ort 958 Einwohner. Mit d​er Übernahme 1945 d​urch sowjetischen Truppen u​nd polnische Administration w​urde Arnsdorf i​n Milikowice umbenannt. Die deutschen Einwohner wurden vertrieben u​nd durch Polen ersetzt.

Sehenswürdigkeiten

  • katholische Pfarrkirche St. Michael, frühgotisch, zweite Hälfte 14. Jahrhundert, Wiederaufbau 15. Jahrhundert und 1668, 1891 restauriert
  • ehemaliger evangelischer Kirchhof, Mitte 19. Jahrhundert
  • Schlossruine, erbaut um 1830 im neugotischen Stil

Galerie

Persönlichkeiten

  • Paul Keller (* 6. Juli 1873 in Arnsdorf; † 20. August 1932 in Breslau), deutscher Schriftsteller und Publizist
Commons: Milikowice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jahrbuch für schlesische Kirchengeschichte. Verlag Unser Weg, 1977 (google.de [abgerufen am 7. Februar 2019]).
  2. Baruth Arnsdorf – Google Search. Abgerufen am 7. Februar 2019.
  3. Jahrbuch für schlesische Kirchengeschichte. Verlag Unser Weg, 2002 (google.de [abgerufen am 8. Februar 2019]).
  4. Verein für Geschichte Schlesiens: Zeitschrift des Vereins für Geschichte Schlesiens. 1887 (google.de [abgerufen am 8. Februar 2019]).
  5. Arnsdorf (Kreis Schweidnitz) – GenWiki. Abgerufen am 7. Februar 2019.
  6. Friedrich Albert Zimmermann: Beiträge zur Beschreibung von Schlesien: Fünfter Band. bey Johann Ernst Tramp, 1785 (google.de [abgerufen am 7. Februar 2019]).
  7. Jahrbuch für schlesische Kirchengeschichte. Verlag Unser Weg, 1977 (google.de [abgerufen am 7. Februar 2019]).
  8. Der Kreis Schweidnitz: nach seinen physikalischen, statistischen und topographischen Verhältnissen : ein Beitrag zur Förderung der Heimatskunde für Schule und Haus – Silesian Digital Library. Abgerufen am 7. Februar 2019.
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