St.-Agnes-Kirche (Magdeburg)
Sankt Agnes ist die katholische Kirche im Magdeburger Stadtteil Neue Neustadt. Die als Baudenkmal ausgewiesene Kirche ist Sitz der Pfarrei St. Johannes Bosco, und gehört zum Dekanat Magdeburg des Bistums Magdeburg.
Geschichte
1230 erhielt die Neustadt vor den Toren der alten Stadt Magdeburg Stadtrecht. Im gleichen Jahr stiftete der Magdeburger Erzbischof Albrecht von Käfernburg das Zisterzienserinnenkloster „ad sanctum Agnetem“. Die Klosterkirche wurde 1245 zur Pfarrkirche erhoben.
Während des Schmalkaldischen Krieges wurde das Kloster zerstört und auf den Trümmern eine Batterie errichtet, mit der die Stadt Magdeburg beschossen wurde. Das Kloster wurde nach dem Friedensschluss wieder aufgebaut.
Wenige Tage vor der Zerstörung Magdeburgs zerstörten die Magdeburger Bürger das katholische Kloster. Wiederum wurde das Kloster nach dem Krieg aufgebaut.
1812 wurden Teile der Neustadt zugunsten der neuen Festungsanlagen durch die Franzosen abgerissen. Auch das Agnetenkloster fiel dem zum Opfer. Noch heute erinnert die Agnetenstraße an den Standort des Klosters.
Erst am 26. Juni 1861 wurde in der neu errichteten Magdeburger Neustadt der Grundstein der heutigen Sankt-Agnes-Kirche gelegt, die als erster katholischer Kirchenneubau Magdeburgs nach der Reformation nach Plänen von Arnold Güldenpfennig entstand.[1] Bereits am 10. November des gleichen Jahres wurde die geostete Kirche geweiht. Das Patrozinium wurde vom Agnetenkloster übernommen, und auch die Architektur der Kirche erinnert mit ihrem Dachreiter an eine Zisterzienser-Klosterkirche. 1890 erfolgte die Errichtung der Pfarrei St. Agnes.
Am 5. August 1944 wurde die Kirche von einer Brandbombe getroffen und brannte aus. Nach dem Zweiten Weltkrieg vergrößerte sich die Kirchengemeinde weiter durch den Zuzug von katholischen Flüchtlingen und Heimatvertriebenen aus den Ostgebieten des Deutschen Reiches. Bis 1949 wurde die Kirche wieder aufgebaut, 1952 wurde die Heilig-Geist-Kapelle in Barleben und 1953 die Rosenkranzkapelle in Rothensee errichtet. Eine aus Teilen von Orgeln mehrerer im Krieg zerstörter Kirchen in St. Agnes zusammengesetzte Orgel funktionierte nie richtig zufriedenstellend und versagte 2003 schließlich ganz.
Am 1. März 2006 erfolgte die Errichtung des Gemeindeverbundes Magdeburg-Nord, dem die Pfarrei St. Agnes von da an angehörte. Am 25. November 2007 wurde in der Kirche eine neue Orgel geweiht, sie wurde vom Mecklenburger Orgelbau erbaut und verfügt über 23 klingende Register, 1.300 Pfeifen sowie mechanische Spiel- und Registertrakturen.[2] Am 28. November 2010 wurde aus dem Gemeindeverbund die heutige Pfarrei St. Johannes Bosco gegründet, zu der neben der St.-Agnes-Kirche in Magdeburg auch die St.-Josef-Kirche, die St.-Mechthild-Kirche und die Rosenkranzkapelle in Rothensee sowie die Heilig-Geist-Kapelle in Barleben gehören.
Literatur
- Hans-Joachim Krenzke: Kirchen und Klöster zu Magdeburg. Magdeburg 2000. S. 98.
Weblinks
Einzelnachweise
- Martin Langer: Die katholische Pfarrkirche St. Marien, Oschersleben. Verlag Schnell & Steiner, Regensburg, Band 289 in der Reihe Große Kunstführer, 1. Auflage 2017, ISBN 978-3-7954-3267-6, S. 11.
- Bischof weiht Orgel für St. Agnes in Magdeburg. Bistum Magdeburg, abgerufen am 31. Juli 2021.