Sergei Iwanowitsch Menjailo
Sergei Iwanowitsch Menjajlo (russisch Сергей Иванович Меняйло; * 22. August 1960 in Alagir, Nordossetische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik, RSFSR, UdSSR) ist ein russischer Politiker und Vizeadmiral der Reserve.
Biographie
Nach dem Schulabschluss begann Menjajlo seine militärische Laufbahn in der Kaspischen Rotbanner-Offiziershochschule der Seestreitkräfte S.M.Kirow in Baku. Diese absolvierte er 1983 als Ingenieur-Navigationsoffizier. Anschließend wurde er zum Navigationskommandeur für Minenabwehrfahrzeuge der Kolskaja-Flottille ernannt.[1]
Ende der 1980er Jahre diente Menjajlo als Kommandant des Seeminensuchschiffes „Konteradmiral Wlassow“.
Im März 1990 wurde Menjajlo als Abgeordneter in den Murmansker Regionalrat der Volksabgeordneten gewählt. 1995 erwarb er einen weiteren Abschluss von der Seekriegsakademie „N. G. Kusnezow“ in Sankt-Petersburg und wurde zuerst zum Stellvertreter, dann 1998 zum Befehlshaber der Kaspischen Flottille befördert.[2]
2002 ließ sich Menjajlo in die Militärakademie des Generalstabes der Streitkräfte der Russischen Föderation einschreiben.
Im Juni 2004 berief Wladimir Putin per Erlass Menjajlo zum ersten stellvertretenden Kommandeur des zur Schwarzmeerflotte angehörenden Noworossijker Marinestützpunktes. Mit zeitgleicher Beförderung zum Konteradmiral rückte Menjajlo im August 2005 zum Befehlshaber des Noworossijker Marinestützpunktes. Im Juni 2007 stieg er zum Vizeadmiral.[3]
Während des Kaukasuskrieges 2008 beteiligte sich Menjajlo aktiv an der Marinelandungsoperation der russischen Schwarzmeerflotte.
Im Oktober 2009 erhielt Menjajlo eine weitere Beförderung als stellvertretender Kommandant der Schwarzmeerflotte. Ende Dezember 2011 entließ Dmitri Medwedew Menjajlo aus dem Militärdienst in die Reserve.[4]
Mit dem Ausbruch der Bürgerproteste in der Ukraine und der darauffolgenden Krimkrise kehrte Menjajlo als Politiker in die Öffentlichkeit zurück. Im April 2014 wurde er zum Gouverneur der Stadt Sewastopol gewählt.[5]
Im Zuge des Konfliktes mit Alexei Tschaly, dem Vorsitzenden der gesetzgebenden Versammlung von Sewastopol, schied Menjajlo am 28. Juli 2016 aus seinem Amt aus; sein Nachfolger wurde Dmitri Owsjannikow. Noch am selben Tag wurde er zum bevollmächtigten Vertreter des russischen Präsidenten im Föderationskreis Sibirien ernannt.[6]
Nach dem Giftanschlag auf Alexei Nawalny wurde er im Oktober 2020 von der EU mit einem Einreiseverbot und einer Kontensperre sanktioniert.[7] Unter Präsident Joe Biden erließen die USA im März 2021 Sanktionen in Form von Kontensperrungen gegen dieselben sieben Personen, die von der EU im Oktober 2020 wegen des Giftanschlags sanktioniert wurden.[8]
Am 9. April 2021 wurde Menjajlo durch Präsident Wladimir Putin per Dekret zum Präsidenten der Republik Nordossetien-Alanien ernannt.[9]
Einzelnachweise
- Биография Сергея Меняйло. In: Ria Novosti. 26. Juni 2018, abgerufen am 22. Mai 2019 (russisch).
- Сергей Меняйло: биография российского политика. In: Klevo.net. 14. November 2018, abgerufen am 22. Mai 2019 (russisch).
- Меняйло Сергей Иванович. Персона. In: Neftegaz.ru. Abgerufen am 22. Mai 2019 (russisch).
- Сергей Меняйло назначен полпредом в Сибирском федеральном округе. 28. Juli 2016, abgerufen am 22. Mai 2019 (russisch).
- Исполняющим обязанности губернатора Севастополя назначен вице-адмирал Сергей Меняйло. 14. April 2014, abgerufen am 22. Mai 2019 (russisch).
- Экс-глава Севастополя Меняйло стал полпредом президента в Сибири. In: Tass.ru. 28. Juli 2016, abgerufen am 22. Mai 2019 (russisch).
- Christina Hebel, DER SPIEGEL: Diese Putin-Vertrauten trifft es - DER SPIEGEL - Politik. Abgerufen am 15. Oktober 2020.
- tagesschau.de: USA verhängen im Fall Nawalny Sanktionen gegen Russland. Abgerufen am 3. März 2021.
- Russland-Analysen der Bundeszentrale für politische Bildung, abgerufen am 26. Februar 2022