Ponte de Lima

Ponte de Lima ist eine Kleinstadt (Vila) und ein Kreis (Concelho) der nordportugiesischen Unterregion Minho-Lima im Distrikt Viana do Castelo. In ihm leben 44.343 Einwohner (Stand: 2001) auf 320,8 km².[3]

Im historischen Ortskern
Die historische, namensgebende Brücke des Ortes
Kreis Ponte de Lima
Flagge Karte
Einwohner: 43.498 (Stand: 30. Juni 2011)[1]
Fläche: 320,27 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 136 Einwohner pro km²
Anzahl der Gemeinden: 39
Verwaltung
Adresse der Verwaltung: Câmara Municipal de Ponte de Lima
Praça da República
4990-062 Ponte de Lima
Präsident der Câmara Municipal: Victor Mendes
Website: www.cm-pontedelima.pt



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Geschichte

Funde belegen die Besiedlung des heutigen Kreisgebietes seit der Altsteinzeit. Aus der Jungsteinzeit fand man Reste von Grabstätten (Antas und Dolmen). Aus der Bronzezeit sind Werkzeuge gefunden worden. Bedeutende Ausgrabungen konnten jedoch nicht gemacht werden, und erst die archäologische Ausgrabung der Wallburg Castro de S. Estêvão in der Gemeinde Facha seit 1979 brachten genauere Erkenntnisse. Weitere Ausgrabungen bestätigten eine ausgedehnte Besiedlung seit der Eisenzeit, jedoch sind die archäologischen Arbeiten noch nicht weit genug fortgeschritten, um ein genaueres Bild der damaligen Situation im heutigen Kreisgebiet zu erhalten.

Ab dem 2. Jahrhundert v. Chr. wurde das Gebiet römisch. Eine Römerstraße führte über eine hiesige Brücke über den Fluss Lima, in der Folge nahm die strategische Bedeutung zu. Ab dem 5. Jahrhundert n. Chr. wurde der Ort Teil des Westgotenreichs und war dann Teil der Gemeinde Agilde im Verwaltungsbezirk („Pagus“) Annove im Suebenreich. Im Verlauf der folgenden arabischen Eroberung ab dem frühen 8. Jahrhundert nahm die hiesige Bevölkerung deutlich ab. Im Zuge der einsetzenden Reconquista wurde die Gegend südlich des Minho unter Alfons III. von Asturien (866–910) neu besiedelt.[4] Königin D.Teresa richtete in der Grafschaft Portugal eine Reihe neuer Kreise ein, darunter das heutige Ponte de Lima.[5] Sie gab dem Ort unter seinem damaligen Namen „Terra de Ponte“ Stadtrechte im Jahr 1125. Seine ersten Stadtrechte (Foral) im unabhängigen Königreich Portugal erhielt der Ort 1212 durch König D.Afonso IV.

Ponte de Lima blieb auch nach Konsolidierung des seit 1139 unabhängigen Portugals, durch die Grenznähe und seine Brücke, von strategischer Bedeutung, und seine Stadtrechte wurden mehrmals erneuert, so 1326, 1332 und 1449. Im 14. Jahrhundert ließ König D.Pedro I. den Ort mit Stadtmauern und neun Stadttoren befestigen. Die ursprünglich von den Römern gebaute Brücke wurde erneuert und galt als einzige sichere Querung des Lima.

König Manuel I. ließ umfangreiche Erneuerungsarbeiten in der Vila (Kleinstadt) durchführen und erneuerte 1515 die Stadtrechte. Im Verlauf des Bevölkerungswachstums und der zunehmenden Ausbreitung des Ortes ab dem 18. Jahrhundert wurde ein Großteil der Stadtmauer abgetragen.[6]

Mit den Verwaltungsreformen nach dem Miguelistenkrieg wurden Mitte des 19. Jahrhunderts eine Reihe kleinerer Kreise aufgelöst und dem Kreis Ponte de Lima angegliedert.[7]

Das Museum Museu dos Terceiros

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Das Museu dos Terceiros ist im ehemaligen Kloster Santo António dos Frades und angrenzenden Gebäuden untergebracht. Der u. a. über zwei Kirchen, einen Garten und einen Kreuzgang angelegte Museumskomplex, der seinen Schwerpunkt auf Skulpturen besonders des 18. Jahrhunderts legt, zeigt auch sakrale Kunst seit dem Mittelalter. 2007 wurde es nach umfassender Renovierung und Neukonzeption neueröffnet.[8] Das Museu Rural Ponte de Lima beschäftigt sich mit den ländlichen Traditionen des Kreises, insbesondere dem Maisanbau und dessen charakteristischen traditionellen Kornspeichern, der Leinenherstellung, und dem Weinbau, insbesondere dem Vinho Verde. Das 2012 eröffnete Museu do Brinquedo Português ist ein Museum, das sich der Geschichte des Spielzeugs in Portugal seit dem 19. Jahrhundert widmet.

Seit 2003 wird alljährlich das Festival de Ópera e Música Clássica de Ponte de Lima veranstaltet, einem Festival klassischer Musik und der Oper, mit Aufführungen insbesondere im 1896 eröffneten Teatro Diogo Bernardes. Ebenfalls alljährlich findet hier von Mai bis Oktober das Festival Internacional de Jardins de Ponte de Lima statt, eine seit 2005 ausgerichtete internationale Gartenschau mit wechselnden thematischen Ausrichtungen.

Zu den zahlreichen Baudenkmälern des Kreises zählen u. a. historische öffentliche Gebäude und Wohnhäuser, römische Brücken, vorgeschichtliche Ausgrabungen, und eine Vielzahl Herrenhäuser und Sakralbauten. Auch der historische Ortskern als Ganzes steht in Ponte de Lima unter Denkmalschutz.[9]

Sport

Der Sportverein AD Limianos ist besonders für seine Profifußballmannschaft bekannt, die in der Dritten Liga spielt (Stand Saison 2018/2019). Auch seine Rollhockeymannschaft ist zu nennen.

Das Rathaus (Câmara Municipal) von Ponte de Lima

Verwaltung

Kreis

Der Sitz des Kreises befindet sich im gleichnamigen Ort Ponte de Lima. Die Nachbarkreise sind (im Uhrzeigersinn im Norden beginnend): Paredes de Coura, Arcos de Valdevez, Ponte da Barca, Vila Verde, Barcelos, Viana do Castelo, Caminha sowie Vila Nova de Cerveira.

Mit der Gebietsreform im September 2013 wurden mehrere Gemeinden zu neuen Gemeinden zusammengefasst, sodass sich die Zahl der Gemeinden von zuvor 51 auf 39 verringerte.[10]

Die folgenden Gemeinden (Freguesias) liegen im Kreis Ponte de Lima:

Kreis Ponte de Lima
Gemeinde Einwohner
(2011)
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
LAU-
Code
Anais 1.073 8,06 133 160701
Arca e Ponte de Lima 3.756 4,01 938 160752
Arcos 640 15,05 43 160703
Arcozelo 3.734 12,08 309 160704
Ardegão, Freixo e Mato 1.754 10,72 164 160753
Associação de Freguesias do Vale do Neiva 1.075 10,27 105 160754
Bárrio e Cepões 921 9,71 95 160755
Beiral do Lima 558 7,32 76 160707
Bertiandos 414 2,27 183 160708
Boalhosa 163 2,19 75 160709
Brandara 442 2,58 172 160710
Cabaços e Fojo Lobal 951 9,27 103 160756
Cabração e Moreira do Lima 987 27,34 36 160757
Calheiros 991 8,50 117 160713
Calvelo 685 5,26 130 160714
Correlhã 2.936 8,66 339 160716
Estorãos 464 16,21 29 160717
Facha 1.529 15,31 100 160718
Feitosa 1.363 2,69 506 160719
Fontão 1.101 4,83 228 160721
Fornelos e Queijada 1.912 13,01 147 160758
Friastelas 450 3,92 115 160724
Gandra 1.108 3,49 318 160726
Gemieira 598 4,25 141 160727
Gondufe 450 5,57 81 160728
Labruja 439 14,56 30 160729
Labrujó, Rendufe e Vilar do Monte 417 11,26 37 160759
Navió e Vitorino dos Piães 1.768 13,60 130 160760
Poiares 775 7,44 104 160734
Rebordões (Santa Maria) 1.056 7,07 149 160744
Rebordões (Souto) 1.127 7,41 152 160747
Refóios do Lima 2.169 16,45 132 160737
Ribeira 1.902 8,77 217 160739
420 2,80 150 160740
Santa Comba 661 1,50 441 160742
Santa Cruz do Lima 480 2,23 215 160743
Seara 714 3,63 196 160745
Serdedelo 464 6,51 71 160746
Vitorino das Donas 1.051 4,47 235 160750
Kreis Ponte de Lima 43.498 320,27 136 1607

Bevölkerungsentwicklung

Einwohnerzahl im Kreis Ponte de Lima (1801–2011)
1801 1849 1900 1930 1960 1981 1991 2001 2011
13.202 29.869 33.314 36.256 42.979 43.797 43.421 44.343 43.498

Kommunaler Feiertag

  • 20. September

Städtepartnerschaften

Aníbal Marinho
Denkmal des António Feijo

Söhne und Töchter

  • Antônio Fernandes de Matos (1640–1701), Baumeister, Architekt und Unternehmer in Brasilien
  • Cristóvão Pereira de Abreu (1678–1755), bedeutender Akteur der Kolonialentwicklung Brasiliens
  • António de Araújo e Azevedo (1754–1817), Wissenschaftler, Diplomat und Politiker, mehrmaliger Minister
  • Francisco de São Luís Saraiva (1766–1845), Patriarch von Lissabon
  • Francisco de Melo da Gama de Araújo e Azevedo (1773–1859), Militär und Kolonialverwalter
  • José Joaquim Marinho (1789–1858), Chirurg, Militär und Aktivist des Liberalismus
  • António Feijó (1859–1917), Diplomat und Schriftsteller
  • José Norton de Matos (1867–1955), Militär und Politiker
  • Tomás Norton de Matos (1871–1943), Arzt und republikanischer Politiker
  • Teófilo Carneiro (1891–1949), Schriftsteller und Politiker
  • Aníbal Marinho (1902–1994), Publizist, Autor, Musiker und oppositioneller Politiker
  • João Ricardo (* 1949), Musiker
  • Fernando Pimenta (* 1989), Kanute, olympischer Silbermedaillengewinner 2012

Siehe auch

Commons: Ponte de Lima – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
  2. Übersicht über Code-Zuordnungen von Freguesias auf epp.eurostat.ec.europa.eu
  3. Daten zum Kreis Ponte de Lima (en) alea.pt. Archiviert vom Original am 19. Dezember 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.alea.pt Abgerufen am 16. Mai 2011.
  4. Geschichtsseite der Kreis-Website, abgerufen am 26. Februar 2013
  5. dito
  6. verportugal.net, abgerufen am 26. Februar 2013
  7. www.cm-pontedelima.pt, abgerufen am 26. Februar 2013
  8. www.cm-pontedelima.pt, abgerufen am 26. Februar 2013
  9. www.monumentos.pt, abgerufen am 26. Februar 2013
  10. Veröffentlichung der administrativen Neuordnung im Gesetzesblatt Diário da República vom 28. Januar 2013, abgerufen am 16. März 2014
  11. www.anmp.pt, abgerufen am 27. Februar 2013
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