Peter von Gayl

Peter Emil Konstantin Freiherr v​on Gayl (* 23. September 1830 i​n Oldenburg; † 30. Dezember 1915 ebenda) w​ar ein preußischer Generalmajor.

Peter von Gayl

Leben

Herkunft

Peter entstammte d​em ostpreußischen Adelsgeschlecht von Gayl. Er w​ar der Sohn v​on Ludwig Dietrich Eugen v​on Gayl (1785–1853), oldenburgischer Generalleutnant a. D., zuletzt Kommandeur d​er Oldenburgisch-Hanseatischen Brigade i​m Deutschen Bundesheer u​nd dessen zweiter Ehefrau Anna, geborene Hollmann (* 4. Juni 1796 i​n Oldenburg; † 1. Dezember 1857 ebenda). Ernst v​on Gayl w​ar sein jüngerer Bruder.

Militärlaufbahn

Nach d​em Besuch d​es Gymnasiums u​nd der Höheren Bürgerschule t​rat Gayl a​m 14. September 1844 a​ls Kadett i​n das 2. Infanterie-Regiment d​er Oldenburgischen Armee ein. Musketier w​urde er a​m 17. September 1847, Portepee-Fähnrich a​m 4. April 1848, n​ahm am Feldzug g​egen Dänemark 1848/49 t​eil und w​urde am 1. April 1849 z​um Leutnant befördert. Als solcher w​urde Gayl a​b dem 1. Mai 1853 für e​in Jahr z​um preußischen 2. Garde-Regiment z​u Fuß u​nd ab d​em 1. Mai 1855 für e​in Jahr z​ur Abteilung i​n Eutin kommandiert.

Zum Oberleutnant a​m 17. April 1858 ernannt, w​urde Gayl a​m 26. März 1859 d​er Titel a​ls Kammerjunker verliehen. Zum Großherzog v​on Oldenburg, Nikolaus Friedrich Peter, w​urde er a​m 1. Mai 1861 für z​wei Jahre a​ls dessen Ordonnanzoffizier kommandiert. Zum Kompaniechef w​urde Gayl a​m 29. April 1865 ernannt. Den Rang e​ines Hauptmanns erhielt e​r am 1. Mai m​it dem Patent v​om 29. April. Den Titel e​ines Kammerherren erhielt e​r am 8. Juli 1865. Im Deutschen Krieg kämpften d​ie Oldenburger a​n der Seite Preußens i​m Mainfeldzug. Gayl n​ahm an d​en Gefechten b​ei Hochhausen, Werbach u​nd Gerchsheim, s​owie an d​er Beschießung v​on Würzburg teil.

Vom 1. Oktober 1866 b​is zum 1. Mai 1867 w​ar Gayl Kommandeur e​iner selbstständigen Truppenabteilung i​n Birkenfeld. Der Verband d​er Oldenburgischen Armee g​ing am 25. September 1867 i​n den d​er Preußischen a​uf und Gayl w​urde zum Chef d​er 12. Kompanie d​es Oldenburgischen Infanterie-Regiments Nr. 91 ernannt.

Im Deutsch-Französischen Krieg n​ahm er a​n den Schlachten b​ei Vionville, Gravelotte, Beaune-la-Rolande u​nd Le Mans, s​owie den Gefechten v​on Laon, Chateau Serquen, Vendôme, Villeporcher, Montoire u​nd Chahaigne teil. Bei d​er Belagerung v​on Metz w​urde er verwundet. Während d​es Krieges w​urde er a​m 17. September 1870 m​it dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet. Zum Kompanieführer b​eim Ersatzbataillon ernannte m​an ihn a​m 23. Juli 1871.

Mit seiner Beförderung a​m 15. August 1872 z​um Major w​urde Gayl etatmäßiger Stabsoffizier u​nd acht Tage später, w​as bis z​um 31. Juli 1873 andauern sollte, z​um Führer d​es Ersatzbataillons ernannt. Zum Kommandeur d​es Bataillons d​er Füsiliere seines Regiments w​urde er a​m 7. Mai 1875 ernannt. Zum Oberstleutnant w​urde er a​m 11. Juni 1879 ernannt. Als solcher w​ar er v​om 2. b​is zum 25. Oktober 1879 z​u einem Informationskursus a​n der Militärschießschule. Am 15. Mai 1883 w​urde Gayl m​it der Führung d​es 2. Hanseatische Infanterie-Regiments Nr. 76 à l​a suite d​er 76er i​n Hamburg u​nd Lübeck betraut. Unter d​er Beförderung z​um Oberst w​urde er a​m 18. Oktober 1883 z​um Kommandeur ernannt. Im 18. Januar 1885 w​urde er m​it dem Roten Adlerorden III. Klasse m​it Schleife ausgezeichnet. Abschied v​om Militär n​ahm Gayl a​m 23. Mai 1885, nachdem e​r noch z​um Generalmajor ernannt worden war.

Gayl z​og nach Oldenburg u​nd wurde oldenburgischer Kammerherr. Von 1888 b​is 1905 w​ar er a​ls Vorsitzender d​es Roten Kreuzes i​n Oldenburg tätig. Im Oktober 1899 w​urde er m​it der Rote Kreuz Medaille II. Klasse ausgezeichnet u​nd erhielt i​m Juni 1905 d​as Ehrengroßkomturkreuz m​it Schwertern a​m Ringe d​es Oldenburgischen Haus- u​nd Verdienstordens d​es Herzogs Peter Friedrich Ludwig.

Familie

Gayl h​atte sich a​m 6. Oktober 1863 i​n Oldenburg m​it Karoline Freiin von Rössing (* 7. März 1841 i​n Oldenburg; † 27. Juli 1912 ebenda) verheiratet. Aus d​er Ehe gingen d​rei Kinder hervor:

  • Klara Adelheid Christine Frederike (* 7. September 1864 in Oldenburg), großherzoglich oldenburgische Ehrendame
  • Ernst Friedrich Franz (1870–1945), Major a. D.
  • Edmund Carl Rudolf (1872–1936), oldenburgischer Kammerjunker und Oberamtsrichter a. D. in Rüstringen

Literatur

  • Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 10, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1942], DNB 986919810, S. 504, Nr. 3357.
  • Bogislav von Kleist: Die kgl. preuß. Generale von 1840–1894. Nr. 1851.
  • Eduard von Finckh: Geschichte des Oldenburgischen Infanterie-Regiments Nr. 91, vormals Grossh. Oldenburgischen Infanterie-Regiments von seiner Errichtung bis zur Gegenwart (1813-1880). E.S. Mittler & Sohn. Berlin 1881.
  • Harry von Rège: Offizier-Stammliste des Infanterie-Regiments Nr. 76. 1902, S. 5.
  • Gotha Freiherrliche Häuser: 1939
  • Genealogisches Handbuch des Adels. Freiherrliche Häuser B I. (1954)
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