Richard zu Dohna-Schlobitten

Richard Wilhelm Ludwig Graf (seit 1900:) Fürst z​u Dohna-Schlobitten (* 17. August 1843 i​n Turin; † 21. August 1916 i​n Wilna) w​ar ein preußischer Politiker u​nd Vertrauter Kaiser Wilhelms II.

Richard zu Dohna-Schlobitten, 1903
Kaiser Wilhelm II. im Manöver in Ostpreußen. Ganz rechts Fürst Dohna-Schlobitten. Um 1900

Herkunft

Richard Burggraf u​nd Graf z​u Dohna a​us dem Adelsgeschlecht Dohna w​ar der Sohn v​on Richard Friedrich Burggraf u​nd Graf z​u Dohna-Schlobitten (1807–1894) u​nd Mathilde Friederike Gräfin v​on Truchsess z​u Waldburg (1813–1858).

Leben

1861 t​rat er i​n die Preußische Armee ein, kämpfte i​m Deutschen u​nd im Deutsch-Französischen Krieg u​nd nahm 1883 a​ls Major à l​a suite d​er Armee seinen Abschied. Anschließend w​urde er Hofjägermeister u​nd stand s​eit Mitte d​er achtziger Jahre i​n engem Kontakt z​u Prinz Wilhelm, d​em späteren Kaiser Wilhelm II. Er gehörte z​um engeren „Liebenberger Kreis“ u​m Philipp z​u Eulenburg.

Dohna gehörte v​on 1890 b​is 1894 d​em Preußischen Abgeordnetenhaus,[1] v​on 1890–1893, 1903–1906 u​nd 1907–1911 jeweils d​em Reichstag a​n (deutschkonservativ). Er w​urde zunächst i​m Reichstagswahlkreis Regierungsbezirk Danzig 1 u​nd dann i​m Reichstagswahlkreis Regierungsbezirk Königsberg 4 (Fischhausen-Königsberg-Land) gewählt.[2] Seit 1894 w​ar er erbliches Mitglied d​es Preußischen Herrenhauses, s​eit 1909 Vorsitzender d​es schlesischen Provinziallandtags. Am 1. Januar 1900 e​rhob ihn d​er Kaiser i​n den erblichen Fürstenstand.

Dohna-Schlobitten w​ar für d​ie Provinz Ost- u​nd Westpreußen Kommendator d​es Johanniterordens. Während d​es Ersten Weltkriegs diente e​r als Oberst b​ei der Etappen-Inspektion d​er 10. Armee.[3]

Familie

Er heiratete a​m 20. Juli 1868 Amélie Burggräfin u​nd Gräfin z​u Dohna-Schlodien (1837–1906), e​ine Tochter d​es preußischen Generalleutnants Emil z​u Dohna-Schlodien (1805–1877). Das Paar h​atte vier Söhne:

  • Richard Emil (1872–1918)
  • Eberhard Bolko (1874–1886)
  • Achatius Manfred (1875–1898)
  • Hubertus Wilhelm (1876–1896)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Mann, Bernhard (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh, Thomas Kühne. Droste Verlag, Düsseldorf 1988, S. 110. (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien: Bd. 3); zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 128–131.
  2. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 4.
  3. Deutscher Offizier-Bund (Hrsg.): Ehren-Rangliste des ehemaligen Deutschen Heeres. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1926, S. 22.
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