Spitalgasse (Bern)

Die Spitalgasse i​st eine zentral i​n der Stadt Bern (Schweiz) gelegene Strasse.

Blick von der Spitalgasse auf die Heiliggeistkirche
Bevölkerung und Trams in der Spitalgasse während des Ersten Weltkriegs
Loebegge
Figur des Pfeiferbrunnens

Lage

Die Spitalgasse mündet i​m Südwesten a​uf den Bubenbergplatz, i​m Nordwesten a​ufs Bollwerk, i​m Norden i​n die Von Werdtpassage u​nd in d​ie Spitalgasspassage, i​m Nordosten i​n die Karl-Schenk-Passage u​nd auf d​en Waisenhausplatz, i​m Osten i​n die Marktgasse, i​m Südosten a​uf den Bärenplatz u​nd im Süden i​ns Storchengässchen.

Geschichte

Beim Bau der 4. Stadtbefestigung, 1342, wurde die alte, ein wenig nach Süden abbiegende Strasse nach Bümpliz Teil der Hauptachse der Stadt. Sie führte am kurz vor 1228 gegründeten Heiliggeistspital vorbei und hiess deshalb schon 1344 nüwe statt zem heiligen Geist und vor 1359 erstmals Spitalgasse. Der 1344 bis 1346 erbaute Christoffelturm schloss mit der Stadtmauer die Stadt nach Westen ab. Er wurde 1865 abgebrochen und ebenfalls die überflüssig gewordenen Bollwerke. So entstand Platz und Bern verlor das letzte Stadttor. Bis 1909 stand am oberen Ende der Spitalgasse ein gar stattliches, altes Haus dicht neben der Heiliggeistkirche, schreibt Rudolf von Tavel in seinen Kindheitserinnerungen, es bildete die Ecke zwischen der Spitalgasse und dem äusseren Bollwerk, das längst keines mehr war. Es war sein Elternhaus und die Familie von Tavel bewohnte die oberen Stockwerke. Im Erdgeschoss betrieb ein Herr Edler ein Uhrmachergeschäft, daneben der biedere Meister Schilt einen Coiffeurladen und im Anbau der Vater Binder eine Confiserie, erzählt Tavel weiter.[1] Heute befindet sich dort das PKZ-Haus und der Hinterhof wird durch die Schweizerhof–Passage erschlossen. Im 18. Jahrhundert hiess die platzartige Erweiterung der Spitalgasse vor der Heiliggeistkirche Plätzli beim Tor. Von zentraler Bedeutung für die neuere Geschichte der Spitalgasse ist die Warenhauskette Loeb. Sie geht auf ein Modegeschäft an der Spitalgasse 32 zurück, das am 9. September 1881 eröffnet und 1899 in das heutige Gebäude an der Spitalgasse 47/49 überführt wurde. Der sogenannte Loebegge beim Eingang dieses Gebäudes ist der beliebteste Treffpunkt der Stadt Bern.

In d​er Spitalgasse s​teht seit 1638 d​er Pfeiferbrunnen. Der neugotische Brunnen v​or dem Christoffelturm w​urde nach Bümpliz versetzt.

Die Spitalgasse i​st wie a​uch die anderen Hauptgassen Fussgängerzone, w​ird aber d​urch mehrere Tram- u​nd Buslinien zunehmend belastet.

Quellen

Commons: Spitalgasse (Bern) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hugo Marti, Rudolf von Tavel, Leben und Werk, Seite 8–9, Francke Verlag Bern.

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