Amthausgasse (Bern)

Die Amthausgasse i​st eine historische Strasse i​n der Altstadt v​on Bern, d​em mittelalterlichen Stadtzentrum v​on Bern (Schweiz).

Amthausgasse, Blick Richtung Casinoplatz

Die Amthausgasse i​st Teil d​er Inneren Neustadt, welche während d​er Expansion v​on 1255 b​is 1260 gebaut wurde. Die Amthausgasse i​st Teil d​er von d​er UNESCO a​ls kulturelles Welterbe anerkannten Altstadt v​on Bern.

Die Strasse hiess ursprünglich Schinkengasse (erstmals 1320 belegt), dann um 1740 Judengasse, während der französischen Besatzungsperiode 1798–1803 Bürgergasse, dann wieder Judengasse und schliesslich seit 1878 offiziell Amthausgasse.[1] Der Name stammt vom Amthaus, das sich ab 1847 an der Amthausgasse 7 befand. Seit 1900 befindet sich das Amthaus an der Hodlerstrasse 7 und nicht mehr an der Amthausgasse, was zu Verwirrungen führen kann. Die Gasse gehört seit 1798 zum Gelben Quartier, ersichtlich am gelben Strassennamensschild.

Burgerhaus, Amthausgasse 5

Das Marcuard-Haus (ehemalige Burgerkanzlei, früher a​uch Burgerhaus genannt) a​n der Amthausgasse 5 i​st im Schweizerischen Inventar d​er Kulturgüter v​on nationaler u​nd regionaler Bedeutung, KGS-Nr. 616,[2] verzeichnet. Das 1763/65 erbaute Haus w​ar von 1836 b​is zum Erwerb d​urch die Burgergemeinde 1949 i​m Besitz d​er Familie Marcuard.[3] Die Burgergemeinde verlegte i​hre Kanzlei 2014 v​om Burgerhaus w​eg ins Burgerspital. Daraufhin mietete d​ie Bundesverwaltung d​ie Räumlichkeiten zuerst für e​ines ihrer Generalsekretariate u​nd später z​u Repräsentationszwecken.[4]

Das Haus d​er Gesellschaft z​u Mittellöwen (Amthausgasse 6) w​ar bis 1904 gleichzeitig d​er Gasthof z​um goldenen Falken, d​as bedeutendste Hotel i​n Bern d​es Mittelalters u​nd der Neuzeit. Mittellöwen kaufte d​as Haus 1722.[5]

Ein 1789 v​on Niklaus Sprüngli geschaffener Brunnen i​n der Amthausgasse w​urde 1837 d​urch einen n​euen Amthausbrunnen a​uf der Höhe d​er Hausnummer 15 ersetzt, d​er schlussendlich 1913 abgebrochen u​nd teilweise anderswo wieder verwendet wurde.[6]

Senkrecht z​ur Amthausgasse verläuft d​as schmale Amthausgässchen zwischen Marktgasse u​nd Kochergasse. Es h​iess im 19. Jahrhundert Judengässchen u​nd seit 1878 Amthausgässchen. Dessen südliche Verlängerung trägt s​eit 1963 d​en Namen Inselgasse.[7]

Literatur

Commons: Amthausgasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Berchtold Weber, Historisch-topographisches Lexikon der Stadt Bern, Bern 1976, Seite 18 und Bilder Seite 34. ISBN 3-7272-0045-6. Online (PDF)
  2. Kantonsliste A- und B-Objekte Kanton BE. Schweizerisches Kulturgüterschutzinventar mit Objekten von nationaler (A-Objekte) und regionaler (B-Objekte) Bedeutung. In: Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS – Fachbereich Kulturgüterschutz, 1. Januar 2022, abgerufen am 23. Januar 2022 (PDF; 371 kB, 26 S., Revision KGS-Inventar 2021).
  3. Berchtold Weber, Historisch-topographisches Lexikon der Stadt Bern, Bern 1976, Seite 53. ISBN 3-7272-0045-6. Online (PDF)
  4. Kathrin Alder: Bundesrat mietet feudales Berner Palais. In: nzz.ch. Aktiengesellschaft für die Neue Zürcher Zeitung, 6. Dezember 2014, abgerufen am 24. März 2015.
  5. Burgerbibliothek Bern, ZA Mittellöwen 583 (6).
  6. Berchtold Weber, Historisch-topographisches Lexikon der Stadt Bern, Bern 1976, Seite 18 und Bilder Seite 34. ISBN 3-7272-0045-6. Online (PDF)
  7. Berchtold Weber, Historisch-topographisches Lexikon der Stadt Bern, Bern 1976, Seite 117. ISBN 3-7272-0045-6. Online (PDF)

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