St. Bonifatius (Apolda)

Die römisch-katholische Kirche St. Bonifatius in Apolda in der Stobraer Straße ist Zentrum der katholischen Gemeinde der Stadt und gehört seit dem 1. Januar 2017 zur Katholischen Pfarrei St. Johannes Baptist Jena in Thüringen.

St. Bonifatius
Innenraum-Panorama
Holzdecke

Geschichte

1884 hatte sich eine kleine katholische Gemeinde in Apolda gebildet. 1886 wurde eine katholische Schule eingerichtet, in der Gottesdienste stattfanden. Die Räumlichkeiten reichten für die wachsende Gemeinde bald nicht mehr aus. Deshalb erwarb das zuständige Bistum Fulda 1892 ein Grundstück an der Stobraer Straße für den Bau einer Kirche und eines Schul- und Pfarrhauses. Am 1. März 1893 begann der durch Sammlungen finanzierte Bau der neugotischen, dreischiffigen Hallenkirche aus Backsteinen. Architekt war der Erzbischöfliche Baudirektor Max Meckel aus Frankfurt am Main, Bauausführender der Maurermeister Eduard Seidel. Am 30. September 1894 wurde die Kirche geweiht.

Nach einer 115-jährigen Geschichte wurde die Pfarrei am 1. Januar 2017 Teil der neu entstandenen Kirchengemeinde St. Johannes Baptist in Jena.[1]

Bleiglasfenster im Chor
Bleiglasfenster der Seitenkapelle
Bleiglasfenster über den Beichtstühlen
Bleiglasfenster über den Beichtstühlen

Ausstattung

Der achteckige Turm entstand an der rechten Seite des Bauwerkes und nahm drei Glocken, gegossen 1897 in der Apoldaer Glockengießerei Ulrich, auf. Der Turm selbst ist das zweithöchste Bauwerk Apoldas. Eine Besonderheit weist der Turm allerdings auf, er besitzt keine Uhr.

Die heutige Ausgestaltung entspricht nicht mehr vollständig aus der Zeit ihrer Entstehung. In verschiedenen Erneuerungsphasen wurde die Kirche modernisiert. Bestehen geblieben sind jedoch die mit Ornamenten verzierte Holzdecke des Mittelschiffes, das Gestühl, die Beichtstühle, der Taufstein, die Orgel sowie die Bleiglasfenster. Die Seitenschiffe beherbergen die Beichtstühle, den Kreuzweg und den Prozessionsumgang.

Die Fenster bilden einen einzigartigen Schmuck, angefertigt von dem Frankfurter Glasmaler I. Dröser.[2]

Orgel

Orgel

Die Orgel mit 23 klingenden Registern, verteilt auf zwei Manuale und ein Pedal, von 1901 stammt von dem Orgel- und Instrumentenbaumeister Martin Joseph Schlimbach aus Würzburg. Die Register- und Tontraktur ist pneumatisch. Die Disposition lautet wie folgt:[3]

I Hauptwerk C–f3
Bordun16′
Principal8′
Gambe8′
Quintatön8′
Gedackt8′
Hohlflöte8′
Oktave4′
Rohrflöte4′
Octav2′
Mixtur IV[Anm. 1]
II Oberwerk C–f3
Flötenprinzipal4′ [Anm. 2]
Salicional8′
Vox coelestis8′
Lieblich Gedeckt8′
Octave2′[Anm. 3]
Flauto Dolce4′
Pedalwerk C–d1
Subbass16′
Violon16′
Oktavbass8′
Cello8′
Choralbass4′[Anm. 4]
Posaune16′
Anmerkungen
  1. ausgeführt III, ab c1 IV
  2. 1920 von 8' auf 4' umgebaut
  3. 1920 umgebaut auf Oktave 2' von Fugara 4'
  4. 1920 eingebaut

Literatur

  • Ernst Fauer: Die Glocken der katholischen St.-Bonifatius-Kirche in Apolda. In: Apoldaer Geschichtsverein e. V. (Hrsg.): Apoldaer Heimat – Beiträge zur Natur und Heimatgeschichte der Stadt Apolda und ihrer Umgebung. Heft 12. Apolda 1994, S. 12–14.
  • Katholische Pfarrei St. Johannes Baptist Jena (Hrsg.): 125, St. Bonifatius Apolda, 1894-2019, Festschrift. Apolda 2019.
Commons: St. Bonifatius – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Geschichte, aufgerufen am 2. Januar 2018
  2. meinapolda, aufgerufen am 2. Januar 2018
  3. Katholische Pfarrei St. Johannes Baptist Jena (Hrsg.): 125, St. Bonifatius Apolda, 1894-2019, Festschrift. Apolda 2019, S. 48 ff.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.