Rundfunkjahr 1979

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Weitere Ereignisse

1979: Der Sony TPS-L2, der erste Walkman der Welt, kommt auf den Markt

Allgemein

  • In Griechenland wird das Farbfernsehen eingeführt, zunächst nach dem französischen SECAM-Verfahren. In den 1990er Jahren erfolgte dort der Wechsel zum deutschen PAL-System.
  • Der US-amerikanische Elektronikhersteller Atari bringt mit dem Atari 400 seinen ersten Heimcomputer auf den Markt.
  • Sony stellt mit dem TPS-L2 seinen ersten Walkman der Öffentlichkeit vor. Die kleinen, batteriebetriebenen Kompaktkassette­nabspielgeräte finden rasch Verbreitung und sind bald aus der Jugendkultur kaum noch wegzudenken. Kurz darauf bieten auch andere Hersteller ähnliche Produkte an. In rascher Folge bringt Sony immer wieder verbesserte Modelle auf den Markt und schreibt damit nicht nur Technik-, sondern auch Designgeschichte.
  • Grundig und Philips bringen das Videoformat Video 2000 auf den Markt. Die Kassetten, die ähnliche Abmessungen wie das Konkurrenzsystem VHS aufweisen, sind beidseitig bespielbar und bieten somit eine Aufnahmedauer von bis zu 8 Stunden. Video 2000 kann sich aber weder gegen Betamax noch gegen VHS durchsetzen, die zu dieser Zeit schon zu starke Marktanteile gewonnen haben.
  • Die japanische Panasonic Corporation lässt ein Patent auf einen LC-Bildschirm anmelden.
  • Die Islamische Revolution im Iran und die Rückkehr Khomeinis aus dem Exil wird in den Monaten zuvor unter anderem mittels tausender von Audiokassetten mit Reden des schiitischen Religionsführers vorbereitet, die in das Land geschmuggelt werden. Damit konnten die von der staatlichen Zensurbehörde kontrollierten Massenmedien umgangen werden.
  • 3./4. Juli – Niedersachsen schließt sich der Kündigung des NDR-Staatsvertrags durch Schleswig-Holstein an.[1]
  • 22. September – Die Bundesregierung stoppt die von der Bundespost geplante Verkabelung von elf deutschen Großstädten.[1]

Hörfunk

  • Nach zwölf Jahren an der Spitze des österreichischen Popsenders Ö3 wird Ernst Grissemann in dieser Funktion von Rudolf Klausnitzer abgelöst.
  • 18. Februar – Der Deutschlandfunk nimmt seinen Betrieb aus dem neu errichteten Funkhaus in Köln-Bayenthal auf.
  • 16. April – Die erste Ausgabe der Magazinsendung Diagonal geht als "akustische Feiertagsbeilage" auf Ö1 über den Äther. Thema ist das "Orwelljahr" 1984.
  • Juli – Der Rundfunk des Iran stellt nach der Islamischen Revolution die Ausstrahlung von Popmusik aus religiösen Gründen ein.
  • 16. Juli – Auf Ö3 wird die Reihe Radio Holiday ins Leben gerufen.
  • 23. August – Sendestart von Blue Danube Radio in Wien. Der Sender, der anfangs unter dem Namen Ö3 International auftritt, sendet in englischer Sprache und wird anlässlich der Eröffnung der Wiener UNO-City ins Leben gerufen.
  • 9. September – ARD-Korrespondent Eberhard Piltz vom BR wird wegen angeblich falscher und unfairer Berichterstattung aus dem Iran ausgewiesen.
  • 5. November – Die US-amerikanische Senderkette National Public Radio strahlt erstmals ihre Vormittagssendung Morning Edition aus.
  • 28. November – Mittels eines starken UKW-Senders auf dem 2.948 Meter hohen Pizzo Groppera an der italienisch-schweizerischen Grenze ist Radio 24 als Piratensender bis in die Region Zürich gut zu empfangen.

Fernsehen

1979: Ein Club 2-Auftritt von Nina Hagen sorgt in Österreich für einen Fernsehskandal

Geboren

Gestorben

  • 4. Januar – Peter Frankenfeld, deutscher Entertainer stirbt 65-jährig in Hamburg.
  • 16. Januar – Ted Cassidy, US-amerikanischer Schauspieler stirbt 46-jährig in Los Angeles. Cassedy wurde durch die Rolle des Lurch in der Addams Family bekannt.
  • 29. Januar – René Deltgen, luxemburgischer Schauspieler stirbt 69-jährig in Köln. Neben seinen zahlreichen Film- und Fernsehrollen wurde er vor allem durch die Titelrolle in den Hörspiel-Mehrteilern um den englischen Detektive Paul Temple von Francis Durbridge bekannt.
  • 21. Februar – Leopold Hainisch, österreichischer Schauspieler und Regisseur stirbt 87-jährig in Hamburg. Hainisch war 1937 bis 1939 Oberspielleiter des Fernsehsenders Paul Nipkow.
  • 24. Februar – Hans Pössenbacher, deutscher Schauspieler und vielbeschäftigter Hörfunksprecher stirbt 83-jährig in München
  • 29. Mai – Gerhard Freund, österreichischer Schauspieler und Journalist, bis 1967 Fernsehdirektor des ORF, stirbt 53-jährig in Wien.
  • 18. Juli – Herbert Hennies, Deutscher Schauspieler, Hörspielsprecher, Schriftsteller und Liedtexter stirbt an seinem 79. Geburtstag in Altötting. Er wurde vor allem durch die Rolle des Dieners Charlie in neun der zwölf mehrteiligen Paul-Temple-Hörspiele des NWDR bzw. WDR bekannt.
  • 25. Juli – Eric Pohlmann, österreichisch-britischer Schauspieler stirbt 66-jährig in Bad Reichenhall. Er war u. a. Sprecher beim deutschsprachigen Dienst der BBC und neben seinen Auftritten beim Theater und Film auch in zahlreichen, vorwiegend britischen und deutschen Fernsehfilmen und -serien zu sehen.
  • 6. Oktober – Tatjana Iwanow, deutsche Schauspielerin und Sängerin stirbt 54-jährig in Hamburg. (* 1925)
  • 27. Oktober – Charles Coughlin, US-amerikanischer katholischer Priester und Radioprediger irischer Abstammung stirbt 88-jährig in Birmingham, Michigan. In den 1930er Jahren erlangte er durch seine Predigten mit antisemitischen Untertönen in den USA landesweite Bekanntheit.

Einzelnachweise

  1. Jürgen Wilke: Mediengeschichte der Bundesrepublik Deutschland. Bonn 1999, S. 808.
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