Rösa

Rösa ist ein Ortsteil der Gemeinde Muldestausee im Landkreis Anhalt-Bitterfeld in Sachsen-Anhalt.

Schloss Rösa vom Park aus
Rösa
Gemeinde Muldestausee
Wappen von Rösa
Höhe: 97 m
Fläche: 21,12 km²
Einwohner: 879 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte: 42 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2010
Postleitzahl: 06774
Vorwahl: 034208

Geografie und Verkehr

Brösa
Kirche

Rösa liegt zwischen Leipzig und Lutherstadt Wittenberg am Südrand der Dübener Heide und an der Mulde. Direkt durch die Gemeinde verläuft die Bundesstraße 183 von Bitterfeld-Wolfen nach Bad Düben. Bis 1964 existierte noch eine Fährverbindung über die Mulde nach Löbnitz.

Zu Rösa gehörte der Ortsteil Brösa (am 1. November 1970 nach Rösa eingemeindet).

Geschichte

1346 wurde Rösa erstmals urkundlich erwähnt.[1] Das Schloss Rösa, heute eine Grundschule, war seit 1532 im Besitz der Grafen zu Solms. Der letzte Besitzer, Friedrich Graf zu Solms -Tecklenburg (1864–1946), wurde 1945 enteignet. Er verstarb am 23. Januar 1946 im Bitterfelder Krankenhaus und wurde auf dem Friedhof neben der Kirche bestattet.

Rösa und Brösa gehörten bis 1815 zum kursächsischen Amt Bitterfeld.[2] Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kamen sie zu Preußen und wurden 1816 dem Kreis Bitterfeld im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem sie bis 1944 gehörten.[3]

Die Orte Rösa, Brösa und Pouch galten allgemein als arm, wie die Volksmunddichtung beschreibt:

„In Rese, Brese, Poch ,/ da schrei’n se himmelhoch;
Da müssen se sich ernehr’n/ von lauter Heidelbeern;
Und wenn se keine fin’n/ da müssen sie Besen bin’n;
Und wenn se das nicht könn’n,/ da müssen se betteln geh’n.“

Seit dem 1. Januar 2010 gehört die ehemals selbständige Gemeinde Rösa zur Einheitsgemeinde Muldestausee.[4] Die ehemalige Gemeinde gehörte der Verwaltungsgemeinschaft Muldestausee-Schmerzbach an.

Bürgermeister

Die letzte ehrenamtliche Bürgermeisterin, Katrin Hopfe, wurde am 16. März 2008 gewählt.

Wappen

Blasonierung: „In Silber ein blauer Schräglinks-Wellenbalken, begleitet von je einer roten, schwarz gebarteten Rose in silbernen Butzen.“

Die stilisierten Rosen nehmen Bezug zum Ortsnamen, während der Wellenbalken auf den Fluss Mulde verweist. Das Wappen wurde vom Magdeburger Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch gestaltet.

Die Gemeindefarben sind Rot-Weiß.

Sehenswürdigkeiten

Glockenstuhl
  • Landschaftspark unterhalb der Schule (ehemaliges Schloss)
  • Romanische Kirche mit nach 1945 separiertem Glockenstuhl
  • Ehrenmal für die 33 Gefallenen und Vermissten des Ersten Weltkrieges (1914–1918)

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Parkfest, ein Wochenende im August

Literatur

  • Hans-Joachim Böttcher: Rösa – Der ehemalige Schloßgarten gewährt einen reizvollen Ausblick..., in: Still und voll herber Schönheit ... Schlösser und ihre Gärten in der Dübener Heide, Bad Düben 2006, S. 65–74, ISBN 978-3-00-020880-5.
Commons: Rösa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Otto Posse: Die Markgrafen von Meißen und das Haus Wettin bis zu Konrad dem Großen, Leipzig, Giesecke & Devrient, 1881.
  2. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 22 f.
  3. Der Landkreis Bitterfeld im Gemeindeverzeichnis 1900
  4. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
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