Schnellfahrstrecke Bologna–Florenz

Die Schnellfahrstrecke Bologna–Firenze verbindet Florenz, die Hauptstadt der italienischen Region Toskana, mit Bologna, der Hauptstadt der Region Emilia-Romagna. Seit der Inbetriebnahme am 13. Dezember 2009 beträgt die Fahrtzeit zwischen den beiden Städten 37 Minuten.[1]

Schnellfahrstrecke Bologna–Firenze
Streckennummer (RFI):82 bis
Kursbuchstrecke (IT):46
Streckenlänge:78,5 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:25 kV / 50 Hz ~
Maximale Neigung: 15 
Minimaler Radius:5440 m
Höchstgeschwindigkeit:300 km/h
von Mailand
von Verona
von Pistoia
von Venedig
Bologna Centrale
nach Ancona
nach Portomaggiore
Einmündung der Umgehungsbahn
Direttissima nach Florenz (Beginn der SFS)
0,0 Savena (61 m)
0,1 Pianoro (10841 m)
Abzw. San Ruffillo zur Direttissima
11,0
11,0 Laurinziano/Crocione (121 m)
11,2 Sadurano (3.855 m)
15,0 Rio dei Cani
15,1 Monte Bibele (9.243 m)
24,4 (121 m)
24,5 Raticosa (10.450 m)
35,0 Diaterna (88 m)
35,5 Scheggianico (3.558 m)
39,1 Valle del Santerno (68 m)
San Pellegrino
40,5 Firenzuola (15.285 m)
55,8 Bagnoncino
56,0 Borgo Rinzelli (717 m)
56,7
56,8 Morticine (654 m)
Piana della Sieve (641 m)
60,0 Vaglia (18.713 m)
78,5 Direttissima von Bologna (Ende der SFS)
Firenze Castello
von/nach Pisa
Firenze Rifredi
Direttissima nach Roma Termini
Firenze SMN

Die Strecke ist ein wichtiger Bestandteil der TEN-Achse Nr. 1 und somit von großer Bedeutung für den internationalen Verkehr zwischen Rom und München. Dem Bahnhof von Bologna kommt dabei eine wichtige Knotenfunktion zu, da hier der Streckenast nach Mailand der TEN-Achse abzweigt.

Insgesamt verlaufen rund 71,8 km der 78 km langen Strecke in zehn Tunneln von 274 bis 18.713 m Länge. Die Tunnel sind jeweils einröhrig-zweigleisig mit einem Nutzquerschnitt von 82 m² ausgeführt. Der größte Abstand zwischen zwei Notausstiegen beträgt 4,7 km.[2]

Die Baukosten betrugen rund vier Milliarden Euro.[2]

Streckenverlauf

Die SFS ("ferrovia ad alta velocità") wird vom Bahnhof Bologna Centrale unterirdisch aus der Stadt in das vom Apennin herabziehende Savenatal bei San Ruffilo geführt, wo eine aufwändig in Tunneln angelegte Verknüpfung mit der Direttissima nach Florenz besteht. Die SFS wird nun weiter südwärts in der östlichen Talflanke des Savenatals bis etwa auf Höhe von Pianoro geführt, wo sie im Gegensatz zur westwärts ins Settatal gebauten Direttissima geradewegs weiter südlich tief im Appeninmassiv an den Oberlauf des Idice, von dort südostwärts durch den nächsten Gebirgsrücken ins Santernotal unterhalb von Firenzuola. Weiter geht es geradlinig im gleichnamigen Firenzuola-Tunnel bis ins Sievetal bei San Piero a Sieve. Nun werden die letzten Gebirgsrücken zur weiten Ebene Florenz-Prato-Pistoia am Arno unterquert und schließlich im Bahnhof Firenze-Castello in die Bestandsstrecke eingefädelt, mit der man zum Hauptbahnhof Firenze SMN gelangt.

Anbindung

Tiefbahnhof Bologna Centrale

Bologna

Die Fernverkehrszüge halten seit 8. Juni 2013 im Tiefbahnhof von Bologna Centrale. 23 Meter unter der Oberfläche wurden vier Bahnsteigkanten für den Fernverkehr der Achse Milano – Bologna – Firenze (und weiter) errichtet.

Florenz

In Florenz wird derzeit der Kopfbahnhof Firenze Santa Maria Novella angelaufen.

Vorarbeiten für den neuen unterirdischen Bahnhof Firenze Belfiore haben begonnen, er soll in einem 7 km[2] langen Tunnel liegen, der Florenz von Nord (Firenze Castello) nach Ost (Campo di Marte) unterquert. Die neue Station wird nach Plänen von Sir Norman Foster gestaltet. Eine Straßenbahnlinie sowie S-Bahn-Züge sollen den neuen Bahnhof des Hochgeschwindigkeitsverkehrs mit dem bestehenden Hauptbahnhof und dem Stadtzentrum verbinden. 2006 war die Fertigstellung des Bahnhofs für 2010 geplant.[2]

Italienischer Geschwindigkeitsrekord

Bei einer Testfahrt am 3. Februar 2009 stellte eine ETR-500-Einheit einen italienischen Geschwindigkeitsrekord auf Schienen auf. Der Zug erreichte im Tunnel unter dem Monte Bibele eine Geschwindigkeit von 362 km/h.[3][4]

Einzelnachweise

  1. Torino-Milano-Napoli-Salerno: Avanzamento a dicembre 2009 (Memento vom 27. Mai 2011 im Internet Archive)
  2. In Italien entsteht ein Hochgeschwindigkeitsnetz. In: Eisenbahn-Revue International. Heft 8–9/2006, ISSN 1421-2811, S. 390–393.
  3. In galleria il nuovo record di velocità italiano Meldung vom 4. Februar 2009
  4. Raggiunto in galleria il record mondiale di velocità di 362 km/h Meldung vom 5. Februar 2009.
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