Propstei Vorsfelde
Die Propstei Vorsfelde mit Sitz in Wolfsburg-Vorsfelde ist einer von 12 Unterbezirken der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig.
Propstei Vorsfelde | |
---|---|
Sitz der Propstei in Vorsfelde | |
Organisation | |
Landeskirche | Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig |
Statistik | |
Kirchengemeinden | 20[1] |
Gemeindeglieder | 22.000[1] |
Leitung | |
Propst | Ulrich Lincoln |
Hauptpredigtkirche | St.-Petrus-Kirche Wolfsburg-Vorsfelde |
Büroanschrift | An der Propstei 2 38448 Wolfsburg |
Webpräsenz | www.propstei-vorsfelde.de/ |
Geschichte
Die Propstei Vorsfelde geht auf die im Jahr 1746 in Vorsfelde eingerichtete kirchliche Superintendentur zurück. Zuvor hatte seit dem Mittelalter das auf der Wolfsburg sitzende Geschlecht derer von Bartensleben in Vorsfelde und des Vorsfelder Werders das Kirchenpatronat inne. Die Adelsfamilie war eng mit Vorsfelde verbunden, da die St.-Petrus-Kirche seit 1475 Patronatskirche und im 16. Jahrhundert zeitweise ihre Grablege war. Nach dem Erlöschen ihres Geschlechts durch Tod des letzten männlichen Vertreters Gebhard Werner von Bartensleben im Jahr 1742 fiel das Lehen über Vorsfelde und den Werder und damit auch das Kirchenpatronat an das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel heim. Daraus entstand das Amt Vorsfelde.
1746 richtete der Braunschweiger Herzogs Karl I. eine kirchliche Superintendentur in Vorsfelde ein, indem er die Superintendentur Königslutter teilte. Zur neuen Inspektion in Vorsfelde gehörten die Orte Bahrdorf, Calvörde, Grafhorst, Groß Twülpstedt, Saalsdorf, Velpke, Volkmarsdorf, Vorsfelde und Uthmöden. Eine erste Maßnahme der Vorsfelder Superintendentur war auf Anordnung von Herzog Karl I. die Erweiterung der St.-Petrus-Kirche. Sie erfolgte in den Jahren 1749 bis 1751 und bestand unter anderem im Bau eines Querschiffs zur Erhöhung der Sitzplatzzahl auf 800.
Propstei und Propst
Die Propstei Vorsfelde hat 20 Kirchengemeinden mit rund 22.000 Gemeindegliedern (Stand 2019). Es bestehen 13,25 Gemeindepfarrstellen (Anmerkung: 1/4 Pfarrstelle bedeutet, dass der Pfarrer einer Gemeinde mit 25 % seiner ansonsten verfügbaren Zeit einer Gemeinde zur Verfügung steht). Die geistliche Leitung der Propstei hat seit 2016 Ulrich Lincoln inne. Der Amtssitz ist Wolfsburg-Vorsfelde. Dort befinden sich die Propsteiverwaltung und das Zentrum des von der Propsteisynode gewählten, vier Mitglieder zählenden Propsteivorstandes, an dessen Spitze der Propst und sein Stellvertreter stehen.
Die Propsteiverwaltung befindet sich in Vorsfelde gegenüber der St.-Petrus-Kirche. Ursprünglich war sie dort in einem Pfarrhaus aus dem 17. Jahrhundert untergebracht. Seit 1746 hatte der Superintendent darin seinen Wohnsitz. Nachdem das Gebäude baufällig geworden war, entstand an der Stelle zwischen 1798 und 1801 ein Neubau, in dem die Propstei noch heute ihren Sitz hat.
Propsteigebiet
Die Propstei Vorsfelde liegt größtenteils im Land Niedersachsen und zu einem kleineren Teil im Land Sachsen-Anhalt. Zu ihr gehört historisch bedingt eine Exklave im Gebiet um Calvörde (Landkreis Börde), da dieses Gebiet seit 1571 zum Amt Calvörde und damit zum Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel einschließlich der Nachfolgestaaten gehörte. Diese Zugehörigkeit wurde nach dem Zweiten Weltkrieg unterbrochen und das Gebiet kam kirchlich erst 1992 nach der deutschen Wiedervereinigung wieder an die Propstei zurück. Das Propsteigebiet ist im nördlichen Bereich etwa deckungsgleich mit der historischen Landschaft des Vorsfelder Werders und mit dem Gebiet des Amtes Vorsfelde. Die Propstei liegt am nordöstlichen Rand der Braunschweigischen Landeskirche. Sie grenzt im Süden an die Propstei Helmstedt an. Zur Propstei gehören 42 Orte, die in der kreisfreien Stadt Wolfsburg und in den Landkreisen Gifhorn, Helmstedt und Börde liegen. Etwa die Hälfte der Kirchenmitglieder wohnt im Bereich der Stadt Wolfsburg.
Propsteisynode
Oberstes Beschlussorgan der Propstei ist die alle sechs Jahre zu wählende Propsteisynode. In diese Synode entsenden die Kirchengemeinden 30 Delegierte, die um vier berufene Mitglieder sowie die Mitglieder kraft Amtes (Propst und Stellvertreter) ergänzt werden.
Kirchengemeinden
Karte mit allen verlinkten Seiten der Kirchengemeinden der Propstei Vorsfelde: OSM | WikiMap
- Ahnebeck und Bergfeld
- Bahrdorf
- Brackstedt
- Brechtorf-Eischott
- Calvörde
- Danndorf
- Elsebeck-Berenbrock
- Grafhorst
- Groß Twülpstedt
- Jeseritz
- Kästorf
- Mackendorf
- Meinkot
- Nordsteimke
- Papenrode
- Parleib
- Parsau
- Reislingen-Neuhaus
- Rickensdorf
- Rühen
- Saalsdorf
- Uthmöden
- Velpke
- Velstove
- Volkmarsdorf
- Vorsfelde Johannes
- Vorsfelde St. Petrus/Wendschott Heiliggeist
- Wahrstedt
- Warmenau
- Zobbenitz-Dorst
- St.-Stephanus-Kirche, Bahrdorf
- St.-Markus-Kirche, Brechtorf
- St.-Georgs-Kirche, Calvörde
- Kreuzkirche, Danndorf
- Dorfkirche, Elsebeck
- Elisabethkirche, Grafhorst
- St.-Maria-St.-Cyriakus-Kirche, Groß Twülpstedt
- Dorfkirche, Jeseritz
- St.-Johannes-Kirche, Kästorf
- Dorfkirche, Mackendorf
- St.-Laurentius-Kirche, Meinkot
- St.-Nicolai-Kirche, Nordsteimke
- Christuskirche, Parsau
- St.-Markus-Kirche, Reislingen
- Johannes-Baptista-Kirche, Rickensdorf
- St.-Paulus-Kirche, Rühen
- Johannes-Baptista-Kirche, Saalsdorf
- St.-Andreas-Kirche, Velpke
- Martin-Luther-Kirche, Velstove
- St.-Servatius-Kirche, Volkmarsdorf
- Johanneskirche, Vorsfelde
- St.-Petri-Kirche, Wahrstedt
- Heiliggeistkirche, Wendschott
- St.-Anna-Kirche, Zobbenitz
Literatur
- Stadtarchiv Wolfsburg (Hrsg.): Geschichte Vorsfeldes. Band 1. Vom Mittelalter bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Stadtarchiv Wolfsburg, Wolfsburg 1995, ISBN 3-929464-01-2.
Weblinks
- Website der Propstei Vorsfelde
- Ehem. Pfarrhof Vorsfelde (Propsteigebäude) im Denkmalatlas Niedersachsen