Saarbrücker Zoo
Saarbrücker Zoo | ||
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Vollständiger Name | Zoologischer Garten der Landeshauptstadt Saarbrücken | |
Motto | Hallo im Zoo | |
Besonderheiten | Nachtzoo im Afrikahaus und Hängebrücke | |
Ort | Graf-Stauffenberg-Straße 66121 Saarbrücken | |
Fläche | 13 Hektar | |
Eröffnung | 1956 | |
Tierarten | 160 Arten | |
Individuen | 1054 Tiere | |
Artenschwerpunkte | Tierarten aus Afrika, Südamerika und Madagaskar | |
Besucherzahlen | 260.000 (2014) | |
Organisation | ||
Leitung | Richard Francke (Direktor) | |
Förderorganisationen | Freunde des Saarbrücker Zoo e. V. | |
Mitglied bei | EAZA, VdZ | |
Haupteingang des Saarbrücker Zoos | ||
zoo.saarbruecken.de | ||
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Der Saarbrücker Zoo ist mit über 200.000 Besuchern im Jahr der häufiger besuchte und mit über 1000 Tieren aus 150 Arten der artenreichere der beiden saarländischen Zoos.
Geschichte
Auf dem Gelände existierte schon um 1870 ein Steinbruch, bis 1926 auch eine Seilbahn. Ursprünglich 1932 gegründet, wurde der Saarbrücker Zoo im Zweiten Weltkrieg vollständig zerstört. 1956 wurde er am Südhang des Saarbrücker Stadtteiles Eschberg auf einem 15 Hektar großen Gebiet neu erbaut. Errichtet wurde der Zoo an einer steilen Stelle des Eschberges.
Ende 2005 wurde der langjährige Direktor Vaclav Ceska des Amtes enthoben. Der damit verbundene politische Streit blockierte über Jahre fast alle Investitionen, so dass der Saarbrücker Zoo damals den Anschluss an die Zoowelt verloren hatte. Aufgrund sinkender Besucherzahlen wurde der Nordeingang geschlossen. Zwei Hektar des nördlichen Zoogeländes werden momentan zu einem Wohngebiet umgebaut.
Seit 2008 wird jedoch wieder an der Umsetzung verschiedener Projekte gearbeitet. Der Zoo Saarbrücken hat für zukünftige Projekte im Rahmen dieses Investitionsprogramms 2014 einen Masterplan erarbeitet, womit er wieder aufgewertet und attraktiver gestaltet werden soll. Fertig geworden sind mittlerweile neue Anlagen für Mandrills und Geparde und für neue Tierarten wie Erdmännchen, Helmkasuare und Pinselohrschweine. Das Afrikahaus wurde neu isoliert und ein Giraffenhügel sowie eine Hängebrücke (mit 42 Metern die längste Hängebrücke im Saarland) hinzugefügt. Im Oktober 2012 wurde das neue Seehundbecken eröffnet, das alte Seehundbecken beherbergt nach einem Umbau seit Anfang 2014 Humboldt-Pinguine. Ebenfalls im Frühjahr 2014 wurde eine große Außenanlage für die Gorillas fertiggestellt.[1]
Tiere
Übersicht
Der Saarbrücker Zoo beherbergt über 1.000 Tiere 160 verschiedener Arten. Der Fokus liegt hierbei auf Tieren der afrikanischen Steppe (Giraffen, Steppenzebras, Elenantilopen, Erdmännchen, Geparde, Warzenschweine und Südafrika-Kronenkraniche), der afrikanischen Regenwälder (wie Gorillas, Schimpansen, Mandrills, Drills und Servale) sowie des Amazonas-Regenwaldes (Jaguare, Pumas, Flachlandtapire, Krallenäffchen, Piranhas, Gürteltiere und Anakondas), der südamerikanischen Küste (Humboldtpinguine) und des patagonischen Raums (Guanakos und Nandus). Darüber hinaus beinhaltet der Zoo auch Tiere aus dem südostasiatisch-ozeanischen Raum, beispielsweise Gibbons, Javaneraffen, Keas, Kängurus, Emus und den Malaien-Hornvogel.
Selten gehaltene Tiere
Raritäten des Zoos sind Erdferkel, China-Alligator, Skorpion-Krustenechse, Malaien-Hornvogel und selten gehaltene Primaten wie Nachtaffen, Lemuren, die in mehreren Arten und Unterarten vertreten sind, oder Drills.
Zuchterfolge
Der Saarbrücker Zoo nimmt wie alle wissenschaftlichen Zoos am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) teil, das europaweit Zuchtprogramme koordiniert. Als besondere Zuchterfolge können das Weißkopf-Büscheläffchen Callithrix, die europäische Erstzucht des australischen Schnabeligels im Jahre 1995,[2] aber auch die Poitou-Esel gelten, eine seltene Haustierrasse. Seit 2009 kamen im Zoo vier Jaguare zur Welt.
Tierhäuser und Anlagen
Wichtige Neubauten seit der Neugründung sind:
- 1956: Freiflugvoliere für Greifvögel (heute Weißhandgibbons) und Tropikarium für Lemuren und Reptilien
- 1967: Pinguinanlage, von 1973 bis 2012 als Seehundanlage genutzt und ab 2014 wieder für Pinguine umgebaut
- 1971: Elefantenhaus, 1996 für Tapire umgebaut als so genanntes Südamerikahaus
- 1975: Afrikahaus: Größtes Tierhaus im Zoo, 1978 mit einem Nachtzoo erweitert
- 1981/1992: Menschenaffenhaus
- 1997: Raubtierhaus für Jaguare
- 2008: Neue Australienanlage für Kängurus und Emus, neue Anlage für Mandrills und Pinselohrschweine
- 2011: Neues Gepardhaus
- 2012: Erdmännchen-Gehege und neue Seehundanlage
- 2014: Pinguin-Anlage, neues Freigehege für Flachlandgorillas
- 2015: Anlage für Kleine Pandas, Anlage für Helmkasuare und Chinesische Muntjaks
- 2016: Begehbare Anlage für Kattas
- 2017: Neuer Eingangsbereich, Renovierung der Außenanlage für Giraffen
Des Weiteren gibt es ein Asienhaus für Vögel wie Hornvögel, Keas (seit 2009) und Balistare (seit 2018), sowie das Europahaus mit Eulenvolieren. In den nächsten Jahren soll der Zoo noch um eine Tigerschlucht, eine Nashorn-Savanne und neue Reptilienanlagen bereichert werden.
Zoopädagogik
Das Zoopädagogik-Team bietet Führungen und Projekte an. Themen sind zum Beispiel Artenschutz und Ernährung der Zootiere. Ein außergewöhnliches Spektakel ist der Zoo bei Nacht (wenn Kinder im Zoo übernachten können und sehen, wie sich die Tiere in der Nacht verhalten), das Ferienprogramm und die Fotosafaris. Der Saarbrücker Zoo bietet auch Sprachführungen in Englisch und Französisch an. Ebenfalls bietet der Zoo das Zoobuch, zum Weiterlesen, und ein Malbuch an, auch in Französisch.
Bilder
- Westlicher Flachlandgorilla „Pesco“ im neuen Außengehege
- Seehund holt sich bei der Fütterung den Fisch aus der Hand der Pflegerin
- Bedrohte China-Alligatoren im Saarbrücker Zoo
- Katta beim Sonnenbad
- Erdferkel-Jungtier „Elise“ wurde 2015 von Hand aufgezogen
Literatur
- Eugen Grittmann: 80 Jahre Saarbrücker Zoo. 1932–2012. Zoologischer Garten Saarbrücken, Saarbrücken 2012.
Weblinks
Einzelnachweise
- Neues Freigehege für Gorillas (Memento vom 20. Juni 2014 im Internet Archive)
- Kurzschnageligel – Ehemalige Haltungen. Zootierliste.de, abgerufen am 11. März 2019.