Preußische G 9 (Bauart Mallet)
Die Dampflokomotive der Gattung G 9 der Bauart Mallet der Preußischen Staatseisenbahnen war eine Güterzuglokomotive.
Preußische G 9 | |
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Anzahl: | 27 |
Hersteller: | Grafenstaden |
Baujahr(e): | 1893–1898 |
Ausmusterung: | 1922 |
Bauart: | B'Bn4v |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge über Puffer: | 16.480 mm |
Dienstmasse: | 60,0 t |
Reibungsmasse: | 60,0 t |
Radsatzfahrmasse: | 15,1 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 45 km/h |
Treibraddurchmesser: | 1.250 mm |
Zylinderanzahl: | 4 |
HD-Zylinderdurchmesser: | 630 mm |
ND-Zylinderdurchmesser: | 420(400) mm |
Kolbenhub: | 600 mm |
Kesselüberdruck: | 12 bar |
Rostfläche: | 1,94 m² |
Verdampfungsheizfläche: | 145,40 m² |
Tender: | pr 3 T 12 |
Wasservorrat: | 12,0 m³ |
Beschreibung
Das Besondere an der Maschine waren die zwei Triebwerksgruppen mit je zwei angetriebenen Achsen und zwei Zylindern. Die vordere Triebwerksgruppe ist als Drehgestell ausgeführt, die hintere sitzt fest im Rahmen. Durch diese Bauart waren die Lokomotiven besonders für kurvenreiche Strecken geeignet. Der Geradeauslauf war allerdings wegen Schlingerbewegungen anfangs nicht so gut, wurde aber später durch Umbauten verbessert. Wegen häufig auftretender Undichtigkeiten an den beweglichen Dampfleitungen und aufgrund ihrer aufwändigen Bauweise waren sie sehr wartungsintensiv. Somit wurden nur 27 Exemplare angeschafft, die in den Jahren 1893 bis 1898 von der Elsässischen Maschinenbau-Gesellschaft Grafenstaden gebaut worden waren. Fast baugleiche Maschinen erhielten auch die Badischen Staatseisenbahnen mit der Reihe VIIIc. Die Maschinen waren mit einem Schlepptender der preußischen Bauart 3 T 12 ausgestattet.[1]
Die Loks wurden für die Strecken in der Eifel, an der Mosel, im Saarland und in Schlesien entwickelt und zunächst den Königlichen Eisenbahn-Direktionen (KED) Breslau, Essen, Kattowitz und Saarbrücken zugeteilt. 1910 waren vier Lokomotiven in der KED Breslau, zehn Lokomotiven in der KED Kassel, elf Lokomotiven in der KED Essen und zwei Lokomotiven in der KED Kattowitz beheimatet. Zwei Essener Maschinen waren an 1912 im Bahnbetriebswerk Thorn-Mocker der KED Bromberg beheimatet. Die Ausmusterung der ersten Lokomotiven begann 1912/13, die letzten Fahrzeuge wurden während des Ersten Weltkrieges ausgemustert.[1][2]
Einzelnachweise
- Lothar Spielhoff: Länderbahn-Dampflokomotiven. Band 1. Preußen, Mecklenburg, Oldenburg, Sachsen und Elsaß-Lothringen. Weltbild, Augsburg 1995, ISBN 3-89350-819-8, S. 67 (Erstausgabe: Franckh-Kosmos, Stuttgart 1990).
- O. Haensch: Die Gattung G9 der Kgl. Preußischen Staatsbahnen. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Malletlok.de. Archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 13. Februar 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.