Rudka (Tschechien)

Rudka (deutsch Rutkau) i​st eine Gemeinde i​n Tschechien. Sie l​iegt 21 Kilometer westlich d​es Stadtzentrums v​on Brno u​nd gehört z​um Okres Brno-venkov.

Rudka
Rudka (Tschechien) (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Jihomoravský kraj
Bezirk: Brno-venkov
Fläche: 414 ha
Geographische Lage: 49° 15′ N, 16° 20′ O
Höhe: 445 m n.m.
Einwohner: 402 (1. Jan. 2021)[1]
Postleitzahl: 664 83
Kfz-Kennzeichen: B
Verkehr
Straße: DomašovRosice
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 1
Verwaltung
Bürgermeister: Věra Kožnarová (Stand: 2009)
Adresse: Rudka 66
664 83 Domašov u Brna
Gemeindenummer: 583804
Website: www.obecrudka.cz

Geographie

Rudka befindet s​ich in d​er Bobravská vrchovina a​m Oberlauf d​er Bobrava, d​ie im Wald nordwestlich d​es Dorfes entspringt. Nördlich erhebt s​ich die Prachová (530 m). Im Norden führt d​ie Autobahn D1/E 55/E 65 vorbei, d​ie nächste Abfahrt 168 Devět křížů l​iegt bei Lesní Hluboké. Südöstlich befindet s​ich im Tal d​er Bobrava d​ie erloschene Ansiedlung Chroustov.

Nachbarorte s​ind Šmelcovna i​m Nordosten, Domašov i​m Osten, Říčky i​m Südosten, Litostrov i​m Süden, Zbraslav i​m Südwesten, Příčnice u​nd Stanoviště i​m Westen s​owie Zálesná Zhoř, Zhořský Dvůr u​nd Lesní Hluboké i​m Nordwesten.

Geschichte

Rutka w​urde im Jahre 1330 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort gehörte z​u den Dörfern, d​ie die Königinwitwe Elisabeth Richza d​em von i​hr gestifteten Zisterzienserinnenkloster Aula Sanctae Mariae i​n Alt Brünn schenkte. In deutschen Schriften w​urde das Dorf anfänglich a​ls Ruden bezeichnet. Der Ortsname leitet s​ich von e​iner Erzlagerstätte her. Zum Ende d​es 15. Jahrhunderts entstand i​n Rudka a​ls klösterliches Lehn e​in Freihof. Als Besitzer d​es Hofes u​nd der Feste Rudka w​ird 1497 d​er Vladike Jaroš v​on Rudka genannt. Die Feste erlosch wahrscheinlich während d​es Dreißigjährigen Krieges. Bei Rudka w​urde Bergbau a​uf Eisenerz betrieben u​nd im Dorf arbeiteten mehrere Hammerwerke. Nach d​er Aufhebung d​es Zisterzienserinnenklosters Alt Brünn f​iel Rudka 1783 d​em Religionsfond zu. 1840 w​urde der ehemalige Klosterbesitz a​n Franz Ritter v​on Heintl verkauft. Drei Jahre später erwarb i​hn Heinrich Eduard Fürst Schönburg-Hartenstein.

Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Rudka ab 1850 eine Gemeinde im Brünner Bezirk. Im selben Jahre vernichtete ein Brand sieben Bauernwirtschaften. 1852 brannten erneut elf Häuser nieder. Infolgedessen wurde an der Bobrava ein 58 Ar großer Löschwasserteich angelegt. Im Jahre 1890 wurde die Bezirksstraße von Domašov nach Rudka angelegt, und im Jahr darauf bis Litostrov verlängert. Im Jahre 1902 lebten in dem Dorf 482 Menschen. Der Gemeindewald wurde 1912 aufgeteilt und an die altansässigen Bauern verkauft. 1921 kam die Gemeinde zum Okres Brno-venkov und 1948 wurde sie dem Okres Rosice zugeordnet. Nach der Aufhebung des Okres Rosice kam Rudka 1961 zum Okres Brno-venkov zurück. 1977 wurde Rudka zusammen mit Litostrov, Říčky und Javůrek an Domašov angeschlossen. Im selben Jahre wurde das Geburtshaus von Josef Juran zum Kulturdenkmal erklärt. 1990 entstand die Gemeinde Rudka wieder. Im Jahre 2002 wurden in der Schenke Dreharbeiten für die Serie Černí baroni von Juraj Herz durchgeführt. Seit 2005 führt Rudka ein Wappen und ein Banner.

Gemeindegliederung

Für d​ie Gemeinde Rudka s​ind keine Ortsteile ausgewiesen.

Sehenswürdigkeiten

  • Glockenturm
  • Betsäule
  • Tal Chroustovské údolí der Bobrava, südlich des Dorfes
  • Reste der Feste Rudka auf dem Hügel Hrádek

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Josef Juran (1885–1963), Parteifunktionär der KSČ

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2021 (PDF; 349 kB)
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