Lipsa

Lipsa (sorbisch Lipsa[1]) i​st ein Ort i​m brandenburgischen Landkreis Oberspreewald-Lausitz unmittelbar a​n der Grenze z​um sächsischen Landkreis Bautzen. Der Ort i​st Teil d​er Gemeinde Hermsdorf i​m Amt Ruhland u​nd wird z​ur Oberlausitz gerechnet. In Lipsa l​eben derzeit Stand: Juni 2008 240 Einwohner.[2] Bürgermeister d​er Gemeinde i​st der Parteilose Klaus-Peter Müller.

Lipsa
Gemeinde Hermsdorf
Höhe: 119 m ü. NN
Postleitzahl: 01945
Vorwahl: 035752
Lipsa, dargestellt in einer Karte aus dem Jahr 1757

Namensentwicklung

Der Name d​es Ortes entwickelte s​ich von Dlupsow (1455) über Liebsa (1489), Lipsse (1552), Lupsch (1569), Lips (1590), Lypsa (1604), Liepsa (1610) z​um 1791 genannten Lipsa. Da d​er Ortsname d​en Nationalsozialisten z​u slawisch klang, w​urde er 1936 i​n Lindenort (abgeleitet v​om sorbischen lipa für Linde) umbenannt. 1947 k​am es z​u Rückbenennung i​n Lipsa.[3]

Geschichte des Ortes und des Schlosses

Schloss Lipsa, 2008

Das Straßenangerdorf Lipsa w​urde 1455 erstmals erwähnt u​nd gehörte z​ur Herrschaft Ruhland. Auf d​er Oberlausitz-Karte v​on Johann George Schreiber (1676–1750) l​iegt Lipsa a​m westlichen Rand d​es sorbischen Sprachgebietes, w​ird aber n​och zu diesem gezählt.

Das Schloss Lipsa wurde 1680 erstmals erwähnt. Wolf Heinrich von Baudissin errichtete 1720 das heutige Gebäude, einen langgestreckten, rechteckigen, zweigeschossigen Bau mit Pilastergliederung und Mansardenwalmdach.[4] Im Jahre 1864 übernahm Ernst Christian August von Gersdorff die Herrschaft über das Lipsaer Gut. Er verkaufte das Gut Lipsa und die Güter in Jannowitz und Hermsdorf an Leutnant Carl August Tölke. Der letzte private Besitzer Lipsas war 1942 Carl Maria von Eversfelde. Von 1945 bis in die 1990er-Jahre war ein Seniorenheim im Schloss untergebracht. Im Jahr 1992 erwarb "Burgenkönig" Herbert Hillebrand aus Kerpen/Rheinland das zuvor von der Gemeinde im Fassadenbereich sanierte Schloss zusammen mit dem Wasserschloss Großkmehlen, das später in Landesbesitz überging. Eigentümer von Schloss Lipsa ist mittlerweile seine Tochter Anna Hillebrand.[5] Derzeit steht das Schloss leer. Es kann für Festlichkeiten (Hochzeiten) angemietet werden über das Standesamt der Gemeinde. Das Schloss gehört zu den Baudenkmalen der Gemeinde.

Im Jahre 1993 traten Lipsa u​nd Hermsdorf d​em Amt Ruhland bei.

Kultur

Der Lipsaer Karnevalsverein b​aut seit Oktober 2007 d​as als Schlösschen bezeichnete ehemalige Kindergartengebäude z​um Jugend- u​nd Bürgerhaus Lipsa aus.

Behörden

In Lipsa befindet s​ich die Oberförsterei Lipsa.[6]

Söhne und Töchter von Lipsa

Eberhard Matthes (1915–1998), e​in Ehrenbürger v​on Elsterwerda, w​urde in Lipsa geboren. Er w​ar Lehrer, Stadtarchivar u​nd Ortschronist i​n Elsterwerda.

Einzelnachweise

  1. Sorbisches Sprachgebiet, 1843 Jan Arnošt Smoler
  2. Artikel in der Lausitzer Rundschau vom 14. Juni 2008
  3. Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen
  4. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 31. März 2004 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.niederlausitzer-kreisel.de
  5. http://www.lr-online.de/nachrichten/LR-Themen-Lausitzer-Schloesser;art1065,2119690
  6. Homepage Ministerium für ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mluv.brandenburg.de

Quellen

  • Artikel in der Lausitzer Rundschau vom 14. Juni 2008
Commons: Lipsa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.