Queyras
Der Queyras ist eine Landschaft in den Cottischen Alpen im französischen Département Hautes-Alpes der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur am Oberlauf des Guil.
Der Queyras besteht aus dem Tal des Guil oberhalb von Guillestre und der Schlucht Combe du Queyras. Im Queyras liegen die Gemeinden Arvieux, Abriès, Aiguilles, Château-Ville-Vieille (bestehend aus den Dörfern Château-Queyras und Ville-Vieille), Molines-en-Queyras, Ristolas und Saint-Véran. Außerdem wird entgegen geographischer und historischer Logik heute auch die Gemeinde Ceillac zum Queyras gezählt, die oberhalb von Guillestre, aber nicht oberhalb der Schlucht liegt.
Die Combe du Queyras zwischen Guillestre und Château-Queyras ist eine enge und malerische Schlucht, durch die heute die Talzugangsstraße D902 verläuft. Die einzigen weiteren Straßenverbindungen aus dem Queyras sind die Passstraßen über den Col d’Izoard nach Briançon und über den Col d’Agnel ins Valle Varaita.
Der Queyras liegt westlich des Alpenhauptkamms (der mit der italienischen Grenze zusammenfällt) und östlich des Oberlaufs der Durance, in deren Westen wiederum der über 4000 m hohe Gebirgsstock Barre des Écrins liegt. Die kleineren Gebirgszüge im Norden und Süden des Queyras erreichen ebenfalls über 3000 m. Dank dieser abgeschirmten Lage bildet der Queyras einen ausgeprägten inneralpinen Trockenraum.
Insgesamt umfasst der Queyras mehr als 20 Dreitausender-Gipfel, darunter Pic de Rochebrune (3320 m), Bric Froid (3302 m), Grand Glaiza (3293 m), La Grande Aiguillette (3284 m), Cime de Chabrières (3246 m), Cime de Clausis (3230 m), Pic de Terre Noire (3100 m), Pic de Foréant (3081 m), Pic de Petit Rochebrune (3078 m) und La Turge de la Suffie (3024 m).
Als Kanton des Bundes von Briançon genoss der Queyras lange Zeit politische Autonomie.
Regionaler Naturpark Queyras
Am 31. Januar 1977 wurde der Regionale Naturpark Queyras (frz.: Parc naturel régional du Queyras) gegründet, der eine Fläche von rund 57.400 Hektar umfasst. Die Parkverwaltung hat ihren Sitz in Arvieux, wo sich auch das „Maison du Parc“ befindet. Im Jahr 2007 wurde innerhalb des Naturparks westlich unterhalb des bereits zu Italien gehörenden Monte Viso eine 2.295 Hektar große Sonderschutzzone ausgewiesen, die Réserve naturelle nationale de Ristolas Mont Viso.
Tourismus
Der Tourismus setzte im Vergleich mit anderen Regionen der französischen Alpen spät ein. Dies lag an der peripheren Lage und dem Widerstand der einheimischen Bevölkerung gegenüber touristischen Großprojekten.[1] Vor diesem Hintergrund hat sich der Wandertourismus als sogenannter „sanfter Tourismus“ am stärksten ausgeprägt. Der Queyras ist Teil des Weitwanderwegenetzes:
- GR 58 (Rundwanderweg in sieben Etappen durch den Queyras)
Zudem haben sich folgende Klettersteige etabliert:
- Pra Premier (Arvieux)
- Crêtes de Combe la Roche (Arvieux)
- Fort Queyras (Chateau Ville-Vieille)
- Rochers de Clapière (Ceillac)
Weblinks
- Regionaler Naturpark Queyras (französisch)
- Réserve naturelle nationale de Ristolas Mont Viso (französisch)
- Die Berge des Queyras – abgerufen am 28. Januar 2017 (deutsch)
Einzelnachweise
- Martin Knauer und Frieder Voll: Das Queyras. Mitteilungen der Fränkischen Geographischen Gesellschaft Bd. 52, 2005, S. 115–128, abgerufen am 28. Januar 2017.