Royal Clipper
Die Royal Clipper ist ein fünfmastiges Vier-Sterne-Luxus-Kreuzfahrtschiff in Volltakelung, gebaut nach dem Vorbild der Preußen (1902–1910).
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Das Schiff des schwedischen Unternehmers Mikael Krafft ist zurzeit das drittlängste Segelschiff weltweit (nach der Golden Horizon[1] und der SY A[2][3]), mit Kapazität für 227 Passagiere. Der 1990 in Danzig gebaute Rumpf war für ein segelunterstütztes Kreuzfahrtschiff des polnischen Bergarbeiterverbandes namens Gwarek geplant, das mit mechanisch verstellbaren Flächensegeln à 600 m² (Dyna-Rigg) an drei Masten ausgerüstet werden sollte. Im Jahr 1999 wurde der Rumpf nach Plänen des polnischen Segelschiffkonstrukteurs Zygmunt Choreń zu einem Großsegler umgebaut. Dazu wurde das Schiff mit einem klassischen Klipperbug mit 11 m langem Bugspriet und einem an das negativ geneigte Spiegelheck angesetztem, 24 m ausladenden Seglerheck versehen. Zusätzlich erhielt das Schiff am Heck eine Klappe (Hecktor), die als künstliches Ufer gedacht ist, um das Baden im Meer zu ermöglichen. Auf der niederländischen Werft Merwede Shipyard BV wurde die Royal Clipper fertiggestellt. Das Schiff ist mit modernen Navigationssystemen ausgerüstet und besitzt als Besonderheit der Besegelung motorisch in die Hohlrahen einziehbare Segel, die von Deck aus gesetzt und geborgen werden können. Die Passagiere haben in 114 Kabinen verschiedener Kategorien Platz. Das Schiff ist ausgestattet mit:
- Restaurant
- Bars (2)
- Clubraum
- Schwimmbäder (3), eins mit Glasboden
- Gymnastikraum
- Bibliothek
- Boutiquen
- Tanzlokal
- Diskothek
- Fitnessraum
- medizinische Abteilung
- Konferenzraum für 60 Personen
Im Unterschied zu ihrem historischen Vorbild weist die Royal Clipper lediglich am Groß- und Mittelmast ein Standardrigg (bestehend aus sechs Segeln) auf; Fock- und Achtermast sind deutlich kleiner und führen ein Jubiläumsrigg, und der Kreuzmast hat nur vier Rahsegel, jedoch einen geteilten Besan. Insgesamt hat die Royal Clipper also vier Rahsegel weniger als die Preußen, jedoch ein Schratsegel mehr (aufgrund des geteilten Besans). Mit den genannten Unterschieden kommt die Royal Clipper auf eine knapp 800 m2 geringere Segelfläche als die etwas schnellere Preußen (wobei die Preußen die größte jemals realisierte Segelfläche fuhr). Das Rigg wurde ebenfalls von Zygmunt Choreń entworfen.
Ebenfalls abweichend vom Vorbild, das am Vorsteven lediglich eine ornamentartige Verzierung, eine sogenannte Krulle, aufwies, besitzt die Royal Clipper eine Galionsfigur. Sie wurde von dem deutschen Künstlerehepaar Hartmann gefertigt und soll die Tochter des Reeders Mikael Krafft darstellen.[4]
Im Jahr 2000 wurde der Fünfmaster in Monaco von Königin Silvia von Schweden getauft.
Die Royal Clipper fährt unter der Flagge Maltas und gehört Kraffts in Monaco ansässiger Reederei Star Clippers. Die Bordsprachen sind Deutsch, Englisch und Französisch.
Die Royal Clipper war eines von drei Schiffen, die als Drehort für die ARD-Filmreihe Unter weißen Segeln dienten. Auch die beiden anderen Schiffe aus der Serie, Star Clipper und Star Flyer, gehören der Reederei Star Clippers.
- Royal Clipper
- Bug
- Glocke
- Schiffssteuerrad
- Segelwerk
- Segelmanöver
Weblinks
- Infos zum Schiff, Star Clippers
Einzelnachweise
- Golden Horizon. Sail, Ski & Sun Travel, abgerufen am 4. September 2021.
- Eisberg auf der Kieler Förde. In: sueddeutsche.de. 21. September 2015, abgerufen am 13. Oktober 2018.
- "Sailing Yacht A" in Kiel: Längste Segeljacht der Welt legt ab. In: Spiegel Online. 21. September 2015, abgerufen am 9. Juni 2018.
- Liane Ehlers: Von der Weser auf die Weltmeere. In: Nordwest-Zeitung. 6. September 2014, abgerufen am 30. Dezember 2021.