Peter Zadek
Peter Zadek (* 19. Mai 1926 in Berlin; † 30. Juli 2009 in Hamburg) war ein deutscher Regisseur und Theaterintendant am Schauspielhaus Bochum (1972 bis 1979)[1] sowie dem Deutschen Schauspielhaus in Hamburg (1985 bis 1989). Darüber hinaus führte er Regie an allen maßgeblichen deutschsprachigen Bühnen. Theatergeschichte schrieben insbesondere seine unkonventionellen Inszenierungen von Shakespeare, der neben Tschechow und Ibsen von ihm zum „Theatergott“ erhoben wurde.[2]
Leben
Herkunft und Bildung
Peter Zadek wurde in Berlin als Sohn einer bürgerlichen, reformiert jüdischen Familie geboren, sein Vater war Kaufmann und seine Mutter stammte aus einer „reichen, gutbürgerlichen Bankiersfamilie“.[3] Da seine Mutter gerne in Berlin geblieben wäre, lockte sie ihr Mann 1933 mit dem Vorwand nach London, dort ihre Ferien gemeinsam zu verbringen.[3] Nach Beginn des Bombenkrieges gingen sie ins ruhigere Oxford.
Während der Ausbildung zum Lehrer kam er in Kontakt mit einem Amateurtheater, was in ihm den Wunsch erweckte, Regisseur zu werden. Er begann eine Regieausbildung in London und mit 21 Jahren hatte seine erste Inszenierung von Oscar Wildes Salome in London Premiere.
Wirken
Nach dem Studium begann Zadek an zahlreichen Theatern in der britischen Provinz zu inszenieren. Im walisischen Swansea und Pontypridd hatte er Engagements als Regisseur mit der Verpflichtung, wöchentlich eine neue Inszenierung herauszubringen. 1958 erhielt er eine Einladung des Theaters am Dom in Köln und reiste zum ersten Mal nach seiner Emigration wieder nach Deutschland. Dort lernte er den deutschen Regisseur und Theaterleiter Kurt Hübner kennen, der ihn ans Theater Ulm holte und später mit ihm am Theater Bremen in den 1960er-Jahren für Furore sorgte mit dem so genannten „Bremer Stil“, der vor allem durch die wilden Inszenierungen Zadeks und die Bühnenbilder des Malers Wilfried Minks geprägt wurde. Mit Minks arbeitete Zadek seit seiner Zeit in Ulm zusammen.
In Ulm sorgte seine erste Inszenierung von Shakespeares Der Kaufmann von Venedig für Aufsehen, da aufgrund der negativen Darstellung des Juden Shylock dem Juden Zadek Antisemitismus vorgeworfen wurde. Zadek entgegnete den Vorwürfen: „Solange die Deutschen nicht die schlechten Seiten von Juden aussprechen, haben sie nicht begonnen, sich mit ihrem Antisemitismus auseinanderzusetzen.“
Die herausragenden Arbeiten unter Kurt Hübner in Bremen waren seine Inszenierungen Frühlings Erwachen von Frank Wedekind und Die Räuber von Friedrich Schiller, die den Geist und die revolutionäre Atmosphäre von 1968 bereits vorwegnahmen. Neben Peter Zadek arbeitete auch der junge Peter Stein als Regisseur in Bremen und so wurde dieses Theater zu einem der wichtigsten Theater seiner Zeit in Deutschland.
Schauspielhaus Bochum
Die Erfolge in Bremen führten zu seiner ersten Intendanz am Schauspielhaus Bochum von 1972 bis 1979. Hier begann seine fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Protagonisten seiner spektakulärsten Inszenierungen: Ulrich Wildgruber. Wildgruber war bis zu seinem Tode in allen großen Shakespeare-Rollen unter Zadeks Regie zu sehen. Es zeigte sich aber auch, dass Zadek mit der Führung eines Theaters und den damit verbundenen bürokratischen Tätigkeiten überfordert war, und er ließ sich erst nach langjähriger Tätigkeit als freier Regisseur wieder auf das Abenteuer einer Intendanz (ab 18. Dezember 1984) am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg ein, an dem er bereits einige Jahre zuvor u. a. Shakespeares Othello in einer umstrittenen Aufführung inszeniert hatte, ein Stück, das Zadek als Absage an das Kulturtheater empfand.
1972 startete die fast zwanzigjährige Zusammenarbeit mit seinem Freund, dem Künstler, Regisseur und Autor Götz Loepelmann, der in diesem Jahr zunächst für die Werbung zum Stück Der Kaufmann von Venedig verantwortlich war. 1973 realisierte Loepelmann bereits das Bühnenbild sowie die Ausstattung zu Die Möwe, 1974 ebenfalls Bühnenbild und Ausstattung zu Tankred Dorsts Eiszeit. 1977 verantwortete Götz Loepelmann die Ausstattung zu Henrik Ibsens Hedda Gabler. 1983 Bühnenbild und Ausstattung zu Baumeister Solness, ebenfalls von Ibsen. 1991 schließlich die Bühne für Wenn wir Toten erwachen (Ibsen).[4]
1979 begann seine langjährige Zusammenarbeit mit dem Künstler Johannes Grützke, der für seine Berliner Inszenierung im Schillertheater der Revue Jeder stirbt für sich allein nach Hans Fallada die Bühnenbild- und Prospektentwürfe fertigte. 1983 entwarf Grützke das Bühnenbild und die Kostüme für Zadeks Inszenierung der Oper Die Hochzeit des Figaro von Wolfgang Amadeus Mozart im Württembergischen Staatstheater in Stuttgart. 1985 wurde Grützke schließlich künstlerischer Berater von Peter Zadek am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, eine Tätigkeit, die er bis 1988 ausübte.
1987 sorgte Zadek mit der Inszenierung des Musicals Andi für einen handfesten Skandal: Er engagierte als Musiker die Einstürzenden Neubauten aus Berlin, die kompromisslos sämtliche Aktion auf der Bühne übertönten, so dass sich das Theater dazu entschloss, Ohrenschützer zu verteilen und jede Haftung für gesundheitliche Schäden von vorneherein zurückzuweisen.[5]
Mit der Premiere der erstmals in der Urfassung aufgeführten Lulu von Wedekind erreichte er 1988 dort seinen größten Erfolg und erhielt den Fritz-Kortner-Preis (zudem Wahl zur Aufführung des Jahres, sowie Susanne Lothar Schauspielerin und Ulrich Wildgruber Schauspieler des Jahres). Im Jahr darauf schied er im Unfrieden vom Haus.
In Bochum brachte er 1973 seine zweite Interpretation vom Kaufmann von Venedig, dem 1988 noch eine dritte am Wiener Burgtheater – Zadeks Debüt an diesem Theater – folgte, heraus und kreierte eine in Deutschland neue Form der Theaterrevue. Seit 1990 war Peter Zadek an allen großen deutschsprachigen Bühnen als freier Regisseur tätig. Seine Inszenierungen stießen immer wieder auf fast kultartige Zustimmung sowie auf inbrünstige Ablehnung. Zadek verstieß in seinen Inszenierungen immer wieder gegen gesellschaftliche Konventionen und Theaterkonventionen. Er arbeitete häufig experimentell und war somit immer überraschend. Ein Schwerpunkt war jedoch die Psychologie der Figuren, für die er den Schauspielern viel abverlangte. Zuletzt zu begutachten war er am Berliner Ensemble mit seiner Sichtweise des Peer Gynt von Henrik Ibsen (2004). 2005 gründete er mit Tom Stromberg die Theaterproduktionsfirma my way Production. Erste Produktion sollte William Shakespeares Was ihr wollt sein.
Außerhalb seiner Theaterarbeit wagte er sich zweimal an Kinofilme heran: 1969 Ich bin ein Elefant, Madame und 1983 Die wilden Fünfziger nach dem Roman Hurra, wir leben noch von Johannes Mario Simmel.
Im Oktober 2012 wurde das rund 35 Regalmeter Aufzeichnungen umfassende Peter-Zadek-Archiv in der Akademie der Künste in Berlin für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.[6]
Ehrungen
Zadek erhielt zahlreiche Preise und Ehrungen, dazu gehören:
- 2002: Großes Bundesverdienstkreuz
- 2006: Medaille für Kunst und Wissenschaft der Stadt Hamburg
- 2008: Nestroy (Lebenswerk)
Zadek wurde mehrfach von Theater heute zum Regisseur des Jahres gewählt und ist mit 21 Einladungen zum Berliner Theatertreffen der Regisseur mit den meisten Einladungen.
Gemeinsam mit dem kanadischen Regisseur Robert Lepage sollte Zadek 2007 den Europäischen Theaterpreis erhalten. Zadek sagte jedoch seine Teilnahme an der Preisverleihung aufgrund von Probenarbeiten und Erkrankung kurzfristig ab. Die Jury entschied daraufhin, Preis und Preisgeld in Höhe von 60.000 Euro in Gänze Robert Lepage zu überreichen. Das Preisgeld sollte der my way-Produktion von Was ihr wollt zugutekommen. Als Zadek kurz nach der Bekanntgabe des Preisgeldentzuges in ein Berliner Krankenhaus eingeliefert wurde, meldete das Unternehmen Insolvenz an. Das Stück sollte ursprünglich bei den Wiener Festwochen Premiere haben und später auf der RuhrTriennale in Bochum gezeigt werden.
Nach seinem Tod würdigte ihn der Schauspieler Gert Voss:
„Er hat einen Schauspieler davon befreit, sich zu verstellen, und ihn dazu gebracht, sich zu enthüllen.[7]“
In einem Kondolenzschreiben an seine langjährige Lebensgefährtin Elisabeth Plessen würdigte Bundeskanzlerin Angela Merkel den Verstorbenen wie folgt: „Mit unermüdlicher kreativer Energie hat Peter Zadek über Jahrzehnte hinweg insbesondere das Theater im deutschen Sprachraum durch seine Inszenierungen bereichert und geprägt. Immer gelang es ihm, sein Publikum tief zu berühren.“[8]
In Bremen wurde 2010 ein Platz nach Peter Zadek benannt.[9] In Berlin-Wilmersdorf erinnert eine Gedenktafel an seinem Geburtshaus in der Offenbacher Straße an ihn.[10]
Privatleben
In den 1960er Jahren war Peter Zadek mit der Schauspielerin Judy Winter liiert. Seit 1980 war die Schriftstellerin und Übersetzerin Elisabeth Plessen seine Lebensgefährtin, die unter anderem für ihn neue Übersetzungen zu seinen Shakespeare-Inszenierungen beisteuerte, die dadurch eine neue Frische erhielten und wesentlichen Anteil am Erfolg der Inszenierungen hatten.
Peter Zadek ist Vater zweier Kinder, an deren Erziehung er sich jedoch nicht beteiligt hat, da er sich nicht imstande sah, dies mit seinem Theaterberuf in Einklang zu bringen. Zadek sah seine Schauspieler, einen kleinen festen Stamm von rund 15 bis 20 Akteuren, zu denen unter anderen Eva Mattes, Angela Winkler, Jutta Hoffmann und Susanne Lothar sowie Ulrich Wildgruber, Gert Voss, Ulrich Tukur, Uwe Bohm, Paulus Manker, Hermann Lause und Knut Koch gehörten, als seine eigentliche Familie an, die er nach eigener Aussage besser kannte als seine Angehörigen. Peter Zadek entdeckte u. a. Rosel Zech, die später zu den bedeutenden Schauspielerinnen des deutschsprachigen Films gehörte. Auch Herbert Grönemeyer nannte Zadek ebenfalls als denjenigen, der ein Talent in ihm entdeckt habe.[11]
Von sich hat er einmal gesagt: Wenn man ihn frage, wer er sei, könne er nur sagen, er sei Jude, denn etwas anderes falle ihm nicht mehr ein; vielleicht noch Peter Zadek.[12]
Nach dem Tod Zadeks wurde sein Leichnam eingeäschert und die Urne in Vecoli, einem Weiler im Hinterland von Lucca, bestattet. Zadeks Grabstätte liegt nahe dem alten Palazzo, in dem er während seiner langen Italienaufenthalte lebte. Auf dem Grabstein stehen die Worte "Ich träume von einem Theater, das Mut macht" in italienischer Sprache.[13]
Werk
Inszenierungen
- 1957: Der Balkon von Jean Genet, London
- 1961: Der Kaufmann von Venedig von Shakespeare, Ulmer Theater, mit Norbert Kappen
- 1963: Ein Sommernachtstraum von Shakespeare, Bremer Theater
- 1965: Frühlings Erwachen von Frank Wedekind, Bremer Theater, Bühnenbild Wilfried Minks, mit Bruno Ganz, Vadim Glowna, Judy Winter, Bruno Hübner
- 1966: Die Räuber von Friedrich Schiller, Bremer Theater, Bühnenbild Wilfried Minks, mit Bruno Ganz, Edith Clever
- 1967: Maß für Maß von Shakespeare, Bremer Theater, Bühnenbild Wilfried Minks, mit Edith Clever, Jutta Lampe
- 1972: Der Kaufmann von Venedig von Shakespeare am Schauspielhaus Bochum
- 1972: Kleiner Mann, was nun? nach Hans Fallada, Schauspielhaus Bochum, mit Tana Schanzara, Hannelore Hoger, Heinrich Giskes, Hans Mahnke, Hermann Lause, Rosel Zech, Karl Heinz Vosgerau, Friedrich Karl Prätorius, Tamara Kafka, Helmut Erfurt,
- 1973: Die Möwe von Anton P. Tschechow, Schauspielhaus Bochum, mit Rosel Zech, Hermann Lause, Ulrich Wildgruber, Lola Müthel, Brigitte Janner, Hans Mahnke
- 1974: Eiszeit (Tankred Dorst), Schauspielhaus Bochum
- 1974: König Lear von Shakespeare, Schauspielhaus Bochum, mit Ulrich Wildgruber
- 1975: Die Wildente von Henrik Ibsen, Deutsches Schauspielhaus Hamburg, mit Hans-Michael Rehberg, Eva Mattes
- 1976: Othello von Shakespeare (Übersetzung von Erich Fried), Deutsches Schauspielhaus Hamburg, mit Ulrich Wildgruber, Heinrich Giskes, Eva Mattes, Christa Berndl, Dietrich Mattausch
- 1977: Hedda Gabler von Henrik Ibsen, Schauspielhaus Bochum, mit Rosel Zech, Hermann Lause, Ulrich Wildgruber, Fritz Schediwy, Carola Regnier
- 1977: Hamlet von Shakespeare, Schauspielhaus Bochum mit Ulrich Wildgruber, Eva Mattes, Ilse Ritter, Hermann Lause, Friedrich-Karl Praetorius, Knut Koch, Elisabeth Stepanek, Carola Regnier, Ernst Konarek
- 1980: Bunbury von Oscar Wilde, Theater der Freien Volksbühne Berlin, mit Ulrich Wildgruber, Sona MacDonald, Hermann Lause
- 1980: Der Widerspenstigen Zähmung von Shakespeare, Theater der Freien Volksbühne Berlin, mit Eva Mattes, Ulrich Wildgruber, Ruth Olafs
- 1981: Jeder stirbt für sich allein nach Hans Fallada, Schiller-Theater Berlin, mit Otto Sander, Bernhard Minetti
- 1983: Baumeister Solness von Henrik Ibsen, Bayerisches Staatsschauspiel München, mit Hans-Michael Rehberg, Barbara Sukowa, Paulus Manker, Annemarie Düringer, Toni Berger
- 1984: Yerma von Federico García Lorca, Münchner Kammerspiele, mit Jutta Hoffmann, Jurai Kukura, Eva Mattes, Christian Redl, Irene Clarin
- 1984: Ghetto von Joshua Sobol, Theater der Freien Volksbühne Berlin; Deutsches Schauspielhaus, Hamburg, Bühne: Johannes Grützke, Musik: Peer Raben, mit Michael Degen, Ulrich Tukur, Esther Ofarim, Giora Feidman, Otto Tausig, Hermann Lause, Ernst Jacobi
- 1987: Andi, Musical nach Kai Hermann, Deutsches Schauspielhaus Hamburg, mit Uwe Bohm, Susanne Lothar, Heinz Schubert, Jutta Hofmann, Christian Redl und den Einstürzenden Neubauten (Musik)
- 1988: Der Kaufmann von Venedig von Shakespeare, Wiener Burgtheater, Bühnenbild Wilfried Minks, Musik Luciano Berio, mit Gert Voss, Ignaz Kirchner, Eva Mattes, Friedrich-Karl Praetorius/Paulus Manker, Pavel Landovsky, Urs Hefti, Uwe Bohm
- 1988: Lulu von Frank Wedekind, Deutsches Schauspielhaus Hamburg, mit Grischa Huber, Susanne Lothar, Ulrich Wildgruber, Ulrich Tukur, Uwe Bohm, Heinz Schubert, Paulus Manker, Jutta Hoffmann, Matthias Fuchs, Theaterplakat: Gottfried Helnwein[14]
- 1991: Wenn wir Toten erwachen von Henrik Ibsen
- 1996: Iwanow von Anton P. Tschechow, Burgtheater (Akademietheater), mit Gert Voss, Ignaz Kirchner, Angela Winkler, Anne Bennent, Hans-Michael Rehberg, Martin Schwab, Urs Hefti, Uwe Bohm
- 1996: Der Kirschgarten von Anton P. Tschechow, Burgtheater (Akademietheater), mit Angela Winkler, Josef Bierbichler, Ulrich Wildgruber, Hermann Lause, Eva Mattes, Teresa Hübchen, Urs Hefti, Annemarie Düringer
- 1997: Richard III. von Shakespeare, Wiener Festwochen, MuseumsQuartier mit Paulus Manker, Axel Milberg, Sibylle Canonica, Sylvester Groth, Christa Berndl, Doris Schade
- 1998: Alice im Wunderland mit Deborah Kaufmann, Axel Milberg, Thomas Holtzmann, Paulus Manker, Christa Berndl, Bernd, Lambert Hamel, Jörg Hube, Horst Koterba, Doris Schade, Sibylle Canonica, Tankred Dorst
- 1998: Gesäubert von Sarah Kane, Hamburger Kammerspiele, mit Ulrich Mühe, Uwe Bohm, August Diehl, Susanne Lothar, Knut Koch, Gabi Hertz, Philipp Hochmair
- 1999: Hamlet von Shakespeare, Wiener Festwochen (Volkstheater), mit Angela Winkler, Ulrich Wildgruber/Paulus Manker, Klaus Pohl, Eva Mattes, Otto Sander, Annett Renneberg, Hermann Lause, Uwe Bohm
- 2000: Rosmersholm von Henrik Ibsen, Burgtheater (Akademietheater), mit Gert Voss, Angela Winkler, Peter Fitz, Otto Schenk – 3 Nestroy-Theaterpreise für die Beste Regie, Beste deutschsprachige Aufführung und für die Beste Nebenrolle (Peter Fitz)
- 2001: Der Jude von Malta von Christopher Marlowe, Burgtheater, mit Gert Voss, Uwe Bohm, Ignaz Kirchner, Christine Kaufmann, Dietrich Mattausch, Paulus Manker, Peter Kern, Elisabeth Orth
- 2001: Bash – Stücke der letzten Tage von Neil LaBute, Hamburger Kammerspiele, mit Ben Becker, Uwe Bohm und Judith Engel
- 2003: Die Nacht des Leguan von Tennessee Williams, Burgtheater (Akademietheater), mit Angela Winkler, Eva Mattes, Ulrich Tukur
- 2003: Mutter Courage von Bertolt Brecht, Deutsches Theater Berlin mit Angela Winkler, Vadim Gowna
- 2004: Peer Gynt von Henrik Ibsen, Berliner Ensemble mit Uwe Bohm, Annett Renneberg, Angela Winkler, Anouscha Renzi, Deborah Kaufmann
- 2005: Der Totentanz von August Strindberg, Burgtheater/Wiener Festwochen mit Gert Voss, Hannelore Hoger, Peter Simonischek, Johanna Wokalek, Philipp Hauss
- 2006: Der bittere Honig von Shelagh Delaney, St.-Pauli-Theater, Hamburg mit Julia Jentsch, Eva Mattes, Uwe Bohm, Karl Wesseler
- 2008: Nackt von Luigi Pirandello, St. Pauli Theater, Hamburg mit Annett Renneberg, F.K. Praetorius, Brigitte Janner, Nikolai Kinski
- 2009: Major Barbara von George Bernard Shaw, Schauspielhaus Zürich, mit Julia Jentsch, Nicole Heesters, Jutta Lampe, Robert Hunger-Bühler, August Diehl
Filmografie (Auswahl)
- 1961: Die Kurve (TV) – Regie
- 1963: Die Mondvögel (TV) – Regie
- 1964: Die Stühle (TV) – Regie
- 1965: Held Henry (TV) – Regie
- 1965: Der Nebbich (TV) – Regie
- 1965: Intercontinental Express (Fernsehserie) – Regie:
- 1968: Rotmord (Fernsehspiel) – Regie (Prix Italia 1969; Adolf-Grimme-Preis mit Gold 1970, zusammen mit Tankred Dorst und Wilfried Minks)
- 1969: Ich bin ein Elefant, Madame (Kino) – Regie (Silberner Bär auf der Berlinale 1969)
- 1971: Der Pott (TV) – Regie (Adolf-Grimme-Preis mit Silber 1972)
- 1972: Van der Valk und das Mädchen (TV) – Regie
- 1975: Eiszeit – Regie (Teilnahme am Wettbewerb der Berlinale 1975)
- 1983: Die wilden Fünfziger (Kino) – Regie, nach Johannes Mario Simmel
- 1984: Baumeister Solneß (TV) – Regie
- 2005: Peter Zadek inszeniert Peer Gynt – Dokumentarfilm von Alexander Nanau
- 2009: Peter Zadek inszeniert Major Barbara – Dokumentarfilm von Roland Steiner
Schriften
- Das wilde Ufer. Ein Theaterbuch. Erweiterte Neuausgabe, Kiepenheuer und Witsch, Köln 1994, 350 S., Ill., ISBN 3-462-02386-1
- My Way. Eine Autobiografie. 1926 bis 1969. Kiepenheuer und Witsch, Köln 1998, ISBN 3-462-03440-5
- Die heißen Jahre: 1970–1980. Kiepenheuer und Witsch, Köln 2006, 425 S., ISBN 978-3-462-03694-7
- Menschen Löwen Adler Rebhühner. Theaterregie. Kiepenheuer und Witsch, Köln 2003, 269 S., ISBN 3-462-03248-8
- Die Wanderjahre: 1980–2009. Kiepenheuer & Witsch, Köln, 2010, ISBN 978-3-462-04201-6
Rezeption
Literatur
- Volker Canaris: Peter Zadek – Der Theatermann und Filmemacher. Hanser, München 1979, ISBN 3-446-12853-0
- ders.: Ein Volkstheater? (zu Zadeks Revue : Kleiner Mann – was nun? in Bochum mit Tankred Dorst) aus Theater heute H. 11, 1972; wieder in Spectaculum 18, Suhrkamp, Frankfurt 1973, S. 339–342
- Klaus Dermutz: Die Außenseiter-Welten des Peter Zadek. Residenz, Salzburg 2001, Edition Burgtheater, ISBN 3-7017-1243-3
- Klaus Dermutz (Hrsg.): Peter Zadek. His Way. Henschel, Berlin 2006, ISBN 3-89487-540-2.
- Klaus Dermutz: Nahaufnahme Peter Zadek – Gespräche mit Klaus Dermutz. Alexander Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-89581-163-0
- Mechthild Lange: Regie im Theater: Peter Zadek. Fischer TB, Frankfurt 1988, 167 S., Ill., ISBN 3-596-27125-8, mit Inszenierungsverzeichnis
- Ivan Nagel: Kortner, Zadek, Stein. Hanser, München 1989, ISBN 3-446-15739-5
- Elisabeth Plessen (Hrsg.): Peter Zadek und seine Bühnenbilder neue Ausgabe im Auftrag der Akademie der Künste, Berlin 2011, ISBN 978-3-88331-191-3.
- C. Bernd Sucher (Hrsg.): Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S. 787 f.
- Klaus Völker: Peter Zadek. Mit dem „Fertigen“ gab er sich nicht zufrieden. Hentrich & Hentrich, Berlin 2011, ISBN 978-3-941450-18-9.
- Peter Zadek: My way : eine Autobiographie 1926–1969. Kiepenheuer & Witsch , Köln 2004, ISBN 3-462-03440-5
- Peter Zadek mit Helge Malchow: Peter Zadek: die Wanderjahre 1980–2009. Kiepenheuer & Witsch, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-462-04201-6.
Dokumentationen
- Peter Zadek – Mein Leben. Doku-Portrait, Deutschland, 2007, 45 Min., Buch und Regie: Jean Boué, Produktion: Macroscope Film, ZDF, arte, Inhaltsangabe von arte
- Peter Zadek inszeniert Peer Gynt. Deutschland, 2006, 90 Min., Buch und Regie: Alexander Nanau
- Ich bin ein Emigrant, Madame. Dokumentation, Deutschland, 2001, Buch und Regie: Klaus Dermutz und Benedikt Gondolf, Produktion: ZDFtheaterkanal, Erstsendung: 19. Mai 2001, Besprechung
- Zeugen des Jahrhunderts. Peter Zadek. Deutschland, Gespräch, 1998, 70 Min., mit Benedikt Gondolf, Produktion: ZDF
Weblinks
- Literatur von und über Peter Zadek im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Peter Zadek in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Peter Zadek in der Internet Movie Database (englisch)
- Gerhard Stadelmaier: Shakespeares Pirat, Freibeuter des Mehrs. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30. Juli 2009.
- Martin Krumbholz: Entertainer und Menschenkenner. In: Neue Zürcher Zeitung, 31. Juli 2009.
- Peter-Zadek-Archiv im Archiv der Akademie der Künste, Berlin
- Foto von Peter Zadek bei dem Stück "Hamlet" in Bochum (online)
Einzelnachweise
- Schauspielhaus Bochum: Geschichte (Memento vom 13. Februar 2017 im Internet Archive). Zuletzt abgerufen am 12. Februar 2017
- Ingolf Bossenz: Des Ortes Seele. In: Neues Deutschland, 7. Juli 2012 (Interview mit Christian Stückl).
- Klaus Dermutz: Ich bin ein Streuner, nirgends zu Hause. In: Die Zeit, Nr. 2/1995 (Interview).
- Elisabeth Plessen: Peter Zadek und seine Bühnenbildner. In: FAZ. 18. Januar 2013, abgerufen am 12. Januar 2017.
- Willy Theobald: Wer backt, wird mehlig!. In: Der Spiegel, 2. März 1987.
- Stephan Dörschel: Mit der Buch-Präsentation "Peter Zadek und seine Bühnenbildner" wird das umfangreiche Archiv vorgestellt. In: Akademie der Künste, 24. September 2012, abgerufen am 3. Oktober 2012.
- Stimmen zum Tod von Peter Zadek. In: Der Tagesspiegel, 30. Juli 2009.
- Ulrich Seidler: Der König von Lusitanien. In: Berliner Zeitung, 31. Juli 2009.
- Bremen hat jetzt einen „Peter-Zadek-Platz“. In: Freie Hansestadt Bremen, Pressestelle des Senats. 22. Juni 2010, abgerufen am 22. Juni 2010.
- Gedenktafel für Peter Zadek enthüllt
- https://www.youtube.com/watch?v=co8-4LUQKk4
- Vgl. WDR 3 vom 30. Juli 2009
- https://www.nzz.ch/feuilleton/peter-zadek-eine-erinnerung-theater-das-mut-macht-ld.83385
- SWR2 Zeitgenossen: Der Künstler Gottfried Helnwein. Radio-Interview mit Künstler Gottfried Helnwein in der Sendung "Zeitgenossen" auf SWR2, 14. August 2021, 46 Min. Moderation: Natali Kurth. Eine Produktion von SWR2