Rudolph Logistik Gruppe
Die Rudolph Logistik Gruppe ist ein international tätiger Logistikdienstleister.
Rudolph Logistik Gruppe | |
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Rechtsform | GmbH & Co. KG |
Gründung | 1946 |
Sitz | Baunatal, Deutschland |
Leitung | Torsten Rudolph |
Mitarbeiterzahl | ca. 5.000 |
Umsatz | 320 Mio. € (2014) |
Branche | Logistikdienstleister |
Website | www.rudolph-log.com |
Allgemein
Die Rudolph Logistik Gruppe ist ein weltweit agierender Logistikdienstleister, dessen Hauptsitz in der Mitte Deutschlands in Baunatal liegt. Rudolph zählt heute 38 Standorte in Deutschland, Europa und auf der Arabischen Halbinsel. Die Unternehmensgruppe setzt sich aus mehreren kleineren Firmen zusammen und konzentriert sich auf die Geschäftsfelder Automotive Logistik, Systemverkehre, Industrielogistik, Fulfillment und Konsumgüterlogistik.
Geschichte
Am 13. November 1946 setzte Justus Rudolph mit der Gründung eines Transportunternehmens in Guntershausen, heute Ortsteil von Baunatal, den Grundstein für die Rudolph Logistik Gruppe. Besonders die ersten Jahre waren beschwerlich, denn im Nachkriegsdeutschland war die Beschaffung von geeigneten Fahrzeugen, Öl und Diesel nahezu unmöglich. Die Söhne Hans und Karl unterstützten ihren Vater und bauten aus Altbeständen einen LKW mit Holzvergaser zusammen. Ein Jahr später traten sie offiziell in das Unternehmen ein. In den ersten Jahren lag der Fokus des damaligen Kleinunternehmens auf der Bauindustrie. Ein wegweisender Schritt war 1957 der Beginn der Zusammenarbeit mit der Automobilindustrie: Rudolph & Söhne übernahm die Gebietsspedition für Volkswagen für den Raum Nordhessen, Südniedersachsen und Teile Ostwestfalens. Ein Sammelgutgeschäft entstand als weiteres Geschäftsfeld und entwickelte sich zum zweiten Standbein.
1969 ging Justus Rudolph in den Ruhestand. Seine Söhne brachten in den folgenden Jahren ihre Söhne Jürgen Rudolph und Werner Rudolph in das Unternehmen. Außerdem stieg Gottfried Kretschmer, Schwiegersohn von Hans Rudolph, ebenfalls in das Geschäft ein. Nach ein paar Jahren einigten sich die drei auf eine effiziente Arbeitsteilung: Während Jürgen Rudolph den Schwerpunkt Transport übernahm, kümmerte sich Werner Rudolph um das Sammelgutgeschäft und Gottfried Kretschmer widmete sich den Finanzen, der Verwaltung und dem Personal.
Zu Beginn der 1970er Jahre entstanden neue Standorte und Rudolph Logistik wurde international. Den Anfang bildeten Transporte nach Belgien. Lieferungen nach Antwerpen, Transporte ab Petras in Griechenland oder Fahrten nach Sarajewo und Brüssel folgten kurze Zeit später.
Im Jahr 1983 verstarb Hans Rudolph. Jürgen Rudolph, Werner Rudolph und Gottfried Kretschmer übernahmen die Unternehmensführung und im Zuge dessen änderte sich auch die Unternehmensstruktur. Aus der zuvor bestehenden OHG entstand die Rudolph & Söhne Internationale Spedition GmbH & Co. KG.
Mit der Übernahme von vier Niederlassungen des LOG SPED-Verbundes 1997 verdoppelte sich die Mitarbeiterzahl auf 800. Diese Übernahme stärkte besonders den Geschäftszweig Automotive und legte den Grundstein für den neuen Geschäftsbereich Konsumgüter.
Im Jahre 2000 gründete Rudolph zusammen mit Hellmann Worldwide Logistics unterschiedliche Joint Ventures und realisierte verschiedene Automobillogistikprojekte in Großbritannien. Betriebsstätten in Luxemburg und Portugal folgten. Durch die verstärkte Ausbreitung des Onlinehandels entstand das neue Geschäftsfeld Fulfillment.
In Zusammenarbeit mit Audi Volkswagen Middle East (AVME) und dem Joint-Venture-Partner Hellmann Worldwide Logistics eröffnete Rudolph 2007 ein neues Logistikzentrum in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate). Außerdem stieg Torsten Rudolph, Urenkel des Firmengründers Justus Rudolph, in das Unternehmen ein und wurde gemeinsam mit seinem Vater Jürgen Rudolph zum geschäftsführenden Gesellschafter der Rudolph Logistik Gruppe. Ende 2008 zog sich Werner Rudolph aus seinen Funktionen zurück.
In den ersten Jahren widmete sich Torsten Rudolph dem Umbau der Unternehmensorganisation. 2008 strukturierte sich das Unternehmen standortübergreifend nach Geschäftsfeldern. Die Schwerpunkte bilden die fünf Bereiche Automotive Logistik, Systemverkehre, Industrielogistik, Fulfillment und Konsumgüterlogistik.
Geschäftsfelder
Automotive-Logistik
Im Geschäftsfeld Automotive konzentriert sich die Rudolph Logistik Gruppe auf den Aufbau und den Betrieb von Lieferanten-Logistik-Zentren.[1] Zu dem übernimmt sie unterschiedliche Warehousing-Aufgaben und bietet JIT- und JIS-Belieferung bis zum Verbauort an. Auch Warenkorb- und Setbildung, Werklogistik sowie innerbetriebliche Transporte und Leergutmanagement gehören zu ihrem Leistungsrepertoire. Neben den sogenannten Kernkompetenzen bietet das Unternehmen zudem auch unterschiedliche Mehrleistungen, wie beispielsweise Vormontagen, Fertigungsaufgaben, CKD-Abwicklung, Qualitätskontrollen und Umpack- und Verpackungsarbeiten.
Systemverkehre
Beschaffungs- und Distributionslogistik bilden die Kernaufgabe des Geschäftsfeldes Systemverkehr. Im Bereich der Beschaffungslogistik bietet Rudolph Teil- und Komplettladungsverkehre, Milk-run-Konzepte, Konsolidierung/Dekonsolidierung, sowie JIT- und JIS-Transporte. Im Bereich der Distributionslogistik liegt der Fokus auf der Händler-Ersatzteilversorgung. Rudolph Logistik agiert europaweit, mit Hilfe eines modernen, skalierbaren Flottenmanagement. Das Unternehmen verfügt über eine eigene Flotte, sowie zahlreiche Festcharter-Flotten. Unter anderem werden Telematiksysteme genutzt, die eine Echtzeitortung der Fahrzeuge, Elektronische Auftragsübermittlung und die Navigation ermöglichen.
Konsumgüter-Logistik
Im Konsumgüterbereich stellt Rudolph die Verbindung zwischen Produzenten und Handel her. Wichtige Aufgaben in diesem Bereich sind Warehousing, Kommissionierung, Produktionsentsorgung und Konfektionierungen von Aktionswaren und Displays. Die Erweiterung des Aufgabengebietes stellt die Entwicklung von Verpackungen, die Qualitätskontrollen oder das Retourenmanagement dar. Kunden im Konsumgüterbereich sind beispielsweise Heinz Ketchup und Hipp.[1]
Industrielogistik
Im Industriebereich bildet Rudolph einen Teil der Supply Chain. Die Aufgaben konzentrieren sich auf die Sicherstellung der Materialverfügbarkeit, der Warenverteilung und der Prozessstabilität. Spezifisch für jeden Kunden werden Best-Practice-Lösungen erarbeitet und verschiedene IT-Systeme genutzt.
Fulfillment
Versandhändler wie Manufactum,[1] Onlineshops, aber auch Direktvertriebe nehmen Fulfillmentleistungen in Anspruch. Zum angebotenen Leistungsrepertoire gehören z. B. Auftragsmanagement über kundenindividuelle Portallösungen, Schnittstellen zu kundeneigenen Shop- oder Warenwirtschaftssystemen, Lagerung nach produktspezifischen Erfordernissen, sowie die Kommissionierung und Konfektionierung. Dazu kommen noch unterschiedliche zusätzliche Leistungen, wie z. B. Geschenkverpackung, Preisauszeichnung, Labeling oder unterschiedliche Qualitätskontrolle.
Weblinks
Einzelnachweise
- Rudolph Logistik schafft über 800 neue Stellen, HNA, 7. November 2012