Rauma (Kommune)
Rauma ist eine Kommune im norwegischen Fylke Møre og Romsdal. Die Kommune hat 7019 Einwohner (Stand: 1. Januar 2022). Verwaltungssitz ist die Ortschaft Åndalsnes. Dort liegt unter anderem mit dem Straßenabschnitt Trollstigen ein beliebtes Ausflugsziel.
Wappen | Karte | ||
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Basisdaten | |||
Kommunennummer: | 1539 | ||
Provinz (fylke): | Møre og Romsdal | ||
Verwaltungssitz: | Åndalsnes | ||
Koordinaten: | 62° 30′ N, 7° 46′ O | ||
Fläche: | 1.449,26 km² | ||
Einwohner: | 7.019 (1. Jan. 2022)[1] | ||
Bevölkerungsdichte: | 5 Einwohner je km² | ||
Sprachform: | neutral | ||
Webpräsenz: | |||
Verkehr | |||
Straße: | Europastraße 136 | ||
Politik | |||
Bürgermeister: | Yvonne Wold (SV) (2019) | ||
Lage in der Provinz Møre og Romsdal | |||
Geografie
Die Gemeinde grenzt im Norden und Nordosten an Molde, im Südosten an Lesja, im Süden an Skjåk, im Westen an die Kommune Fjord sowie im Nordwesten an Vestnes. Zu Molde verläuft die Grenze dabei im Norden teilweise im Fjord Langfjorden. Die Grenze zu Lesja und Skjåk stellt zugleich die Grenze zwischen den Fylkern Møre og Romsdal und Innlandet dar. Von Norden kommend und dann Richtung Osten abbiegend reicht der Romsdalsfjord in die Gemeinde Rauma hinein. An dessen Südküste des inneren Teils, der auch Isfjorden heißt, liegt die Ortschaft Åndalsnes. Auch der Ort Isfjorden liegt an der Küste dieses Fjordabschnitts.
Von der Südgrenze kommende führt das Tal Romsdalen in den Norden. Durch das Tal fließt auch der Fluss Rauma, bevor er bei Åndalsnes in das Meer mündet. An beiden Seiten des Tals befinden sich Erhebungen mit über 1500 moh. Im Westen der Rauma liegt unter anderem der Berg Store Trolltind als Teil des Gebirgsmassivs Trolltindene.[2] Im Massiv liegt die Felswand Trollveggen, die die höchste Europas ist.[3] Die Erhebung Puttegga stellt mit einer Höhe von 1999,16 moh. den höchsten Punkt der Kommune Rauma sowie des Fylkes Møre og Romsdal dar. Der Berg liegt an der Grenze zur Gemeinde Fjord.[4] Über die Hälfte der Gemeindefläche liegt auf über 900 moh.[5]
Bevölkerung
Der Großteil der Bevölkerung lebt entlang des Romsdalsfjords und dessen Seitenarmen. Zu Beginn der 1950er-Jahre begann die Bevölkerungszahl stärker anzusteigen, im Jahr 1955 erreichte sie mit 8615 Einwohnern die höchste Zahl an Einwohnern. Anschließend hielt sie sich gleich oder ging zurück.[5] In der Gemeinde liegen mehrere sogenannte Tettsteder, also mehrere Ansiedlungen, die für statistische Zwecke als eine Ortschaft gewertet werden. Diese sind Isfjorden mit 1313, Åndalsnes mit 2414, Brønnsletten mit 239 und Voll mit 507 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021).[6]
Die Einwohner der Gemeinde werden Raumaværing genannt.[7] Rauma hat wie einige weitere Kommunen der Provinz Møre og Romsdal weder Nynorsk noch Bokmål als offizielle Sprachform, sondern ist in dieser Frage neutral.[8]
Jahr | 1986 | 1990 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 | 2020 |
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Einwohnerzahl[9] | 7874 | 7819 | 7715 | 7415 | 7336 | 7413 | 7445 | 7468 |
Geschichte
Die Kommune Rauma wurde zum 1. Januar 1964 gegründet. Sie entstand durch eine Zusammenlegung von Voll mit 1163, Eid mit 381, Grytten mit 3683 und Hen mit 1663 Einwohnern sowie einem von 1400 Personen bewohnten Gebiet der damaligen Kommune Veøy. Eid und Voll hatten zunächst unter dem Namen Eid og Voll als eine Kommune Bestand, als sie am 1. Januar 1884 aufgetrennt wurden. Bei der Trennung hatte Voll 695 und Eid 1048 Einwohner. Hen war am 1. Januar 1902 durch die Abspaltung von Grytten gegründet worden, wobei Grytten mit 1728 verblieb und die neue Kommune Hen 1128 Bewohner hatte.[10] Im Jahr 1996 beschloss das Kommunalparlament von Rauma, dass Åndalsnes den Stadtstatus erhalten solle.[11]
In der Kommune befinden sich mehrere Kirchen. Die Eid kyrkje und die Kors kirke sind Holzkirchen aus dem Jahr 1797, die Voll kyrkje eine Holzkirche aus dem Jahr 1896 und die Øverdalen kirke eine Holzkirche aus dem Jahr 1902.[12][13][14][15] Die Grytten kirke ist eine im Jahr 1829 mit einem achteckigen Grundriss erbaute Holzkirche.[16] Weitere Kirchen sind die Vågstranda kyrkje, die Rødven kirke, die Holm kyrkje und die Hen kirke. Die Stabkirche Rødven ist die einzige Stabkirche in der Region Romsdal. Sie wurde um das Jahr 1300 herum erbaut.[5]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch das Tal Romsdalen, entlang des Flusses Rauma verlaufen wichtige Verkehrsadern der Region. Die Europastraße 136 (E136) verläuft von Süden aus dem Fylke Innlandet kommend in den Norden bis Åndalsnes, wo sie am Romsdalsfjord angekommen in den Westen abknickt. Dort führt sie durch den Innfjordtunnel hindurch und weiter an der Südküste des Fjords in den Nordwesten. Dort durchquert die Straße den Måndalstunnel und verläuft schließlich weiter nach Vestnes. Dort mündet sie schließlich in die Europastraße 39 (E39), die entlang der norwegischen Westküste die Verbindung zwischen Kristiansand und Trondheim herstellt. Ebenfalls parallel zur Rauma führt die Bahnlinie Raumabanen von Åndalsnes in den Südosten. Sie endet in der Ortschaft Dombås, wo sie mit der Bahnlinie Dovrebanen zusammenläuft. Bei der Ortschaft Verma überquert die Eisenbahnbrücke Kylling bru über die Rauma
Bei Åndalsnes mündet der Fylkesvei 64 in die E136. Die Straße verläuft stellt die Verbindung zur Ortschaft Isfjorden im Osten sowie weiter zur Küste des Langfjords her. Dort überquert eine Fähre den Fjord und stellt somit die Anbindung zur Kommune Molde her. Weiter südlich im Verlauf der E136 zweigt der Fylkesvei 63 in den Südwesten ab. Dieser führt in die Kommune Fjord. Dabei überquert er das Gebirgsmassiv Trolltindene.[2] Die Serpentinen des Straßenabschnitts Trollstigen bilden einen der bekanntesten Touristenstraßen Norwegens.[17]
Wirtschaft
Für die Landwirtschaft ist vor allem die Rinder- und Schafshaltung von Bedeutung, wobei diese vor allem in den niedriggelegeneren Gebieten verbreitet ist. Des Weiteren ist die Forstwirtschaft von Bedeutung. Eine wichtige Einnahmequelle ist auch der Handel und das Übernachtungsgewerbe. Grundlage für den Tourismus sind unter anderem Outdoor-Aktivitäten wie Angeln oder Klettern. Im Bereich der Industrie ist unter anderem die Herstellung von Möbeln weiter verbreitet, traditionell war die Textilindustrie wichtig für die Kommune.[5] Südlich von Åndalsnes liegt das Militärlager Setnesmoen, das im 18. Jahrhundert ein zentraler Exerzierplatz von Møre und Romsdal war. Das Lager ist die einzige größere Niederlassung des Militärs in Møre og Romsdal.[18][19]
In Rauma werden mehrere Wasserkraftwerke betrieben, das größte davon ist das 1975 in Betrieb genommene Kraftwerk Grytten mit einer durchschnittlichen Jahresproduktion von etwa 680 GWh zwischen 1981 und 2010.[20][21] Im Jahr 2020 arbeiteten von 3664 Arbeitstätigen 2863 in Rauma selbst, 267 waren in der Nachbargemeinde Molde tätig. Der Rest verteilte sich auf Kommunen wie Vestnes, Oslo und Bergen.[22]
Name und Wappen
Das seit 1983 offizielle Wappen der Kommune zeigt drei silberne Spitzen auf blauem Hintergrund. Die Spitzen soll die Berge symbolisieren.[5] Der Gemeindename leitet sich vom Fluss Rauma ab, der auch als Namensgeber für die Region Romsdal fungierte.[23]
Persönlichkeiten
- Isak Stianson Pedersen (* 1997), norwegisch-isländischer Skilangläufer
Weblinks
- Rauma im Store norske leksikon (norwegisch)
- Fakten über Rauma beim Statistisk sentralbyrå (norwegisch)
Einzelnachweise
- 07459: Population, by sex and one-year age groups (M) 1986 - 2022. In: ssb.no. Statistisk sentralbyrå, abgerufen am 26. Februar 2022 (englisch).
- Rauma kommune. In: Norgeskart. Abgerufen am 18. Juli 2021 (norwegisch).
- Trollveggen. In: Store norske leksikon. Abgerufen am 18. Juli 2021 (norwegisch).
- Høgaste fjelltopp i kvar kommune. Kartverket, 25. Mai 2021, abgerufen am 18. Juli 2021 (norwegisch (Nynorsk)).
- Rauma. In: Store norske leksikon. Abgerufen am 18. Juli 2021 (norwegisch).
- Population and land area in urban settlements. Statistisk sentralbyrå, 26. Oktober 2021 (englisch).
- Innbyggjarnamn. Språkrådet, abgerufen am 18. Juli 2021 (norwegisch (Nynorsk)).
- Forskrift om målvedtak i kommunar og fylkeskommunar (målvedtaksforskrifta). In: Lovdata. 6. Januar 2020, abgerufen am 18. Juli 2021 (norwegisch).
- Population. Municipalities, pr. 1.1., 1986 - latest year. In: ssb.no. Abgerufen am 18. Juli 2021 (englisch).
- Dag Juvkam: Historisk oversikt over endringer i kommune- og fylkesinndelingen. (PDF) In: ssb.no. 1999, abgerufen am 18. Juli 2021 (norwegisch).
- Odd Egil Sjølseth: Harselerer med byen. In: Aura Avis. 16. August 1997, S. 12 (norwegisch, nb.no).
- Eid kyrkje, Rauma. In: Kirkesøk. Abgerufen am 19. Juli 2021 (norwegisch).
- Kors kirke. In: Kirkesøk. Abgerufen am 19. Juli 2021 (norwegisch).
- Voll kyrkje, Måndalen. In: Kirkesøk. Abgerufen am 19. Juli 2021 (norwegisch).
- Øverdalen kirke, Rauma. In: Kirkesøk. Abgerufen am 19. Juli 2021 (norwegisch).
- Grytten kirke. In: Kirkesøk. Abgerufen am 19. Juli 2021 (norwegisch).
- Geiranger - Trollstigen. In: nasjonaleturistveger.no. Abgerufen am 18. Juli 2021.
- Erlend Hammer: Setnesmoen. In: Store norske leksikon. Abgerufen am 18. Juli 2021 (norwegisch).
- Setnesmoen. In: Forsvarsbygg. Abgerufen am 18. Juli 2021 (norwegisch).
- Vannkraftdatabase. In: NVE. Abgerufen am 18. Juli 2021 (norwegisch).
- Grytten. In: NVE. Abgerufen am 18. Juli 2021 (norwegisch).
- Pendlingsstrømmer. Statistics Norway, abgerufen am 18. Juli 2021 (norwegisch).
- Rauma. In: Norsk stadnamnleksikon. Abgerufen am 18. Juli 2021 (norwegisch).