Robinson Club
Die Robinson Club GmbH ist ein deutsches Touristikunternehmen mit Sitz in Hannover. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter des ebenfalls in Hannover ansässigen TUI-Konzerns. Unter dem Motto „Zeit für Gefühle“ betreibt Robinson Anlagen in Europa, Afrika und Asien.
Robinson Club GmbH | |
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Rechtsform | Gesellschaft mit beschränkter Haftung |
Gründung | 1970 |
Sitz | Hannover, Deutschland |
Leitung | Bernd Mäser und Tobias Neumann |
Mitarbeiterzahl | 4.500 weltweit |
Branche | Clubhotellerie |
Website | www.robinson.com |
Geschichte
Gegründet wurde das Unternehmen im Dezember 1970 durch die TUI und das Touristikunternehmen Steigenberger, einem neuen Hotel des Frankfurter Steigenberger-Konzerns in Jandía Playa im Süden der Kanaren-Insel Fuerteventura fehlten die Gäste. Durch ein neues Konzept sollte das defizitäre Haus doch noch Gewinn abwerfen. Gemeinsam erarbeiteten die TUI und Steigenberger einen „Cluburlaub im Hotel“. Den zunächst überwiegend deutschen Gästen sollte ein Urlaub angeboten werden, der sich von der damals üblichen Ferienhotellerie abhob. Für einen Gästekreis, der nicht nur Sonne und Strand, sondern auch Aktivitäten wünschte, entstand ein Konzept für einen sportlichen, unterhaltsamen und geselligen Urlaub, mit oder ohne Kind, allein oder zu zweit. Die Idee wurde im Robinson Club „Jandía Playa“ erstmals realisiert; die Ausstattung des Clubs war anfangs allerdings noch spartanisch zu nennen: Es gab keine regelmäßige Stromversorgung, das Duschwasser kam aus einem selbstgegrabenen Brunnen, das Trinkwasser wurde von einer Entsalzungsanlage im Norden der Insel herantransportiert.
1974 wurde in Kenia die erste vollständig von Robinson konzipierte Anlage in Betrieb genommen, weitere Clubs rund um das Mittelmeer und in den Alpen folgten. Der 1988 bis 1991 gebaute Club auf Kos ist ein Entwurf des Architekten Nikos Valsamakis und gilt heute als architektonisches Meisterwerk des Kritischen Regionalismus.
Im Jahr 2000 eröffnet Robinson erstmals auch in Deutschland einen Club, den Robinson Club Fleesensee in Mecklenburg-Vorpommern. Im Jahr 2009 öffneten Robinson Sarigerme Park in der Türkei und der Club Maldives auf den Malediven. Inzwischen verfügt Robinson über 25 Clubanlagen in 16 Ländern.
Durch die Übernahme der Steigenberger-Anteile im Jahre 1989 wurde Robinson zu einer 100-prozentigen Tochter der TUI.
Das Konzept
Als Erfinder des Cluburlaubs gilt 1950 der französische Club Méditerranée, kurz Club Med genannt. Vom Konzept her ähneln sich Club Med und Robinson: Beide Unternehmen setzen erfolgreich auf viel Sport und Entertainment in zwangloser Atmosphäre, dazu spezielle Angebote für Familien mit Kindern („Mini-Clubs“). Das Ursprungskonzept basierte auf einer möglichst weitgehenden aktiven Mitwirkung der Cluburlauber und auf gezielte Animation zur „Überwindung der sozialen Distanz zwischen den Gästen“ und der Schaffung von „Wir-Gefühlen“, schreibt der Autor Frank Rumpf in einem Bericht zum 40. Geburtstag von Robinson Club.[1] Dieses Charakteristikum ist inzwischen jedoch fast verschwunden, aus „aktiven Gästen“ seien „überwiegend passive Konsumenten“ geworden, so Rumpf, die sich ihren Sportprogrammen oder ihrem Ruhebedürfnis hingeben. Ebenso sind aus den anfangs kargen Clubanlagen (Club Med begann mit Zeltdörfern) heute luxuriöse Hotelanlagen mit Spa und anspruchsvoller Küche geworden. Gleichwohl erfreut sich das Club-Konzept auch in seiner „modernen Form“ immer noch hoher Beliebtheit, gerade auch Robinson profitiert von einer hohen Quote an Stammgästen. Der Name „Robinson“ basiert auf Robinson Crusoe.
In einigen Clubs werden spezielle Konzepte angeboten:
- For Family: Apulia, Esquinzo Playa, Djerba Bahiya und Pamfilya
- For All: Soma Bay, Fleesensee, Daidalos, Kyllini Beach, Noonu, Agadir, Amadé, Alpenrose Zürs, Landskron, Schlanitzen Alm, Quinta da Ria, Cala Serena, Khao Lak, Nobilis, Sarigerme Park, Ierapetra, Cyprus
- For Adults Only: Maldives, Camyuva, Jandia Playa, Cabo Verde und Arosa
Club-Anlagen
Derzeitige Anlagen
(nach Ländern geordnet:)[2]
- Ägypten
- Robinson Club Soma Bay
- Deutschland
- Robinson Club Fleesensee
- Griechenland
- Italien
- Robinson Club Apulia
- Kap Verde
- Robinson Cabo Verde (Sal)
- Marokko
- Robinson Club Agadir
- Österreich
- Robinson Club Alpenrose Zürs
- Robinson Club Amadé (Kleinarl)
- Robinson Club Landskron (Ossiacher See)
- Robinson Club Schlanitzen Alm
- Portugal
- Robinson Club Quinta Da Ria (bei Faro)
- Schweiz
- Robinson Club Arosa
- Spanien
- Robinson Club Cala Serena (Mallorca)
- Robinson Club Esquinzo Playa (Fuerteventura)
- Robinson Club Jandia Playa (Fuerteventura)
- Thailand
- Tunesien
- Robinson Club Djerba Bahiya (Djerba)
Ehemalige Anlagen
(nach Ländern geordnet:)[4][5]
- Brasilien
- Robinson Club Da Bahia[6]
- Frankreich
- Robinson Club La Chiappa (Korsika; heute: Club La Chiappa)
- Griechenland
- Robinson Club Daphnila
- Robinson Club Ikarus Village
- Robinson Club Nea Sivota
- Robinson Club Phocea (am Ende der Saison 1986 abgerissen)
- Robinson Club Lyttos Beach (bis 2011)
- Robinson Feel Good Club Elounda Bay Palace (bis 2012)[7]
- Robinson Club Kalimera Kriti
- Italien
- Kenia
- Robinson Club Baobab
- Marokko
- Robinson Riad Zakaria
- Mexiko
- Robinson Club Tulum
- Österreich
- Robinson Club Alpenkönig
- Robinson Club Ampflwang (heute Aldiana Club Ampflwang)
- Robinson Club Katschberg
- Schweiz
- Spanien
- Sri Lanka
- Robinson Club Bentota
- Tunesien
- Türkei
- Robinson Club Maris
- Robinson Club Masmavi (nun TUI Magic Life Club)
- Robinson Club Lykia
- Robinson Kapadokya Lodge
Einzelnachweise
- Frank Rumpf: Cluburlaub – wie Brot und Spiele, nur in Badehose. Die Welt, 9. Mai 2010, abgerufen am 8. November 2016.
- Seitenstruktur auf Robinson.com. Abgerufen am 8. November 2016.
- Robinson Club GmbH: Clubdetailseite Khao Lak. Robinson Club GmbH, abgerufen am 17. Juli 2017.
- Grandioses Theater. In: Der Spiegel. Nr. 29, 1985 (online).
- Paßt bestens. In: Der Spiegel. Nr. 23, 1989 (online).
- Kluburlaub: Robinson im Schnee. Die Zeit, 10. Januar 1986, abgerufen am 8. November 2016.
- Investitionen statt Rettungsschirm: ROBINSON setzt auf Griechenland. TUI, 6. Oktober 2011, abgerufen am 8. November 2016.