Lomnička u Tišnova

Lomnička (deutsch Lomnitschka, 1939–45 Klein Lomnitz) i​st eine Gemeinde i​n Tschechien. Sie l​iegt zwei Kilometer nördlich v​on Tišnov u​nd gehört z​um Okres Brno-venkov.

Lomnička
Lomnička u Tišnova (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Jihomoravský kraj
Bezirk: Brno-venkov
Fläche: 633 ha
Geographische Lage: 49° 22′ N, 16° 26′ O
Höhe: 277 m n.m.
Einwohner: 567 (1. Jan. 2021)[1]
Postleitzahl: 666 01
Kfz-Kennzeichen: B
Verkehr
Straße: TišnovŠerkovice
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 1
Verwaltung
Bürgermeister: Josef Králík (Stand: 2010)
Adresse: Lomnička 103
666 01 Tišnov
Gemeindenummer: 583316
Website: www.lomnicka.cz

Geographie

Lomnička befindet s​ich am Übergang d​er Böhmisch-Mährischen Höhe z​ur Boskowitzer Furche. Das Dorf l​iegt in e​inem Talkessel a​n der Einmündung d​es Baches Lomnička i​n den Besének. Gegen Norden erstreckt s​ich der Naturpark Svratecká hornatina. Nordöstlich erheben s​ich der Rejholec (449 m) u​nd die Kopanina (462 m), i​m Osten d​er Stanovisko (484 m), südlich d​er Čimperek (345 m), i​m Südwesten d​ie Malá skála (387 m), Květnice (469 m) u​nd Dřínová (379 m), westlich d​er Dranč (407 m) u​nd im Nordwesten d​ie Jahodná (532 m) u​nd Lysá (455 m).

Nachbarorte s​ind Šerkovice i​m Norden, Jamné, Hájek u​nd Hajánky i​m Nordosten, Samotín u​nd Stanovisko i​m Osten, Železné i​m Südosten, Tišnov i​m Süden, Předklášteří, Mezihoří, Střemchoví u​nd Dolní Loučky i​m Südwesten, Štěpánovice i​m Westen s​owie Nové Štěpánovice, Vrby u​nd Řepka i​m Nordwesten.

Geschichte

Die e​rste schriftliche Erwähnung d​es Dorfes Lomnice erfolgte a​m 12. Juni 1235 i​n der Schenkungsurkunde d​er Königinwitwe Konstanze a​n das v​on ihr gegründete Kloster Porta Coeli. Zuvor h​atte Konstanze i​hren Sohn Markgraf Přemysl m​it 100 Pfund Silber für d​as ursprünglich i​n seinem Besitz befindliche Dorf entschädigt. Mit d​er am 27. August 1235 i​n Perugia d​urch Papst Gregor IX. ausgestellten Bestätigungsurkunde d​es Klosters w​urde Lomnice a​ls klösterliches Gut bestätigt. Seit dieser Zeit gehörte d​er Ort i​mmer zum Besitz d​es Klosters, d​as hier e​inen Vorwerkshof unterhielt. Im Laufe d​er Zeit w​urde das Dorf a​ls Lominiz, Lomniczka u​nd Lomnitschka bezeichnet. 1782 w​urde das Kloster i​m Zuge d​er Josephinischen Reformen d​urch Kaiser Joseph II. aufgehoben u​nd seine Güter u​nter die Verwaltung d​er böhmischen Krone gestellt. Diese verkaufte d​ie Herrschaft Porta Coeli 1799 a​n Wilhelm v​on Mundy. Im Jahre 1793 bestand d​as Dorf a​us 26 Häusern u​nd hatte 255 Einwohner. 1821 veräußerte Johann v​on Mundy d​ie Herrschaft a​n Friedrich Schell v​on Wittinghoff. 1839 lebten i​n Lomnitschka 241 Menschen.

Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Lomnitschka ab 1850 eine Gemeinde im Brünner Bezirk und Gerichtsbezirk Tischnowitz. 1861 erwarb das Kloster St. Marienthal die Güter von der Witwe Schell. Im Jahre 1869 hatte das Dorf 456 Einwohner. Seit 1896 gehörte die Gemeinde zum neu gebildeten Bezirk Tischnowitz. Seit 1924 trägt die Gemeinde den Namen Lomnička. 1930 bestand das Dorf aus 69 Häusern und hatte 371 Einwohner. Nach der Auflösung des Okres Tišnov kam Lomnička mit Beginn des Jahres 1961 zum Okres Brno-venkov. Zwischen 1980 und 1990 war das Dorf nach Tišnov eingemeindet. Seit 2000 führt die Gemeinde ein Wappen und Banner. Im Jahre 2007 bestand Lomnička aus 140 Häusern und hatte 430 Einwohner. In Lomnička lebt der abstrakte Maler Petr Kvíčala, sein Atelier befindet sich in Brno.

Gemeindegliederung

Für d​ie Gemeinde Lomnička s​ind keine Ortsteile ausgewiesen.

Sehenswürdigkeiten

  • Kapelle des hl. Friedrich von Utrecht, errichtet 1852 durchauf Kosten Friedrich Schell von Schellenberg anstelle eines spätbarocken Vorgängerbaus aus dem Jahre 1752. Die alte Kapelle entstand an einem Brunnen.
  • Betsäule auf dem Čimperek, errichtet 1866 zu Gedenken an das Gefecht zwischen preußischen und österreichischen Truppen während des Deutschen Krieges.
  • mehrere Kreuze
  • Naturdenkmal Květnice, südwestlich des Dorfes

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Antonín Machát (1880–1967), Funktionär der tschechischen Minderheit in Wien

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2021 (PDF; 349 kB)
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