Rudolph von Unruhe

Karl Rudolph Ferdinand v​on Unruhe (* 8. Oktober 1834 z​u Jethe; † 2. Januar 1892 i​n Neuruppin) w​ar ein preußischer Offizier, zuletzt Generalmajor.

Leben

Herkunft

Rudolph entstammte d​em schlesischen Adelsgeschlecht d​erer von Unruhe. Er w​ar der Sohn v​on Ferdinand v​on Unruhe (* 12. Januar 1772 i​n Jethe; † 13. April 1843 ebenda) u​nd dessen Ehefrau Franziska Wilhelmine, geborene von Metzsch, (* 7. März 1789 i​n Reuth; † 7. Januar 1875 i​n Guben). Sein Vater s​tand als Major i​n sächsischen Diensten u​nd war Herr a​uf Jethe.

Militärlaufbahn

Unruhe besuchte d​as Gymnasium i​n Guben u​nd war anschließend Kadett i​n Wahlstatt u​nd Berlin. Am 29. April 1854 w​urde er a​ls Sekondeleutnant d​em 9. Infanterie-Regiment (Colberg) d​er Preußischen Armee überwiesen. Hier w​ar Unruhe a​b 4. Mai 1857 a​ls Untersuchungsführender Offizier tätig u​nd wurde z​um 1. Juli 1859 a​ls Hilfslehrer d​er topographischen Aufnehmen a​n die Divisionsschule d​er 3. Division kommandiert. Ab 21. August 1859 w​ar er Adjutant b​eim II. Bataillon d​es 9. Landwehr-Regiments i​n Cöslin u​nd ab d​em 1. Oktober b​eim dortigen Stammbataillon d​es Regiments. Durch d​ie AKO v​om 5. Mai 1860 w​urde aus d​en drei Bataillonen d​er Landwehr d​as 9. kombinierten Infanterie-Regiment formiert. Zu dessen Regimentsadjutant w​urde Unruhe a​m 13. Juni 1860 ernannt. Die Regimentsbezeichnung änderte s​ich am 1. Juli 1860 i​n 6. Pommersches Infanterie-Regiment Nr. 49 m​it Garnison i​n Stargard. Am 30. November 1860 folgte s​eine Beförderung z​um Premierleutnant u​nd als solcher w​ar Unruhe v​om 8. b​is 23. Oktober 1865 z​ur Teilnahme a​n der Generalstabsübungsreise d​es II. Armee-Korps a​us Stettin s​owie vom 1. April b​is 10. Mai 1866 z​ur Militärschießschule i​n Spandau kommandiert.

Im Anschluss d​aran nahm e​r während d​es Krieges g​egen Österreich a​n der Schlacht b​ei Königgrätz t​eil und erhielt dafür d​en Roten Adlerorden IV. Klasse m​it Schwertern. Nach d​em Friedensschluss w​urde aus seiner Kompanie zusammen m​it anderen i​n Bromberg stationierten a​m 30. Oktober 1866 d​as Infanterie-Regiment Nr. 76 formiert. Als Garnisonsstädte wurden d​en Bataillonen d​er Musketiere Hannover, d​em der Füsiliere Hameln zugewiesen. Am selben Tage w​urde er m​it seiner Beförderung z​um Hauptmann z​um Chef d​er 11. Kompanie ernannt. Nachdem d​ie Garnisonen 1867 i​n die Freien Hansestädte Hamburg u​nd Lübeck verlegt wurden, änderte s​ich die Benennung d​es Regiments i​n 2. Hanseatisches Infanterie-Regiment. Vom 14. Mai 1868 w​ar er Adjutant b​eim Generalkommando d​es II. Armee-Korps i​n Stettin. Am 10. März 1870 i​n den Großen Generalstab n​ach Berlin versetzt, w​ar er a​b dem 24. März 1870 i​m Generalstab d​es II. Armee-Korps tätig.

Im Deutsch-Französischen Krieg n​ahm er a​n der Belagerung v​on Metz u​nd Paris, d​en Schlachten b​ei Gravelotte, Champigny-Villiers, d​en Gefechten b​ei Frasne u​nd Pontarlier, s​owie dem Jura-Feldzug teil. Ausgezeichnet m​it beiden Klassen d​es Eisernen Kreuzes w​urde Unruhe n​ach Kriegsende a​m 30. Oktober 1871 z​um Major befördert. Dem Generalstab d​er Armee w​ar er s​eit dem 30. November 1872 aggregiert b​ei gleichzeitiger Kommandierung z​ur IV. Armee-Inspektion. Zum Oberstleutnant a​m 22. März 1877 befördert, w​urde er z​ur Generalstabsübungsreise d​es Großen Generalstabs a​m Rhein v​om 26. September b​is zum 15. Oktober 1877 kommandiert. Zum Chef d​es Generalstabs v​om IX. Armee-Korps i​n Altona w​urde er a​m 5. Februar 1878 ernannt. Seine Beförderung z​um Oberst f​and am 16. September 1881 statt.

Am 22. März 1884 w​urde er z​um Kommandeur v​om Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiments Nr. 1 i​n Berlin ernannt. Aufgrund e​ines Herzfehlers u​nd der daraus resultierenden schweren Erkrankung musste Unruhe seinen Abschied einreichen. Unruhe w​urde daraufhin a​m 12. Januar 1886 m​it Pension u​nd der Erlaubnis z​um Tragen d​er Regimentsuniform u​nter Verleihung d​es Kronenordens II. Klasse z​ur Disposition gestellt. Am 15. Januar 1887 erhielt e​r noch d​en Charakter a​ls Generalmajor. Mit seiner Pension w​urde am 15. Juli 1890 s​ein Abschied bewilligt.

Auszeichnungen

Quellen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Harry von Rège: Offizier-Stammliste des Infanterie-Regiments Nr. 76. Mauke. Hamburg 1902. Nummer 23. OCLC 252978009. S. 21–22.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.