Seiden-Backenklee
Der Seiden-Backenklee (Dorycnium pentaphyllum subsp. germanicum, Syn.: Dorycnium germanicum (Gremli) Rouy), weitere Trivialnamen sind Seidenhaar-Backenklee und Deutscher Backenklee, ist eine Unterart der Pflanzenart Dorycnium pentaphyllum in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) bzw. eine Art in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler.
Seiden-Backenklee | ||||||||||||
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Seiden-Backenklee (Dorycnium pentaphyllum subsp. germanicum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Dorycnium pentaphyllum subsp. germanicum | ||||||||||||
(Gremli) Gams |
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Der Seiden-Backenklee wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 10 bis 30 Zentimetern. Die Stängel sind niederliegend bis aufsteigend.
Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind sitzend. Die Blattspreite ist fünfteilig. Die Blättchen sind bei einer Länge von 5 bis 15 Millimetern sowie einer Breite von 2 bis 4 Millimetern schmal-lanzettlich und anliegend kurz seidig behaart. Die Nebenblätter sind verkümmert und winzig klein.
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht in der Regel von Juli bis August, teilweise von Juni bis Oktober. Auf einem langen Blütenstandsschaft befindet sich ein köpfchenförmiger Blütenstand in dem 6 bis 14 Blüten zusammenstehen.
Die zwittrige und nicht oder wenig duftende Blüte ist zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der Kelch ist seidig behaart. Die fünf weißen bis rosafarbenen Kronblätter stehen zu einer bis zu 7 Millimeter langen Blütenkrone mit der typischen Form der Schmetterlingsblütler zusammen. Das obere Ende des Schiffchens ist meist schwarzviolett. Der Flügel weist eine Aufwölbung („Backe“) auf, von dem die Gattung Backenklee ihren deutschen Trivialnamen erhalten hat.
Die Hülsenfrucht ist 2 bis 4 Millimeter breit und glatt.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 14 oder 28.[1]
Vorkommen und Gefährdung
Der Seiden-Backenklee tritt in Europa von Frankreich über die Schweiz, Italien, Österreich nach Südosteuropa und bis nach Polen und die Ukraine auf.[2]
Dorycnium germanicum ist in Deutschland indigen entlang von Loisach und Isar sowie an verschiedenen Orten in Bayern angesalbt.[3]
In Österreich kommt der Seiden-Backenklee in den Bundesländern Burgenland, Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, der Steiermark, Kärnten, Salzburg (unsicher), Tirol und Vorarlberg in der collinen bis montanen Höhenstufe auf (Halb-)Trockenrasen und in Föhrenwäldern vor. Er ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Erico-Pinetum kommt aber auch im Pulsatillo-Caricetum humilis aus dem Verband Xerobromion vor.[1] Im pannonischen Gebiet tritt er häufig auf, ansonsten selten. Im Rheintal und im nördlichen und südöstlichen Alpenvorland gilt er als gefährdet.
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 1 (sehr trocken), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 5 (basisch), Temperaturzahl T = 4+ (warm-kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).[4]
Taxonomie
Die Erstbeschreibung erfolgte 1889 unter dem Namen (Basionym) Dorycnium jordanii var. germanicum Gremli in August Gremli: Exkursionsflora für die Schweiz, 6. Auflage, S. 496. Sie wurde 1923 unter dem Namen Dorycnium pentaphyllum subsp. germanicum (Gremli) Gams als Unterart von Dorycnium pentaphyllum Scop. in Gustav Hegi: Ill. Fl. Mitt.-Eur., 4 (3), S. 1380 eingestuft. In manchen neueren Florenwerken wird dieses Taxon als Art Dorycnium germanicum (Gremli) Rouy[5] geführt.
Bilder
- Habitus, Laubblätter und Blütenstände
- Blüte, erkennbar sind die „Backen“ seitlich an den Flügeln
- Früchte
- Geöffnete Früchte mit Samen
- Samen
Quellen
Literatur
- Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.
Einzelnachweise
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. S. 600.
- Dorycnium pentaphyllum subsp. germanicum im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 23. Juli 2021.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Dorycnium germanicum (Gremli) Rikli In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 23. Juli 2021.
- Dorycnium germanicum bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 30. Juli 2021
Weblinks
- Dorycnium germanicum (Gremli) Rikli, Seidiger Backenklee. FloraWeb.de
- Seiden-Backenklee. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Datenblatt zum Seiden-Backenklee bei Botanik im Bild - Flora von Österreich.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).