Sonja Alhäuser

Sonja Alhäuser (* 1969 i​n Kirchen i​m Westerwald) i​st eine deutsche Künstlerin.[1]

Leben

Alhäuser studierte a​n der Staatlichen Kunstakademie i​n Düsseldorf, w​o sie 1995 Meisterschüler v​on Fritz Schwegler wurde. Von 2002 b​is 2005 h​atte sie e​inen Lehrauftrag für Zeichnung a​n der Universität Duisburg-Essen, v​on 2007 b​is 2009 e​inen solchen für Malerei a​n der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig u​nd ebendort v​on 2015 b​is 2016 d​ie Verwaltungsprofessur für Zeichnen inne.[2] Sie h​at 1997 d​as Peter-Mertes-Stipendium d​es Kunstvereins Bonn, 2000 d​en Förderpreis d​er Stadt Düsseldorf u​nd 2007 b​is 2009 e​in Dorothea-Erxleben-Stipendium d​es Landes Niedersachsen erhalten. Für 2018/2019 w​urde ihr e​in Stipendium i​n der Villa Massimo i​n Rom zuerkannt[3]. Sie l​ebt in Berlin.[4]

Werke

Ihre Arbeiten in verschiedenen Medien sind zu einem großen Teil durch die Faszination des Vergänglichen charakterisiert, sowohl im Material wie im Konzept ihrer Performances und Installationen. Sie veranstaltet Bankette, auf denen praktisch alles essbar ist und gegessen werden soll, und arbeitet als Bildhauerin auch in Butter, Schokolade und ähnlichen Materialien.[5] Der vergängliche Charakter ihrer Installationen weist nicht nur auf die Vergänglichkeit alles Irdischen hin, sondern steht auch in kunst- und kulturgeschichtlicher Beziehung. Joseph Beuys, zum Beispiel, arbeitete mit vergänglichen Materialien (Fett und Honig), und Allhäusers Bankette stehen in der Nachfolge der Cena Trimalchionis des Petronius Arbiter, den königlichen Banketten (und deren bildlicher Darstellung), bei denen es eine Ehre war, dem Adel beim Speisen zusehen zu dürfen, sowie dem Letzten Abendmahl.[6] Alhäusers Werk umfasst zudem Skulpturen in Neusilber und monumentale Wandzeichnungen. Sie arbeitet aber auch in traditionellen Medien wie Wasserfarben, Acryl und Buntstift. Hierbei schafft sie all-over-hafte Kompositionen mit Tieren, Früchten, Gemüsen, Kleidungsstücken, Körperteilen und mythologischen Figuren. Ihre Kunst gilt als ein wichtiger Beitrag zur Diskussion über die Ethik des Genießens.[7]

Publikationen (in Auswahl)

Einzelnachweise

  1. Alhäuser im Ranking von artfacts.net, wo sie im obersten halben Prozent aller erfolgreichen Künstler weltweit liegt.
  2. http://www.hbk-bs.de/aktuell/details/20568/
  3. Villa Massimo | Sonja Alhäuser. Abgerufen am 20. August 2019.
  4. Vgl. Herbert Köhler: Sonja Alhäuser.@1@2Vorlage:Toter Link/www.zeitkunstverlag.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst. 88/22 (2009).
  5. Vgl. Sonja Alhäuser, Kunst in Schokolade, Gesellschaft für moderne Kunst am Museum Ludwig, Imhoff-Stollwerck-Museum (Hrsg.), Köln 2005.
  6. Vgl. Künstlerporträt des Goethe-Instituts Brasilien, September 2011; Eat Art: Joseph Beuys, Dieter Roth, Sonja Alhäuser. Katalog. Busch Reisinger Museum, Cambridge (Mass.) 2001; und William V. Ganis: Eat Art: Joseph Beuys, Dieter Roth, Sonja Alhäuser. (Memento vom 3. März 2014 im Internet Archive) In: contemporary. 35 (2001).
  7. Vgl. Sonja Alhäuser: Kunst genießen! In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 10. Oktober 2011; Sven Drühl: Ohne, dass es einen groß wundert, steht man mittendrin. Ein Gespräch mit Sonja Alhäuser. In: Kunstforum International. 191 (2008); Heinz-Norbert Jocks: Kunst auf Dessertebene: Ein Gespräch mit Sonja Alhäuser. In: Kunstforum International. 159 (2002); Ausstellungsbesprechung von Anna Winestein In: Philosophy now. 2002.
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