Rivale (2020)
Rivale ist ein Filmdrama von Marcus Lenz, das im Oktober 2020 beim Busan International Film Festival und beim AFI Film Festival gezeigt wurde und Ende des Monats bei den Hofer Filmtagen seine Deutschlandpremiere feierte.
Film | |
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Originaltitel | Rivale |
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch, Ukrainisch, Russisch |
Erscheinungsjahr | 2020 |
Länge | 96 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 12[1] |
Stab | |
Regie | Marcus Lenz |
Drehbuch | Lars Hubrich, Marcus Lenz |
Produktion | Gunter Hanfgarn, Andrea Ufer |
Musik | Caroline Siegers |
Kamera | Frank Amann |
Schnitt | Bernd Euscher, Hansjörg Weißbrich |
Besetzung | |
Handlung
Als die Großmutter des neunjährigen Romans stirbt, ist niemand mehr da, der sich um ihn kümmern könnte. Daher macht er sich, in einem Laster versteckt, auf eigene Faust von der Ukraine auf den Weg nach Deutschland, um seine Mutter Oksana zu finden, die vor zwei Jahren wegging, um als Pflegerin in einem Seniorenhaushalt zu arbeiten.
Zwar kann Roman seine Mutter auch wirklich finden, doch die hat sich in einen deutschen Mann, den 62-jährigen Witwer Gert Schwartz, verliebt und lebt mit diesem zusammen. Roman, der seine Mutter noch immer liebt, ist rasend vor Eifersucht und kämpft mit allen Mitteln um ihre Aufmerksamkeit.[2][3][4]
Produktion
Regie führte Marcus Lenz, der gemeinsam mit Lars Hubrich auch das Drehbuch schrieb. Lenz wuchs im Ruhrgebiet auf und studierte Kommunikationsdesign an der Folkwang Universität der Künste in Essen und an der University of Art and Design in Helsinki. Nach seinem Abschluss studierte er Regie und Kamera an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin, hier bei Béla Tarr, Wolfgang Becker, Mike Leigh, Sławomir Idziak und Michael Ballhaus. Im Jahr 2000 nahm Lenz seine Arbeit als Kameramann für Dokumentarfilme und -serien auf. Sein Regiedebüt gab er mit Close, ein Filmdrama, das er 2004 vorstellte, unter anderem beim Filmfest München. Rivale ist sein zweiter Spielfilm.[4][5]
Die Dreharbeiten fanden an 40 Drehtagen von Juli bis September 2018 in Niedersachsen und der Ukraine statt. Als Kameramann fungierte Frank Amann. Der Arbeitstitel war 1000 Ameisen.
Die Weltpremiere erfolgte am 21. Oktober 2020 beim Busan International Film Festival, wo der Film in der Sektion Flash Forward gezeigt wurde.[4][6] Zur gleichen Zeit wurde er beim AFI Film Festival vorgestellt.[7][8] Ende Oktober 2020 feierte er bei den Hofer Filmtagen seine Deutschlandpremiere.[2] Im November 2020 wurde er beim Tallinn Black Nights Film Festival gezeigt, das im Fokus New German Cinema stand.[9] Im gleichen Monat erfolgte eine Vorstellung beim Minsk International Film Festival „Listapad“. Im Januar 2021 wurde er beim 42. Filmfestival Max Ophüls Preis vorgestellt.[10] Im Oktober 2021 wird er beim Filmfest Emden-Norderney gezeigt.[11] Der Kinostart in Deutschland ist am 2. Juni 2022 geplant.[12]
Rezeption
Kritiken
Wilfried Hippen schreibt in der taz, weil Marcus Lenz sich ganz auf diese drei Personen, den 9-jährigen Roman, dessen Mutter Oksana und den Rentner Gert, konzentriert, entwickele sich der Film schnell zu einem Kammerspiel: „Roman sieht in Gert von Anfang an seinen Rivalen, mit dem er um die Aufmerksamkeit seiner Mutter kämpft. Roman spricht kein Wort Deutsch und niemand erklärt ihm die Umstände, unter denen er nun leben muss. Er ist völlig isoliert und kann die neue Welt, in die er gestoßen wurde, nicht verstehen.“ Lenz arbeite mit den Stilmitteln des Genrekinos, versuche aber gleichzeitig diese zu dekonstruieren, wodurch er das Publikum immer wieder in die Irre führe: „Da wird oft Spannung aufgebaut, die Musik schwillt zu einem Crescendo an, was das Schlimmste erwarten lässt – und dann doch wieder nur falscher Alarm war.“ Dennoch sei der Thriller nicht wirklich spannend, unter anderem, weil er zu vorhersehbar gebaut sei.[13]
Auszeichnungen
Im Mai 2021 wurde Rivale in die Vorauswahl für den Deutschen Filmpreis aufgenommen.[14]
Achtung Berlin Filmfestival 2021
- Auszeichnung als Bester Spielfilm mit dem Berlin New Film Award
- Auszeichnung für das Beste Drehbuch (Marcus Lenz und Lars Hubrich)
- Auszeichnung für die Beste Kamera (Frank Amann)[15]
Braunschweig International Film Festival 2020
- Auszeichnung mit dem Heimspiel-Preis (Marcus Lenz)[16]
Camerimage 2021
- Nominierung für das Beste Regiedebüt (Marcus Lenz)[17]
Cleveland International Film Festival 2021
- Nominierung im International Narrative Competition[18]
- Nominierung für den Emder Drehbuchpreis (Marcus Lenz und Lars Hubrich)
- Auszeichnung mit dem NDR-Filmpreis für den Nachwuchs (Marcus Lenz)[19]
Internationale Hofer Filmtage 2020
- Auszeichnung mit dem Förderpreis Neues Deutsches Kino (Marcus Lenz)[20]
Minsk International Film Festival „Listapad“ 2020
- Nominierung für den Grand Prix Golden Listapad (Marcus Lenz)[21]
Neiße Filmfestival 2021
- Nominierung im Wettbewerb
- Auszeichnung für das Beste Drehbuch (Lars Hubrich und Marcus Lenz)[22][23]
Odesa International Film Festival 2021
- Nominierung im National Competition[24]
Weblinks
- Rivale in der Internet Movie Database (englisch)
- Rivale bei crew united
- Rival – Trailer des Tallinn Black Nights Film Festivals bei YouTube (Video)
Einzelnachweise
- Freigabebescheinigung für Rivale. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüfnummer: 210710/K).
- 54. Hofer Filmtage mit fünf filmstiftungsgeförderten Produktionen. In: filmstiftung.de, 20. Oktober 2020.
- nordmedia-Vergabeentscheidungen vom 21.03.2018. In: nordmedia.de. Abgerufen am 22. Oktober 2020.
- Rival. In: biff.kr. Abgerufen am 22. Oktober 2020.
- Close. In: filmfest-muenchen.de. Abgerufen am 22. Oktober 2020.
- World Premiere for 'Rival' in Busan. In: german-films.de, 14. September 2020.
- Dave McNary: AFI Fest Unveils Lineup With 'Belushi', 'Dead Presidents', 'Citizen Penn'. In: Variety, 6. Oktober 2020.
- AFI FEST 2020 presented by Audi Full Lineup Announced. In: afi.com, 6. Oktober 2020.
- Rivale. In: poff.ee. Abgerufen am 4. November 2020.
- Sieben filmstiftungsgeförderte Filme beim 42. Filmfestival Max Ophüls Preis. In: filmstiftung.de, 23. Dezember 2020.
- Programmheft 31. Internationales Filmfest Emden-Norderney. In: filmfest-emden.de. Abgerufen am 19. September 2021. (PDF; 15,1 MB)
- http://www.insidekino.com/DStarts/DStartplan.htm
- https://taz.de/Filme-Schlaf-Paradies-und-Rivale/!5722676/
- Vorauswahl 2021. In: deutscher-filmpreis.de. Abgerufen am 30. Mai 2021. (PDF)
- https://beta.blickpunktfilm.de/details/463828
- Die Preisträger des 34. Internationalen Filmfestival Braunschweig. In: filmfest-braunschweig.de, 7. November 2020.
- Skład Konkursu Debiutów Reżyserskich 2021! In: camerimage.pl, 20. Oktober 2021. (Polnisch)
- Rival. In: clevelandfilm.org. Abgerufen am 26. Mai 2021.
- Heike Angermaier: Emden-Gewinner gekürt. In: Blickpunkt:Film, 11. Oktober 2021.
- Heike Angermaier: Lenz und Hanisch ausgezeichnet. In: Blickpunkt:Film, 22. Oktober 2020.
- Rival. In: listapad.com. Abgerufen am 4. November 2020.
- Rivale. In: neissefilmfestival.net. Abgerufen am 12. August 2021.
- Barbara Schuster: "Sluzobníci" gewinnt als bester Spielfilm beim Neiße Filmfestival. In: Blickpunkt:Film, 20. September 2021.
- Odesa International Film Festival 2021: The National Competition Programme. In: odessa-journal.com, 29. Juli 2021.