Rostarzewo

Rostarzewo (deutsch: Rothenburg a​n der Obra, b​is 1897 Rostarschewo)[1][2] i​st ein Dorf i​n Polens Woiwodschaft Großpolen, i​m Powiat Grodziski, i​n der Gemeinde Rakoniewice. Von 1752 b​is 1934 h​atte Rostarzewo d​ie Stadtrechte. Zu d​en Sehenswürdigkeiten d​es Ortes gehören d​as ehemalige Rathaus u​nd zwei Kirchen.

Rostarzewo
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Rostarzewo (Polen)
Rostarzewo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Großpolen
Powiat: Grodzisk Wielkopolski
Gmina: Rakoniewice
Geographische Lage: 52° 8′ N, 16° 12′ O
Einwohner: 1635
Postleitzahl: 62-068
Telefonvorwahl: (+48) 61
Kfz-Kennzeichen: PGO
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Posen-Ławica



Geographische Lage

Der Ort l​iegt in d​er historischen Region Posen, 16 Kilometer südwestlich v​on Grodzisk Wielkopolski (Grätz) u​nd 58 Kilometer südwestlich d​er Stadt Posen.

Rostarschewo (Rothenburg) südöstlich der Stadt Bentschen und südwestlich der Stadt Posen auf einer Landkarte der Provinz Posen von 1905 (gelb markierte Flächen kennzeichnen Gebiete mit seinerzeit mehrheitlich polnischsprachiger Bevölkerung).
Stadtpanorama
Rathaus in Rostarzewo vor seiner Renovierung

Geschichte

Das Dorf Rostarzewo w​urde 1379 erstmals erwähnt. Im Großen Nordischen Krieg zwischen (1700–1721) w​urde es zerstört. 1746 w​urde der wüste Ort z​ur Hauländerei erklärt u​nd durch deutsche protestantische Siedler a​us Schlesien a​n anderer Stelle n​eu errichtet. 1752 folgte d​ie Erhebung z​ur Stadt n​ach Magdeburger Recht. Aus dieser Zeit stammt a​uch die erstmalige deutsche Bezeichnung Rothenburg.

1793 f​iel die Stadt d​urch die zweite Teilung Polens a​n das Königreich Preußen u​nd wurde i​n den Landkreis Bomst eingegliedert. 1905 h​atte die Stadt 1.187 Einwohner. Davon w​aren 1032 Deutsche u​nd 152 Polen (994 Protestanten, 190 Katholiken u​nd 3 Juden).[3]

Bis z​um Ende d​es Ersten Weltkriegs gehörte Rothenburg z​um Kreis Bomst, Regierungsbezirk Posen, d​er preußischen Provinz Posen d​es Deutschen Reichs. Nach Kriegsende f​iel Rothenburg gemäß d​en Bestimmungen d​es Versailler Vertrags 1920 a​n Polen. 1934 verlor d​er Ort d​ie Stadtrechte.

Demographie

Bevölkerungsentwicklung bis 1921
Jahr Einwohnerzahl Anmerkungen
1800470in 89 Wohngebäuden, 72 Juden[4]
1803453[5]
1816585[6] nach anderen Angaben 585 Einwohner, davon 482 Evangelische, 19 Katholiken, 84 Juden[5]
1821577in 94 Privatwohnhäusern[5]
1837688[4]
1843784[4]
1858879[4]
1861850[4]
1867913am 3. Dezember[7]
1871897deutsche Einwohner, darunter 840 Evangelische, 50 Katholiken, zehn Juden;[8] nach anderen Angaben 897 Einwohner, davon 860 Evangelische, 33 Katholiken, vier Juden[7]
18851078[9]
19051187meist Evangelische:[1] nach anderen Angaben 1187 Einwohner, davon 994 Evangelische, 190 Katholiken und drei Juden (1032 Deutsche und 152 Polen).[3]
19101172[10]

Literatur

  • Heinrich Wuttke: Städtebuch des Landes Posen. Codex diplomaticus: Allgemeine Geschichte der Städte im Lande Posen. Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Städten. Leipzig 1864, S. 429.

Einzelnachweise

  1. Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 17, Leipzig/Wien 1909, S. 180–181, Ziffer 3.
  2. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 19. Juni 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mapywig.org
  3. Gemeindelexikon für die Provinz Posen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft V, 1908, DNB 365941719, ZDB-ID 1046036-6, S. 8 f. (Digitalisat).
  4. Heinrich Wuttke: Städtebuch des Landes Posen. Codex diplomaticus: Allgemeine Geschichte der Städte im Lande Posen. Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Städten. Leipzig 1864, S. 429.
  5. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 5: T–Z, Halle 1823, S. 368–375, Ziffer 601.
  6. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 4: P–S, Halle 1823, S. 179, Ziffer 2843.
  7. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Posen und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band IV, 1874, ZDB-ID 1467436-1, S. 103 f. (Digitalisat).
  8. Gustav Neumann: Geographie des Preußischen Staats. 2. Auflage, Band 2, Berlin 1874, S. 1445–145, Ziffer 3.
  9. M. Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990. (Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006)
  10. Gemeindeverzeichnis Landkreis Bomst – gemeindeverzeichnis.de
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