Präsidentschaftswahl in Frankreich 1988

Bei der Französischen Präsidentschaftswahl 1988 am 24. April und am 8. Mai 1988 stellte sich der 1981 gewählte französische Staatspräsident François Mitterrand zur Wiederwahl. Im zweiten Wahlgang konnte er sich gegen Jacques Chirac durchsetzen.

Präsidentenwahl 1988 – Erster Wahlgang

Mitterrand (PS)			34,1 %
Chirac (RPR)			19,9 %

Barre (UDF)			16,6 %
Le Pen (FN)			14,4 %
Lajoinie (PCF)			6,8 %
Andere			8,3 %

Präsidentenwahl 1988 – Zweiter Wahlgang

Mitterrand (PS)			54 %

Chirac (RPR)			46 %

Erster Wahlgang

Neun Kandidaten konnten die formalen Bedingungen für eine Teilnahme am ersten Wahlgang am 24. April erfüllen. Sollte in jenem kein Kandidat die absolute Mehrheit der Stimmen erreichen, waren die beiden stimmenstärksten Kandidaten für den zweiten Wahlgang (Stichwahl) qualifiziert.

Die Kandidaten (in alphabetischer Reihenfolge):

Raymond Barre (Union pour la démocratie française, Zentrist), Premierminister 1976–1981 unter Valéry Giscard d’Estaing
Pierre Boussel (Mouvement pour un parti des travailleurs, linksradikal)
Jacques Chirac (Rassemblement pour la République, Mitte-rechts), amtierender Premierminister
Pierre Juquin, aus der PCF ausgeschlossen, unterstützt von einigen reformkommunistischen Gruppierungen
Arlette Laguiller, Sprecherin der trotzkistischen Partei Lutte Ouvrière
André Lajoinie, (Parti communiste français, links)
Jean-Marie Le Pen, rechtsextrem, Vorsitzender des Front National
Amtsinhaber François Mitterrand (Parti socialiste, Mitte-links), seit 1981 im Amt.
Antoine Waechter, (Les Verts, grün)

Wichtigste Frage im ersten Wahlgang war, welcher der Kandidaten des bürgerlichen Spektrums, Barre oder Chirac, in den zweiten Wahlgang einziehen würde. Der Einzug Mitterrands, der ein Popularitätstief in der Mitte seiner ersten Amtszeit überwunden hatte,[1] in den zweiten Wahlgang wurde als sicher angesehen. Allen anderen Kandidaten wurden keine realistischen Chancen eingeräumt.

Wahlergebnis:

Kandidat	Stimmen	Anteil[2]
François Mitterrand	10.381.332	34,11 %
Jacques Chirac	6.075.160	19,96 %
Raymond Barre	5.035.144	16,54 %
Jean-Marie Le Pen	4.376.742	14,38 %
André Lajoinie	2.056.261	6,76 %
Antoine Waechter	1.149.897	3,78 %
Pierre Juquin	639.133	2,10 %
Arlette Laguiller	606.201	1,99 %
Pierre Boussel	116.874	0,38 %

Chirac konnte sich also gegen Barre durchsetzen und zwei Wochen später gegen Mitterrand antreten. Überraschend stark schnitt Le Pen ab, der nach 0,75 % bei seiner ersten Kandidatur 1974 nun 14,38 % erreichte. Damit setzte sich der Erfolg des Front National aus Europa-, Parlaments- und Kommunalwahlen fort.

Zweiter Wahlgang

Wahlergebnis:

Ergebnisse der zweiten Runde: Rot Mitterrand, blau Chirac

Kandidat	Stimmen	Anteil[3]
François Mitterrand	16.704.279	54,02 %
Jacques Chirac	14.218.970	45,98 %

Mitterrand war damit für eine zweite siebenjährige Amtszeit gewählt.

Einzelnachweise

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[1] ttp://www.tns-sofres.com/popularites/cote2/redirect.php?nom2=Fran%E7ois+Mitterrand&perso=mitterrand1&id_doumic=0&fonction=&start=1&end=83&forme=graph&submit=Afficher+ma+s%E9lection

[2] ttp://www.conseil-constitutionnel.fr/conseil-constitutionnel/francais/les-decisions/acces-par-date/decisions-depuis-1959/1988/declaration-presidentielle-premier-tour-1988/decision-declaration-presidentielle-premier-tour-1988-du-27-avril-1988.8608.html

[3] ttp://www.conseil-constitutionnel.fr/conseil-constitutionnel/francais/les-decisions/acces-par-date/decisions-depuis-1959/1988/proclamation-presidentielle-1988/decision-proclamation-presidentielle-1988-du-11-mai-1988.8612.html