Rietz (Treuenbrietzen)
Rietz ist ein Ortsteil der Stadt Treuenbrietzen im Landkreis Potsdam-Mittelmark in Brandenburg.
Rietz Stadt Treuenbrietzen | ||
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Höhe: | 83 m ü. NHN | |
Fläche: | 11,17 km² | |
Einwohner: | 182 (31. Dez. 2006)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 16 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 31. Dezember 2002 | |
Postleitzahl: | 14929 | |
Vorwahl: | 033748 | |
Lage von Rietz in Brandenburg | ||
Dorfkirche |
Lage
Rietz liegt im Hohen Fläming etwa zwei Kilometer südwestlich von Treuenbrietzen. Umliegende Ortschaften sind der zur Gemeinde Mühlenfließ gehörende Ortsteil Nichel im Norden, die Stadt Treuenbrietzen im Nordosten, Bardenitz im Osten, Lüdendorf im Südosten, Dietersdorf im Süden, der zur Stadt Niemegk gehörende Ortsteil Hohenwerbig im Südwesten, Niemegk im Westen sowie Haseloff und Niederwerbig im Nordwesten.
Durch Rietz verläuft die Kreisstraße 6957. Zudem verläuft die Bundesstraße 2 von Wittenberg nach Potsdam durch die Gemarkung.
Zu Rietz gehören die bewohnten Gemeindeteile Neu-Rietz, Rietz-Ausbau und Rietz-Bucht.
Geschichte
Rietz wurde erstmals im Jahr 1303 als Retys urkundlich erwähnt. Der Ortsname stammt von dem polabischen Wort Recica ab und bedeutet Kleiner Fluss. Als Namensursprung gilt der in Rietz entspringende Mühlenbach. Der Besitzer des Dorfes wechselte im Lauf der Geschichte häufig. 1388 stand Rietz unter der Grundherrschaft derer von Dochow und ab 1419/20 unter der Herrschaft der Familie von Thümen. 1466 wurde das Dorf an die Familie von Seelen verkauft. Dieser gehörte das Dorf fast 200 Jahre, bis es 1652 verkauft wurde. Weitere Besitzer waren von 1669 bis 1729 die Familie von Rindauf, von 1729 bis 1752 die von Kötteritz und von 1752 bis 1872 die Familie von Buchholtz.[2]
In den Jahren 1530 und 1575 sind in Rietz jeweils vier Pfarrhufen belegt. Bis 1530 war Rietz die Pfarrkirche für Haseloff und ab 1530 eine Tochterkirche von Haseloff. Von 1541 bis 1910 gehörte die Pfarrei Rietz zur Superintendentur Belzig und anschließend bis 1961 zur Superintendentur Niemegk.
Die Dorfkirche in Rietz wurde im 14. Jahrhundert als Feldsteinkirche errichtet. 1858 wurde das Gebäude erstmals saniert, weitere Sanierungen fanden 1959 und 1997 statt. Im Zuge der ersten Sanierung wurde auch der Kirchturm errichtet.[2]
Bis 1807 gehörte Rietz zum Königreich Sachsen und kam anschließend nach Preußen. Dort lag Rietz im Regierungsbezirk Potsdam. Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde dem damals neu gebildeten Kreis Belzig im Bezirk Potsdam zugeordnet. Nach der Wende lag Rietz im Landkreis Belzig in Brandenburg und schloss sich zum 11. Februar 1992 dem Amt Treuenbrietzen an. Nach der Kreisreform in Brandenburg am 6. Dezember 1993 kam die Gemeinde schließlich zum neu gebildeten Landkreis Potsdam-Mittelmark. Zum 31. Dezember 2002 wurde das Amt Treuenbrietzen aufgelöst und Rietz in die Stadt Treuenbrietzen eingemeindet.[3]
Persönlichkeiten mit Verbindung zu Rietz
- Walter Lauche (1939–2010), Maler und Grafiker, lebte und arbeitete ab 1978 in Neu-Rietz
- Walther Nernst (1864–1941), Physiker und Chemiker, Nobelpreisträger Chemie 1920, wohnte zeitweise in Rietz
Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungsentwicklung in Rietz von 1875 bis 2001[4] | |||||||||||||||||||
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Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | ||||||||||||||
1875 | 472 | 1939 | 351 | 1981 | 319 | ||||||||||||||
1890 | 395 | 1946 | 429 | 1985 | 316 | ||||||||||||||
1910 | 395 | 1950 | 429 | 1989 | 320 | ||||||||||||||
1925 | 347 | 1964 | 346 | 1995 | 325 | ||||||||||||||
1933 | 353 | 1971 | 334 | 2001 | 330 |
Weblinks
- Rietz in der RBB-Sendung Landschleicher vom 6. April 2003
Nachweise
- Gemeinde- und Ortsteilverzeichnis. In: geobasis-bb.de. Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg, abgerufen am 17. Juli 2017.
- Orts- und Kirchengeschichte Rietz. In: fu-berlin.de. Abgerufen am 17. Juli 2017.
- Rietz im Geschichtlichen Ortsverzeichnis. Abgerufen am 17. Juli 2017.
- Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. (PDF; 331 kB) Landkreis Potsdam-Mittelmark. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg, Dezember 2006, abgerufen am 17. Juli 2017.