Schloss Lipsa
Schloss Lipsa ist eine denkmalgeschützte[1] Schlossanlage im Dorf Lipsa. Es befindet sich im Süden des südbrandenburgischen Landkreises Oberspreewald-Lausitz.
Geschichte
Schloss Lipsa wurde im Jahr 1680 erstmals erwähnt. Wolf Heinrich von Baudissin ließ das Schloss in seiner heutigen Form von 1718 bis 1720 erbauen und hielt Freimaurerkonvente ab. Bereits 1726 war das Schloss im Besitz der Freifrau Theodora Eugenia von Löwendahl, geb. Freiin von Schmettau (1705–1768), die bis 1768 hier lebte. Nach den Grafen von Redern übernahm 1831 Graf Ernst von Gersdorff das Schloss, dessen Familie bereits bis 1671 im Besitz von Gut Lipsa gewesen war. Im Jahr 1864 übernahm Ernst Christian August von Gersdorff die Herrschaft über das Lipsaer Gut. Er verkaufte das Gut Lipsa und die Güter in Jannowitz und Hermsdorf 1890/1891 an Leutnant Carl August Tölke. 1904 wurde Dr. Walter Neumann (oder Naumann), 1913 der preußische Regierungsrat Paul von Schumann Eigentümer. Letzterer ließ 1914 einen neubarocken Flügel anbauen, womit der T-förmige Grundriss und das heutige Aussehen entstand. Der letzte private Besitzer Lipsas war von 1942 bis 1945 Carl Maria von Eversfelde, Freiherr von Beversfoerde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss vielfältig genutzt. Von 1946 bis 1948 diente es der Caritas der Kranken- und Altenpflege, des Weiteren war es Asyl für obdachlose Kinder. Im Jahr 1949 wurden im Schloss ein Feierabendheim sowie eine Haushaltsschule eingerichtet. Die Schule bestand bis 1953. Das Feierabendheim ist seit 1992 ein Altenpflegeheim der Diakonie Görlitz.
Das Schloss und seine Nebenanlagen wurden ab 1993 saniert. Im Jahr 1992 erwarb der als „Burgenkönig“ bezeichnete Herbert Hillebrand das Schloss. Es gehörte bis 2010 seiner Tochter Anna.[2]
Baubeschreibung
Das Gebäude ist aus Stein und Raseneisenstein errichtet. Es ist ein langgestreckter, rechteckiger, zweigeschossiger Bau mit Pilastergliederung und Mansardenwalmdach.[3] Im oberen Bereich befindet sich Fachwerk und ein Eckturm mit Turmuhr. Große Rundbogenfenster und ein Dachaufsatz mit Dreiecksgiebel runden das Bild ab. Zum Schloss gehören ein Torhaus mit Uhrengiebel und Glockenturm, der Dachreiter mit Zwiebelhaube sowie ein Rentamt, ein Heizhaus und der Schlosspark. Im Schlosspark befinden sich noch Skulpturenfragmente.
Literatur
- Schloss Lipsa in Schlösser und Herrenhäuser, Kalender der Sparkasse Niederlausitz 2007
Einzelnachweise
- Denkmalliste des Landes Brandenburg: Landkreis Oberspreewald-Lausitz (PDF) Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum
- Sascha Klein: Verwaiste Schönheiten in der Lausitz. In: Lausitzer Rundschau, 30. Juli 2008. (Online-Artikel)
- Niederlausitzer Kreisel: Geschichte von Lipsa. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 31. März 2004; abgerufen am 11. März 2010. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Weblinks
- Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09120226 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
- Burgen und Stadtmauern in Europa - Schloss Lipsa
- Schlösser um Dresden - Schloss Lipsa