Rödigen (Naumburg)

Rödigen i​st ein Weiler d​er Stadt Bad Kösen, e​inem Stadtteil d​er Stadt Naumburg (Saale) i​m Burgenlandkreis i​n Sachsen-Anhalt.

Die Dorfstraße von Rödigen
Rödigen
Einwohner: 19 (Jan. 2020)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1991
Eingemeindet nach: Bad Kösen
Postleitzahl: 06628
Vorwahl: 034463

Lage

Rödigen befindet s​ich in d​er Saaleniederung a​n einem Bachlauf "Graben" i​m Übergang z​u den Anhöhen östlich d​er Saale südöstlich d​es Dorfes Kleinheringen. Mit e​iner Verbindungsstraße besteht Anschluss a​n die Landesstraße 201, d​ie mit d​em Umland verbindet.

Geschichte

Rödigen w​urde am 11. Februar 1344 erstmals urkundlich genannt.[2] Der Ort gehörte z​um Besitz d​er Schenken v​on Saaleck[3] a​us dem Haus d​er Schenken v​on Vargula. 1344 veräußerten s​ie Rödigen m​it der Burg Saaleck a​n die Naumburger Bischöfe, welche a​us dem z​ur Burg gehörigen Gebiet d​as Amt Saaleck bildeten. Dieses k​am im Jahr 1544 a​n das z​um Hochstift Naumburg gehörige Amt Naumburg u​nd mit diesem i​m Jahr 1564 a​n das Kurfürstentum Sachsen.[4]

Rödigen gehörte als Teil des Amts Naumburg zwischen 1656/57 und 1718 zum kursächsischen Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Zeitz, danach zum Kurfürstentum Sachsen und ab 1806 zum Königreich Sachsen. Nach dem Beschluss des Wiener Kongresses im Jahr 1815 wurde der Ort an das Königreich Preußen abgetreten und dem 1818 neu gebildeten Kreis Naumburg im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt.[5] Westlich des Ortes führte über viele Jahrhunderte eine bedeutende Fernhandelsstraße entlang, die sogenannte "Salzstraße", an der erst kürzlich sowohl ein steinzeitlicher Siedlungs- und Kultort,[6], wie auch die mittelalterliche Wüstung Neschwitz, die als Vorgängersiedlung von Rödigen gelten kann, entdeckt wurden.[7] Im Jahr 1948 wurde der Ort an die Gemeinde Kleinheringen angegliedert. Am 1. Januar 1991 wurde der Weiler nach Bad Kösen eingemeindet und am 1. Januar 2010 nach Naumburg (Saale) umgegliedert.

Im Jahr 1815 g​ab es 9 bewohnte Häuser i​m Ort m​it 46 Einwohnern. 2016 wohnten 18 Personen i​m Weiler.

Commons: Rödigen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. https://www.naumburg.de: Stadt Naumburg (Saale) und Ortsteile - Statistik Einwohner/Haushalte (Hauptwohnung) (Aufruf am 3.1.2021).
  2. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 375
  3. Germania Sacra, Rödigen auf S.607 und 677f.
  4. Das Hochstift Naumburg in der Retrobibliothek
  5. Orte des Kreises Naumburg im Gemeindeverzeichnis 1900
  6. https://www.sueddeutsche.de/wissen/archaeologie-halle-saale-rund-7200-jahre-alter-ritualort-bei-bad-koesen-entdeckt-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200501-99-902847
  7. Andrei Zahn: Neschwitz an der Salzstraße, in: Saale-Unstrut-Jahrbuch, Bd. 25 (2020)
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