Sombor

Sombor (serbisch-kyrillisch Сомбор, ungarisch Zombor) i​st eine Stadt i​m Bezirk Westliche Bačka, autonome Provinz Vojvodina, i​m äußersten Nordwesten Serbiens, n​ahe der Grenze z​u Ungarn u​nd Kroatien. Sombor h​at etwa 60.000 Einwohner (2005), d​ie Opština Sombor ca. 100.000 Einwohner.

Сомбор
Sombor
Zombor
Сомбор
Sombor (Serbien)
Basisdaten
Staat: Serbien
Provinz:Vojvodina
Okrug: Zapadna Bačka
Koordinaten: 45° 47′ N, 19° 7′ O
Höhe:82 m. i. J.
Einwohner:60.000 (2007)
Telefonvorwahl:(+381) 025
Postleitzahl:25 000
Kfz-Kennzeichen:SO
Struktur und Verwaltung (Stand: 21.08.2020)
Bürgermeister:Antonio Ratković (Serbische Fortschrittspartei)
Webpräsenz:

Geschichte

Das Rathaus von Sombor

Die Stadt w​urde erstmals 1360 urkundlich erwähnt. Die damals z​um ungarischen Reich gehörige Stadt t​rug zunächst d​en Namen Czoborszentmihály n​ach der Familie d​er Czobors, d​ie damals i​m Besitz d​er Stadt war. Die slawische Variante d​es Namens, Sombor, tauchte erstmals 1543 auf. Im 16. Jahrhundert geriet d​ie Stadt u​nter osmanische Herrschaft, 1687 k​am sie u​nter habsburgische Herrschaft u​nd war Teil d​es Königreichs Ungarn.

1717 w​urde eine e​rste orthodoxe Grundschule gegründet. 1722 k​am eine römisch-katholische Schule hinzu. 1778 w​urde ein Gymnasium eingerichtet, d​as älteste a​uf dem Gebiet d​es heutigen Serbien.

1786 lebten i​n Sombor 11.420 Einwohner. 1843 w​aren es 21.086, v​on denen 56 % orthodoxen u​nd 43 % katholischen Glaubensbekenntnisses waren. Nach Ende d​es Ersten Weltkrieges musste Ungarn d​ie Vojvodina a​n das Königreich d​er Serben, Kroaten u​nd Slowenen (das spätere Jugoslawien) abtreten.

Während d​es Zweiten Weltkrieges annektierte Ungarn d​as Gebiet 1941, e​he es 1945 wieder z​u Jugoslawien kam.

Sehenswürdigkeiten

  • Nationaltheater (Narodno pozorište): Wurde in klassizistischem Stil, mit Beimischungen des Eklektizismus gebaut (1882).
  • Stadtmuseum (Gradski muzej): Wurde 1883 gebaut, im Stil des Eklektizismus, beinhaltet archäographische, historische und ethnographischer Sammlungen, eine Galerie sowie eine Bibliothek.
  • Stadtbibliothek (Mala biblioteka): 1883 im Stil des Klassizismus/Eklektizismus erbaut.
  • Lehrerausbildungsanstalt: 1895 im Stil der Neorenaissance gebaut.
  • Schulheim (Sokolski dom): Wurde im byzantinischen Stil 1927 gebaut. Wahrzeichen sind die Falken. Heute ist es ein Treff der verschiedenen Sportvereine. Außerdem finden dort verschiedene Veranstaltungen statt(Konzerte etc.).
  • Milan-Konjović-Gemäldegalerie (Konjovićeva galerija): Das Gebäude hat im Biedermeierstil Apotheker Emil Gale 1838 erbaut.
  • Stadthaus (Gradska kuća): Wurde im Stil des Neoklassizismus gebaut. Seit 1749 befindet sich dort der Stadtmagistrat, Rundfunk Sombor und die Redaktion der Zeitung Somborske Novine.
  • Kronić-Palast (Kronić palata): Wurde am Anfang des 20. Jahrhunderts im Stil des Eklektizismus gebaut.
  • Türkisches Haus (Turska kuća): Stammt aus dem 17. Jahrhundert, 1789 wurde dort die erste Poststelle der Stadt Sombor eröffnet.
  • Serbischer Lesesaal (Srpska čitaonica): Wurde 1845 im Stil des Eklektizismus erbaut.
  • Kirche des heiligen Stefan/Karmelitenkirche (Crkva Svetog Stjepana Kralja): Im Stil des Romantismus gebaut und 1904 eingeweiht.[1]
  • Katholische Kirche der heiligen Dreifaltigkeit (Katolička crkva): Wurde in 1763 von den Franziskanern im Barockstil gebaut.
  • Katholisches Kloster der Karmeliten: Erbaut 1904
  • Evangelische Kirche (Evangelistička crkva): Erbaut 1901.
  • Orthodoxe Kirche des heiligen Georgius (Pravoslavna crkva svetog Đorđa): Im Stil des Barock und Rokoko 1761 erbaut.
  • Orthodoxe Kirche des heiligen Johannes (Pravoslavna crkva svetog Jovana): Sie wurde auf den Resten der türkischen Moschee 1790 im Stil des Barocks und Rokoko gebaut.
  • Orthodoxes Kloster des heiligen Stefan (Manastir svetog arhidjakona Stefana): Gebaut von 1928 bis 1938.
  • Rathaus (Županija): Wurde 1808 im Stil des Eklektizismus gebaut. Heute befindet sich in ihr der Sitz der Gemeinde Sombor. Das Gebäude ist vom Stadtpark umgeben.
  • Stadtgymnasium (Gimnazija Veljko Petrović): Erbaut 1886.

Bevölkerung

Bei d​er Volkszählung 2002 h​atte die Gemeinde 97.263 Einwohner, v​on denen d​ie Mehrheit (51.471 Einwohner) i​n der Stadt Sombor lebt. In d​en umliegenden Dörfern wohnten insgesamt 45.792 Menschen.

Verwaltungsorganisation

Sombor w​ird in 7 städtischen u​nd 15 ländlichen mesne zajednice (Ortsgemeinschaften) verwaltet.

Städtische mesne zajednice (= Stadtteile)

  • Crvenka
  • Gornja Varoš
  • Mlake
  • Nova Selenča
  • Selenča
  • Stara Selenča
  • Venac

Ländliche mesne zajednice (= Ortsgemeinden)

Bekannte Personen

Quellen

  • Milan Vojnović: Sombor – Ilustrovana hronika
Commons: Sombor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Geschichte der Kirche des Heiligen Königs Stephan. In: sombor.karmel.hr. Archiviert vom Original am 25. Januar 2021; (kroatisch).
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