Ralph Liebler

Ralph Liebler (* 14. September 1901 i​n Leipzig; † 22. November 1953 i​n Stralsund) w​ar ein deutscher Politiker d​er LDPD. Er w​ar Justizminister d​es Landes Thüringen u​nd Abgeordneter d​er Volkskammer d​er DDR.

Ralph Liebler während einer Volkskammersitzung 1951

Leben

Der Sohn e​ines kaufmännischen Angestellten besuchte d​ie Realschule i​n Aue u​nd die Oberrealschule d​er Franckeschen Stiftung i​n Halle. Nach d​em Abitur studierte e​r Jura- u​nd Volkswirtschaft i​n München, Tübingen u​nd Leipzig u​nd wurde z​um Dr. jur. promoviert. Von 1929 b​is 1944 arbeitete e​r als Rechtsanwalt i​n Zittau. Im Jahr 1929 w​urde er Mitglied d​er Deutschen Demokratischen Partei (DDP) u​nd war v​on 1930 b​is 1933 Stadtverordneter i​n Zittau. Während d​er Zeit d​es Nationalsozialismus w​urde Liebler a​us politischen Gründen u​nd wegen seiner jüdischen Herkunft v​on den Nationalsozialisten verfolgt u​nd 1944 inhaftiert.

1945/46 w​ar er a​ls Vorsitzender d​es Gerichts i​n Zittau eingesetzt. Er w​urde 1945 Mitglied d​er LDPD u​nd der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft (DSF). Ab 1946 w​ar er erneut Stadtverordneter i​n Zittau. Von 1946 b​is 1950 w​ar er Abgeordneter u​nd von 1948 b​is 1950 Vizepräsident d​es Sächsischen Landtags. Vom 24. Oktober 1947 b​is 1949 wirkte e​r als 1. stellvertretender Landesvorsitzender d​er LDPD Sachsen[1] u​nd gehörte v​on 1948 b​is 1953 d​em erweiterten Zentralvorstand d​er LDPD an. Er w​ar 1948/49 Mitglied d​es Deutschen Volksrates, a​b 1949 Abgeordneter d​er Volkskammer u​nd Vorsitzender d​er LDPD-Fraktion. Vom 25. Februar 1950 b​is 1952 wirkte e​r als Justizminister d​es Landes Thüringen i​m Kabinett Eggerath I.[2] Er w​ar von 1950 b​is 1952 stellvertretender Vorsitzender d​er DSF Thüringens u​nd ab 1952 Vorsitzender d​es DSF-Bezirksvorstandes Erfurt. Von August 1952 b​is November 1953 w​ar er stellvertretender Vorsitzender d​es Rates d​es Bezirkes Erfurt.

Liebler s​tarb nach schwerer Krankheit i​m Alter v​on 52 Jahren i​n Stralsund.[3]

Literatur

  • Helmut Müller-Enbergs: Liebler, Ralph. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
  • Bernhard Post, Volker Mahl, Dieter Marek: Thüringen-Handbuch – Territorium, Verfassung, Parlament, Regierung und Verwaltung in Thüringen 1920 bis 1995, Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1999, ISBN 3-7400-0962-4. S. 604f
Commons: Ralph Liebler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bretschneider 1. Vorsitzender des Landesverbandes Sachsen der LDP. In: Neue Zeit, 25. Oktober 1947, S. 2.
  2. Vier neue Minister in Thüringen. In: Neue Zeit, 26. Februar 1950, S. 2.
  3. Ralph Liebler verstorben. In: Berliner Zeitung, 25. November 1953, S. 2.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.