Riechstörung

Riechstörung, Geruchsstörung, Geruchssinnstörung o​der Dysosmie i​st der Oberbegriff für verschiedene Störungen d​er olfaktorischen Wahrnehmung.

Klassifizierung

Man unterscheidet i​m Einzelnen:[1]

Quantitative Geruchsstörungen

  • Anosmie: der vollständige Verlust der Geruchswahrnehmung
  • Periphere Anosmie: Verlegung der Nasenatmung jeglicher Ursache
  • Essentielle Anosmie: Anosmie durch lokale Schädigung der Riechschleimhaut
  • Spezifische Anosmie: Ausfall des Geruchsvermögens für einzelne Stoffe
  • Hemianosmie: einseitige Anosmie
  • Hyposmie: Herabsetzung des Geruchsvermögens
  • Presbyosmie: Mit zunehmendem Alter natürlicherweise voranschreitende Hyposmie
  • Hyperosmie: krankhafte Überempfindlichkeit gegenüber Geruchsreizen

Qualitative Geruchsstörungen

  • Parosmie: Nichtübereinstimmung der subjektiven Geruchsempfindung mit der Duftqualität des angebotenen Riechstoffes
  • Euosmie: subjektiv angenehm empfundene Parosmie (auch Synonym für Normosmie)
  • Phantosmie: trughafte Geruchswahrnehmung ohne Einwirkung von Geruchsreizen (Geruchshalluzination)
  • Agnosmie: Agnosie des Geruchs
  • Heterosmie: Verwechslung bestimmter Gerüche („Falschriechen“)
  • Subjektive Kakosmie: subjektiv unangenehm empfundene Parosmie
  • Objektive Kakosmie: objektiv nachweisbarer unangenehmer Eigengeruch
  • Pseudoosmie: Umdeutung eines Geruchs unter Einwirkung von starken Affekten
  • Normosmie: von allen Störungen freie, normale Geruchswahrnehmung

Nach dem Ort der Schädigung[2]

  • Respiratorische Dysosmie: Riechstörung durch eingeschränkten Zutritt von Riechstoffmolekülen zur Riechschleimhaut
  • Epitheliale Dysosmie: Riechstörung durch Schädigung auf der Ebene der Riechschleimhaut (verschiedene Teilursachen möglich)
  • Nervale Dysosmie: Riechstörung durch Schädigung der Fila olfactoria
  • Zentrale Dysosmie: Riechstörung durch Schädigung des Riechkolbens oder der zentraleren Anteile der Riechbahn bis hin zur Hirnrinde.

Ursachen

Die verschiedensten Ursachen s​ind möglich:[3][4][5][6]

Einzelnachweise

  1. Elvira Heimann: Olfaktorische und Emotionswahrnehmung bei Morbus Huntington. Dissertation, Bochum 2002. Online:
  2. Klimek, Ludger; Moll, Bertram; Kobal, Gerd: Riech- und Schmeckstörungen im Alter. In: Deutsches Ärzteblatt 97, Heft 14, 7. April 2000 , S.   A-911–918 (Tabelle S. A-916).
  3. Klimek, Ludger; Moll, Betram; Kobal, Gerd: Riech- und Schmeckvermögen im Alter. In: Deutsches Ärzteblatt 97, Heft 14, 7. April  2000, S. A-911 - A-918
  4. Arzneimittelinduzierte Störungen des Geruchs- und Geschmackssinns. In: Der Arzneimittelbrief 44, Nr. 11, November 2010, S. 81–83
  5. AWMF Online: S2k-Leitlinie Riech- und Schmeckstörungen (Oktober 2016)
  6. Hüttenbrink, Karl-Gerd et al.: Riechstörungen – Häufig im Alter und wichtiges Frühsyndrom neurologischer Erkrankungen. In: Deutsches Ärzteblatt 110, Heft 1-2, 7. Januar 2013, S. 1–7
  7. Schenk, Marion: Neurologische Manifestationen: Wie COVID-19 die Nerven tangiert. In: Deutsches Ärzteblatt 117, Heft 19, 8. Mai 2020, S. A-1001 - A-1004.


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