Richard Bauer (Architekt)

Richard Bauer (* 31. Januar 1875 i​n Düsseldorf; † 12. Januar 1935 ebenda) w​ar ein deutscher Architekt u​nd Innenarchitekt.

Leben

Richard Erwin Bauer, Sohn d​es Schreiners Peter Bauer (1832–1901) u​nd der Wilhelmine Bode (1833–1910), w​urde auf d​er Düsselthaler Straße i​n Düsseldorf-Pempelfort geboren.[1][2] So w​ie sein älterer Bruder August g​ing Richard Bauer n​ach einer Ausbildung i​m väterlichen Betrieb v​on 1890 b​is 1894 a​n die Kunstgewerbeschule Düsseldorf. Im Schuljahr 1892/1893 erhielt Richard Bauer, n​un Kunsttischler, für e​in Jahr e​in Stipendium a​us der Aders-Tönnies-Stiftung.[3]

Beim Wettbewerb u​m Zeichnungen z​u „Mustergültigen Möbeln für Arbeiterwohnungen“, ausgeschrieben v​om „Rheinischen Verein z​ur Förderung d​es Arbeiterwohnungswesen z​u Düsseldorf“ zusammen m​it der Firma Krupp a​us Essen, erhielten Richard u​nd August Bauer i​m Jahre 1902 d​en 2. Preis[4] u​nd 1907 d​en 3. Preis, dotiert m​it je 500 Mark, für d​as Kriegerdenkmal i​n den Wiesbadener Nerotalanlagen.[5]

Auf dem Gelände der Industrie- und Gewerbeausstellung von 1902 führte Richard Bauer zusammen mit Hermann vom Endt den Pavillon der Buderus’schen Eisenwerke und ein hohes schmales Haus der Firma Fredenhagen aus.[6] Auf der Internationale Kunst-Ausstellung und Große Gartenbau-Ausstellung von 1904, in der Abteilung Baukunst im Düsseldorfer Kunstpalast stellte Bauer Aquarelle und Federzeichnungen von Wohn- und Geschäftshäusern, so wie den Entwurf des Ausstellungsgebäudes der Handwerkskammer von 1902 (der Bau des Ausstellungsgebäudes der Handwerkskammer wurde vom Architekten Rudolf Brüning ausgeführt), aus.[7] 1905 veröffentlichte Bauer zusammen mit Regierungsbaumeister Kurt Gabriel (1873–nach 1929) und dem Dekorationsmaler Ignaz Wagner (1854–1917) im Verlag für Architektur und Kunstgewerbe von Friedrich Wolfrum in Düsseldorf Studien zu damalig modernen Ausbauten von Gebäuden und Innenräumen.[8] 1909 und 1922 nahm Bauer an der Großen Kunstausstellung Düsseldorf des Vereins zur Veranstaltung von Kunstausstellungen e.V. teil.[9][10]

Anfang 1900, n​och wohnhaft i​m Elternhaus, h​atte Bauer s​ein Baubüro a​uf der Kölner Straße 14[11] u​nd in d​er Möbelmanufaktur d​er Gebrüder Bauer a​uf der Kölner Straße 16[12][13] seinen Meisterbrief i​n Schreinerei gemacht.[14] Als freier Architekt wohnte Bauer a​uf der Sternstraße 20[15] u​nd bezog 1906 seinen Neubau Am Wehrhahn 97[16], w​o er b​is zuletzt lebte. 1912 eröffnete Bauer e​in Atelier für Architektur u​nd Kunstgewerbe i​m damals n​euen „Ludwig-Loewe-Haus“ a​m Wilhelmplatz 3/8 (heute Konrad-Adenauer-Platz).[17][18]

Richard Bauer w​ar Mitglied i​n der Deutschen Freien Architektenschaft (DFA), a​us dem d​er Bund Deutscher Architekten hervorging, u​nd des Architekten- u​nd Ingenieurvereins i​n Düsseldorf.

Der größte Teil seiner Bauwerke u​nd Innenausstattungen, anfänglich i​m Stil d​es Art déco, s​ind im u​nd auch n​ach dem Zweiten Weltkrieg abgegangen.

Bauwerke (Unvollständig)

Hauseingänge, in „Der moderne Ausbau“, 1905

Literatur

Einzelnachweise

  1. Civilstand der Oberbürgermeisterei Düsseldorf – Geborene. Den 31. Richard Erwin, S. d. Schreiners P. Bauer, Düsselthalerstr., in Düsseldorfer Volksblatt (No. 32) vom 5. Februar 1875 uni.duesseldorf.de
  2. Bauer, Peter, Schreiner, Düsselthalerstr. 15, in Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf 1875, S. 6 uni.duesseldorf.de
  3. Bericht über die Kunstgewerbeschule Düsseldorf 1883–1893, Verzeichnis der Stipendiaten: R. Bauer, S. 35 uni.duesseldorf.de
  4. Bayrischer Kunstgewerbeverein (Hrsg.): Kunst und Handwerk, 52. Jahrgang, 1901–1902 Kleine Nachricht, S. 81 und vorherige. Wettbewerb Für Möbelzeichnungen
  5. Anzeiger für Architektur, Kunsthandwerk und Bauindustrie Heft 10, 1907, S. 152 Wiesbaden. Wettbewerb für das Kriegerdenkmal im Nerotal.
  6. Die Industrie- und Gewerbe-Ausstellung für Rheinland, Westfalen und benachbarte Bezirke verbunden mit einer deutsch-nationalen Kunst-Ausstellung, Düsseldorf 1902 Bauten S. 171, Bauten S. 178
  7. Internationale Kunstausstellung, Kunsthistorische Ausstellung, Grosse Gartenbau-Ausstellung, Düsseldorf 1904, Beschreibung der Ausstellungen von Hermann Board, S. 201
  8. Richard Bauer, Kurt Gabriel, Ignaz Wagner: Der moderne Ausbau: Studien, Friedr. Wolfrum Verlag für Architektur und Kunstgewerbe, Düsseldorf 1905 diverse Tafeln von „Der moderne Ausbau“ und „Der Ausbau des Hauses I“, auf Cracow University of Technology (repozytorium.biblos.pk.edu.pl)
  9. "Richard Erwin Bauer.", in Database of Modern Exhibitions (DoME). European Paintings and Drawings 1905-1915. Last modified Jan 27, 2020.
  10. Bauer, Richard, Düsseldorf. B.D.A. mit Fotos der Fassaden Direktionshaus Rheinmetall und Büro- und Lagergebäude Artur Haendler, in Katalog der grossen Kunstausstellung im städtischen Kunstpalast Düsseldorf 1922, III. Baukunst, S. 119
  11. Cölnerstraße 14 (E. Bauer, Rud.), Bauer, Richard, Architekt. (Wohnung Düsselthalerstr. 15), in Adreßbuch für die Stadtgemeinde Düsseldorf 1903, S. 90 uni.duesseldorf.de
  12. Schreinermeister: Gebr. Bauer, Cölnerstr. 16, in Adreßbuch für die Stadtgemeinde Düsseldorf 1905, S. 475 uni.duesseldorf.de
  13. Gebr. Bauer (Carl und Peter Bauer), Möbelfabrik- und Handlung, Cölnerstraße 16U; Bauer, Richard, Architekt, Sternstr. 20I, in Adreßbuch für die Stadtgemeinde Düsseldorf 1905, S. 96 uni.duesseldorf.de
  14. Schreinermeister/Innungsmeister: Bauer, Richard, Cölnerstr. 16, in Adreßbuch für die Stadtgemeinde Düsseldorf 1906, S. 506 uni.duesseldorf.de
  15. Bauer, Richard, Architekt, Sternstr. 20, ab April 1906 Am Wehrhahn 97, in Adreßbuch für die Stadtgemeinde Düsseldorf 1906, S. 107 uni.duesseldorf.de
  16. Am Wehrhahn 97 (E. Bauer, Rich., Architekt, Sternstr.) Neubau, in Adreßbuch für die Stadtgemeinde Düsseldorf 1906, S. 342 uni.duesseldorf.de
  17. Bauer, Richard, D. F. A., Atelier für Architektur und Kunstgewerbe, Ludw. Loewe-Haus; Privat-Wohn.: Am Wehrhahn 97, in Adreßbuch für die Stadtgemeinde Düsseldorf 1913, S. 439 uni.duesseldorf.de
  18. Bauer, Richard, Architekt, Wilhelmsplatz 3/8, Wohn.: Am Wehrhahn 97 E. in Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1935, S. 25 uni.duesseldorf.de
  19. Rares Tafelwerk über Hausfassaden im Jugendstil, ca. 1905, auf Domenico Jacono, Antiquariat, Wien
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.