Hellmann Worldwide Logistics
Hellmann Worldwide Logistics SE & Co. KG (bis 1999 Gebr. Hellmann) ist ein international tätiges deutsches Transport- und Logistikunternehmen mit Hauptsitz in Osnabrück (Niedersachsen).
Hellmann Worldwide Logistics SE & Co. KG | |
---|---|
Rechtsform | SE & Co. KG |
Gründung | 1871 |
Sitz | Osnabrück, Deutschland |
Leitung |
|
Mitarbeiterzahl | 10.601 (2020) |
Umsatz | 2,5 Mrd. EUR (2020)[2] |
Branche | Logistik |
Website | www.hellmann.com |
Stand: Mai 2021 |
Hellmann Worldwide Logistics hat sich seit seiner Gründung 1871 zu einem der großen internationalen Logistik-Anbieter entwickelt. Der Hellmann-Konzern hat 2020 mit 10.601 Mitarbeitern einen Umsatz von rund EUR 2,5 Mrd. erzielt. Die Dienstleistungspalette umfasst die klassischen Speditionsleistungen per LKW, Schiene, Luft- und Seefracht, genauso wie ein umfangreiches Angebot für KEP-Dienste, Kontraktlogistik, Branchen- und IT-Lösungen.
Geschichte
1871 machte sich Carl Heinrich Hellmann in Osnabrück als Spediteur selbstständig. Er transportierte Waren mit Pferdefuhrwerken. Seine Söhne Heinrich und Friedrich Hellmann führten das Unternehmen fort und änderten den Namen 1906 in „Gebr. Hellmann“. Das Unternehmen wuchs stetig; 1935 hatte es 60 Beschäftigte. 1916 fiel Friedrich Hellmann im Ersten Weltkrieg und der jüngste Sohn Emil übernahm dessen Anteile. Im Zweiten Weltkrieg wurde das gesamte Unternehmen zerstört und ein kompletter Neuaufbau erfolgte auf den Baracken der ehemaligen Reichsbahn.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs übernahmen mit Heinrich Hellmanns Sohn Heinz und Emil Hellmanns Sohn Joachim das Unternehmen in dritter Generation. Die Firma Gebr. Hellmann eröffnete 1949 eine Niederlassung in Hamburg, eine weitere kam 1953 in Bremen hinzu. Bereits 1959 legten Heinz Hellmann und Emil Hellmanns Sohn Joachim durch die Gründung des „11er-Kreises“ befreundeter Spediteure den Grundstein für Stückgutnetzwerke. Noch heute gilt der „11er-Kreis“ als Basis für das Kooperationsnetzwerk System Alliance. Aufgrund der Expansion nahmen 1960 die Vettern Heinz und Joachim eine neue Umschlaganlage für Spediteur-Sammelgut am heutigen Firmensitz an der Elbestraße in Osnabrück in Betrieb. Sie verfügte über den ersten Unterflurkettenförderer in Europa. In dieser Zeit wurden der Kohlehandel und die Möbelspedition eingeführt.
Nach dem Tod von Heinz Hellmann kam dessen Sohn Klaus Hellmann 1976 ins Unternehmen. Zusammen mit Joachim Hellmanns Sohn Jost übernahm er 1983 die Leitung des Unternehmens. Im selben Jahr gründete Hellmann mit weiteren Transportunternehmen den Paketdienst DPD, der später an die französische La Poste verkauft wurde. Der Aufbau des weltweiten Niederlassungsnetzwerkes begann 1982 mit der Gründung der ersten ausländischen Niederlassung in Hongkong.
Seit 1999 firmiert das Unternehmen unter dem Namen „Hellmann Worldwide Logistics“.
Im November 2005 ehrte der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff den Gesellschafter Klaus Hellmann mit dem Verdienstkreuz am Bande des Niedersächsischen Verdienstordens. Die Auszeichnung begründete Wulff mit dem vielfältigen ehrenamtlichen Einsatz Hellmanns, der als Unternehmer ethisch und nachhaltig handele.[3]
Seit 2008 nutzt die Spedition den sogenannten Speicher III, einen Getreidespeicher aus dem Jahr 1934 im Osnabrücker Hafen, nach einem grundlegenden Umbau als preisgekröntes Bürogebäude.
Seit dem 1. Dezember 2017 firmiert das Unternehmen als SE & Co. KG. Gesellschafter des Unternehmens sind Klaus Hellmann und Jost Hellmann. Der Vorstand besteht aus Reiner Heiken (CEO) und Martin Eberle (CFO).
Am 7. Dezember 2021 wurde eine Cyberattacke von Hackern auf Hellmanns IT-Infrastruktur entdeckt, zu deren Abwehr alle Systeme weltweit für mehrere Tage offline geschaltet und Prozesse manuell abfertigt werden mussten.[4]
Soziales Engagement
Schon immer engagierten sich die Inhaber im sozialen Bereich. Auch die 4. Generation mit Klaus und Jost Hellmann führte diese Tradition mit vielen sozialen Projekten fort. So sorgte die Hellmann Worldwide Logistics unter anderem 2011 dafür, dass die Ausstellung der United Buddy Bears – The Minis, eine „Aktion für Frieden und Toleranz“, nach Havanna kam.[5] Die Aktivitäten rund um diese Ausstellung generierten Spenden in Höhe von 120.000 Euro, die dem Zoo Osnabrück sowie mehreren Kindereinrichtungen zugutekommen.
Zum 350-jährigen Westfälischen Frieden wurde auf dem Osnabrücker Betriebsgelände ein „Friedensspeicher“ durch den Künstler H. A. Schult errichtet und zum Abschluss wurde ein Konzert mit Justus Frantz vor 1.200 Gästen gegeben. Der Erlös ging an das Friedensdorf in Oberhausen, in dem Kinder aus Krisengebieten versorgt werden. Darüber hinaus gab es sehr viele Projekte im Bildungsbereich in Deutschland, aber auch im Ausland und die Unterstützung sozialer Einrichtungen. Über die sozialen Projekte hinaus, wurde eine Vielzahl von ökologischen Projekten initiiert, beispielsweise der Einsatz alternativer Kraftstoffe, Aufbau der Friedensgärten und Baumpflanzungen sowie vieles mehr.
Weblinks
Einzelnachweise
- hellmann.net
- Presseinformation der Niedersächsischen Staatskanzlei zur Ehrung Klaus Hellmanns (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Lutz Lauenroth: Cyberattacke auf Hellmann. In: DVZ Deutsche Verkehrs Zeitung. 8. Dezember 2021, abgerufen am 15. Dezember 2021.
- Neue Osnabrücker Zeitung, 18. August 2011