Staphorst (Overijssel)
Staphorst () ist eine Gemeinde in den Niederlanden, Provinz Overijssel. Sie hat eine Gesamtfläche von etwa 136 km² und zählt 17.261 Einwohner (Stand: 1. Januar 2021).
Flagge | Wappen |
Provinz | Overijssel |
Bürgermeister | Jan ten Kate (parteilos)[1] |
Sitz der Gemeinde | Staphorst |
Fläche – Land – Wasser |
135,70 km2 134,29 km2 1,41 km2 |
CBS-Code | 0180 |
Einwohner | 17.261 (1. Jan. 2021[2]) |
Bevölkerungsdichte | 127 Einwohner/km2 |
Koordinaten | 52° 38′ N, 6° 12′ O |
Bedeutender Verkehrsweg | |
Vorwahl | 0522 |
Postleitzahlen | 7950–7959 |
Website | Homepage von Staphorst |
Die Gemeinde besteht aus den Dörfern Staphorst als Sitz der Gemeindeverwaltung, Rouveen, IJhorst, und dem Ort Punthorst.
Lage und Wirtschaft
Staphorst liegt in einem Moorgebiet 6 km südlich von Meppel und 20 km nördlich von Zwolle, an der Autobahn A 28 Zwolle-Meppel – Groningen/Leeuwarden. Auch die Eisenbahnlinie zwischen diesen Städten führt durch die Gemeinde, einen Bahnhof hat Staphorst aber nicht.
Die Gemeinde ist reich an Milchviehbauernhöfen. Es gibt etwas Metall-, Holzverarbeitungs- und Kunststoffindustrie. Der Osten der Gemeinde bei IJhorst ist sandig und waldreich, dort ist der Tourismus von Bedeutung.
Geschichte und Charakter
Die Dörfer entstanden im 13. Jahrhundert, als sich Bauern ansiedelten, um das Moor urbar zu machen und Torf zu gewinnen. Das langgedehnte Staphorst, das nach Süden hin unmerklich in Rouveen übergeht, wurde im Laufe der Jahrhunderte einige Male samt seiner Dorfstraße (die Teil des uralten Handelsweges Zwolle – Groningen war) völlig abgerissen und etwas weiter neu erbaut.
Das Dorf besteht aus charakteristischen, zum Teil grün gestrichenen Bauernhöfen, meist aus den Jahren 1800 bis 1920, auf schmalen, kilometerlangen Parzellen. Die meisten Bewohner dieser Gemeinschaft gehören orthodox calvinistischen Kirchen an. Wie auch im Fischerdorf Spakenburg tragen an Sonntagen vor allem die älteren Frauen noch die traditionellen Trachten. An diesen Tagen gilt ein Fotografierverbot für Besucher.
Ein Museumsbauernhof wurde im Ortskern eingerichtet, um dem Besucher einen Einblick in das Leben in diesem Dorf zu bieten.
Der Ort liegt im nördlichen Bereich des so genannten niederländischen „Bibelgürtels“, wo der orthodoxe Calvinismus stark vertreten ist. Im Jahr 1971 kam es zu einem kleinen lokalen Poliomyelitis-Ausbruch in Staphorst mit 39 Erkrankten und 5 Todesfällen. Einige Überlebende behielten dauerhafte Lähmungen zurück. Viele orthodoxe Calvinisten hatten ihre Kinder aus religiösen Vorbehalten nicht impfen lassen. Auch heute sind noch etwa 20 % der Bevölkerung ungeimpft, weswegen das Gebiet der Weltgesundheitsorganisation als Gefahrenzone gilt.[3]
Sehenswürdigkeiten
- Museumsbauernhof
- Wald bei IJhorst mit vielen Campingplätzen usw.
- An Wochentagen bekommt man einen guten Eindruck von Staphorst, wenn man die lange Dorfstraße ("Gemeenteweg") mit dem Fahrrad abfährt
Sport
Bekanntester Verein der Gemeinde ist die „Sport Vereniging Staphorst“. Ihre erste Fußballmannschaft ist 2009 erstmals in die Hoofdklasse, der damals höchsten niederländischen Amateurliga, aufgestiegen und darf sich daher „Drittligist“ nennen. Vereinsfarben sind Blau-Gelb, analog zu jenen der Gemeinde.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Arjan Smit (* 1978), niederländischer Inline-Speedskater und Eisschnellläufer
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Roelof Frankot (1911–1984), niederländischer Künstler, lebte von 1942 bis 1948 mit seiner Frau in Staphorst
- Abe Lenstra (1920–1985), niederländischer Fußballspieler, verbrachte seine letzten Lebensjahre in Staphorst
Weblinks
- Website der Gemeinde (niederländisch)
Einzelnachweise
- Nieuwe burgemeester in Staphorst. In: rijksoverheid.nl. Rijksoverheid, 17. Mai 2021, abgerufen am 29. Mai 2021 (niederländisch).
- Bevolkingsontwikkeling; regio per maand. In: StatLine. Centraal Bureau voor de Statistiek, 10. März 2021 (niederländisch).
- Laura van Hasselt: Polio in Staphorst. npogeschiedenis.nl, 1. November 2007, abgerufen am 17. August 2015 (niederländisch).