Peter Schwickerath
Biografie
Geboren 1942 in Düsseldorf, studierte Peter Schwickerath ab 1964 in der Bildhauer-Klasse von Adolf Wamper an der Folkwang-Schule für Gestaltung in Essen. 1965 wurde er Assistent des Bildhauers Curt Beckmann. 1966 wechselte Schwickerath an die Kunstakademie Düsseldorf und studierte dort Bildhauerei bei Manfred Sieler und Norbert Kricke.
Seit 1968 ist Peter Schwickerath als freischaffender Bildhauer mit eigenem Atelier selbstständig tätig.
1988, anlässlich der 700 Jahr-Feier Düsseldorfs, Organisator der „Kunstachse – Skulptur D-88“, bei der mehr als 40 Objekte zwischen Altstadt und Ehrenhof aufgestellt wurden. Einige (wenige) davon verblieben an Ort und Stelle.[1]
„Die Ausstellung Skulptur D-88 – Eine Kunstachse zwischen Kunsthalle, Kunstsammlung NRW, Kunstakademie, Kunstmuseum und Kunstpalast – ca. 1,5 km lang – ein Beitrag von ca. 40 Düsseldorfer Künstlern zum Stadtjubiläum – Veranstalter: Verein zur Veranstaltung von Kunstausstellungen e.V. – verantwortlich für Organisation, Ausstellung und Katalog: Peter Schwickerath“
1981 bis 1982 Idee und Organisation: Das ambulante Museum I + II, der Stinnes AG, Mülheim an der Ruhr.
„das ambulante museum fand 2 mal Anfang der 1980er Jahre in der Stinnes AG, Mülheim statt. das ambulante museum ist der Versuch, zeitgenössische Kunst zugänglicher zu machen. Der Betrachter braucht in diesem Fall nicht ins Museum zu gehen, sondern das Museum kommt zu ihm an den Arbeitsplatz und so die Kunst aus dem behüteten musealen Raum in die selbstverständliche Umwelt des Alltags. das ambulante museum stellt einen Ausschnitt der Arbeit von Düsseldorfer Künstlern dar, die sich zu diesem Konzept zusammengefunden haben.“
Peter Schwickerath lebt und arbeitet in Düsseldorf und Uruguay.
Werk
Das Verhältnis von Masse und Raum, Volumen und Raum und die Wirkung von Flächenrichtungen im Raum, ist das Thema seiner Arbeiten. Die Fläche als Begrenzung des Körpers, die Linie beim Zusammentreffen von Körperflächen, sowie die Farbe und Struktur des Materials sind die Mittel. Peter Schwickerath bevorzugt eindeutig definierte Formen für seine Metallplastiken, wie die quadratische Säule und den Zylinder. Diese haben, in ihrer unterschiedlichen Anordnung und im Wechselspiel von Masse und Volumen, das Ziel, räumliche Bezüge darzustellen und erkennbar zu machen. Schwickeraths besonderes Interesse gilt der Vielfalt der Möglichkeiten in der formalen Einfachheit und Strenge.
„Stahl ist sein bevorzugtes Material, mit dem er seit Jahren arbeitet. In technisch aufwändigen Prozessen faltet und biegt er scheinbar mühelos Schwarzblech, Walzstahl und Edelstahl. […] Leicht und elegant wirkt die „Große Bodenfaltung“ aus nur 10 Millimeter dünnem Edelstahl […]. Zwei unterschiedlich lange Elemente sind im rechten Winkel zueinander angeordnet, wobei das lange Teil vertikal in den Raum ragt, während das kürzere flach am Boden liegt. Der Treffpunkt der beiden Seiten wird durch eine Faltung gekennzeichnet.[…] Der industrielle Charakter des Walzstahls liegt Schwickerath näher. Bei eher kleinen Objekten stellt er gradlinige und gebogene Formen in ein reizvolles Spannungsverhältnis. Biegungen brechen die strenge Gradlinigkeit immer wieder auf.[…] In seinen jüngsten Arbeiten schichtet und steckt der Künstler massive Stahlträger zu markanten Wand- und Bodenplastiken. So klar strukturiert sie auch erscheinen, geben sie nicht alle Geheimnisse preis. Trotzdem haben die Arbeiten viel zu sagen – und zwar auch jenseits aller Grübelei über ausgereizte Neigungswinkel.“
Zahlreiche Groß-Skulpturen befinden sich öffentlichen Raum, in Skulpturen-Parks im In- und Ausland, sowie privaten Sammlungen. Ende 2015 gingen sechzig seiner Arbeiten, insgesamt 20 Tonnen Kunst aus Stahl, auf dem Seeweg für eine Schau außerhalb Europas nach Uruguay. Die Ausstellung fand im Januar 2016 im Skulpturenpark der Fundación Pablo Atchugarry statt.[2]
Galerie
- Dreiteilige Vertikale 2014, seit 2019 im Lantz’schen Park, Düsseldorf-Lohausen
- Im Kontext 2014, Düsseldorf, Kaiserpfalz Kaiserswerth
- Plastik Stahl IX 96 Fundación Pablo Atchugarry, Punta del Este, Uruguay
- Stahlschnitt 2004, Flottmann-Hallen in Herne
- Faltung Skulpturenpark Flottmann in Herne
- Doppelfaltung 1989, Stahl verzinkt, Hochschulcampus Unna
- Knickung 1987, Nordpark Düsseldorf
Groß-Skulpturen im öffentlichen Raum
- Düsseldorf: Oberkassel Rheinufer, Nordpark, Kaiserpfalz Kaiserswerth
- Blomberg: Amts und Landgericht
- Arnsberg: Regierungspräsidium
- Mülheim an der Ruhr: Deutsche Post, Hauptbahnhof Mülheim
- Herne: Skulpturenpark Flottmann-Hallen
- Ahlen: Skulpturenpark Kunstmuseum
- Marl: Skulpturenprojekt
- Lehnin: Oberfinanz-Akademie, „Bogenskulptur“, 1997, Schmiedeplastik 8 m × 5 m × 3 m, 45 cm Vierkant
- Göppingen: Christophsbad
- Unna: Hochschulcampus[3]
- El Chorro, Uruguay: Fundación Pablo Atchugarry
- Punta del Este (Uruguay), Uruguay: La Consentida
- Garzón, Uruguay, „Knickung“, 2015, 4,50 m × 5,50 m, aus 50 cm dickem Walzstahl
weitere Großskulpturen in privaten Sammlungen, darunter in Italien die Plastik „Faltung“ von 1988, eine Stahlstele 4 m × 0,80 m × 0,80 m
Ausstellungen
- 1967: Modehaus Heinemann, Düsseldorf
- 1968: Winterausstellung, Museum Kunstpalast, Düsseldorf
- 1969: Plastiken und Grafiken, Altes Kino Düsseldorf-Lohausen
- 1970: Skulptur, Knoll International, Düsseldorf
- 1972: Winterausstellung Museum Kunstpalast, Düsseldorf
- 1973: Forum Junger Kunst, Kunsthalle Recklinghausen
- 1974: Kunst in der Stadt, Stadthalle Solingen
- 1975: Nachbarschaft, Kunsthalle Düsseldorf
- 1977: 50 Künstler aus NRW, Cultureel Centrum, Venlo
- 1977: Grands et Jeunes du aujourd’hui, Grand Palais, Paris
- 1977: Das Revier als Faszination?, Schloss Oberhausen
- 1978: Drei Bildhauer in der Villa Engelhardt, Düsseldorf
- 1978: 100 deutsche Künstler, Krakau, Polen
- 1981: Skulptur Drei mal Drei, Stadtmuseum Landeshauptstadt Düsseldorf
- 1982: Vier Düsseldorfer Bildhauer, Skulpturenmuseum Glaskasten, Marl
- 1983: Plastiken, Stadtgalerie Altena
- 1984: 80 von 400 Künstlern in der Mathildenhöhe, Darmstadt
- 1985: Art 16' 85, Basel, Schweiz
- 1986: Plastiken Thyssengas, Duisburg
- 1986: Vebiskus Kunstverein, Schaffhausen, Schweiz
- 1987: Westdeutscher Künstlerbund, Hagen
- 1988: Kunstverein und Städtisches Museum, Wesel
- 1988: Galerie Art and be, München
- 1990: Schwarz konkret, Städtische Galerie, Lüdenscheid
- 1991: Plastiken 91 Xylon, Museum Schwetzingen
- 1992: Skulptur und Grafik, Kunstverein, Schwelm
- 1993: Skulptur und Grafik, Galerie Fochem, Krefeld
- 1994: Westdeutscher Künstlerbund, Kunsthalle Recklinghausen
- 1996: Skulptur und Zeichnung, Kunstmuseum Ahlen
- 1996: Skulptur und Zeichnung, Städtische Galerie Lüdenscheid
- 2000: Galerie am Eichholz, Murnau
- 2001: Galerie Fochem, Krefeld
- 2001: Westdeutscher Künstlerbund, Museum Bochum
- 2002: Perspektiven II, Galerie Meißner, Hamburg
- 2003: Egon Zehnder International, Hamburg
- 2004: Stahlskulptur aussen, Flottmann-Hallen, Herne
- 2004: FERRUM, Zeche Unser Fritz, Herne
- 2005: Galerie Fochem, Krefeld
- 2005: Galerie am Eichholz, Murnau
- 2006: 3. Schweizerische Triennale der Skulptur, Bad Ragaz, Schweiz
- 2007: Städtisches Museum, Kalkar
- 2007: Leicht und schwer, Galerie Feder, Murnau
- 2009: 4. Schweizerische Triennale der Skulptur, Bad Ragaz, Schweiz
- 2010: Große Düsseldorfer Kunstausstellung
- 2010: Landpartie, Westdeutscher Künstlerbund,
- 2010: Skulpturenpark, Flottmann–Hallen, Herne
- 2011: Galerie Fochem, Krefeld
- 2011: Blickachsen 8, Bad Homburg
- 2011: Galerie 15a, Lochem, Niederlande
- 2011: Stahlzentrum, Düsseldorf
- 2011: Grosse Düsseldorfer, Düsseldorf
- 2011: Metall konkret, Galerie St. Johann, Saarbrücken
- 2012: Galerie 15a, Lochem, Niederlande
- 2013: Galerie 15a, Lochem, Niederlande
- 2014: Kunstverein Onomato, Düsseldorf
- 2014: Stahlplastik in Deutschland – gestern und heute, Kunstverein Wilhelmshöhe, Ettlingen
- 2015: Flottmann–Hallen, Herne
- 2015: Galerie Fochem, Krefeld
- 2016: Juego de Austeras Formas en Acero‘, Skulpturenpark Fundación Pablo Atchugarry, Landstraße 104 in der Nähe Punta del Este, Uruguay[4]
- 2019: Galerie Werft 77, Düsseldorf-Holthausen (zusammen mit Andreas Bee)
Literatur
- Vier Düsseldorfer Bildhauer: William Brauhauser, Hagen Hilderhof, Peter Schwickerath, Jun Suzuki. Ausstellung im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl, 1982
- Peter Schwickerath: Skulptur D-88, Ausst. Kat., Düsseldorf 1988, Hrg. Verein zur Veranstaltung von Kunstausstellungen e.V., Düsseldorf, ISBN 3-923607-04-0
- Stahl, Raum, Niederrhein. Kunstverein u. Städt. Museum Wesel, Galerie im Centrum, 1988, ISBN 3-7927-1043-9
- Smerling, Walter und Ferdinand Ullrich [Hrsg.]: Public Art Ruhr. Die Metropole Ruhr und die Kunst im öffentlichen Raum. Köln 2012, S. 168f.
- Stahlskulptur aussen: Peter Schwickerath; Flottmann-Hallen, Juli–Oktober 2004, Hrsg. Stadt Herne, Der Oberbürgermeister, Autoren: Uwe Rüth, Hermann Ühlein, ISBN 3-934940-15-3
Weblinks
- Website Peter Schwickerath
- Kunst im öffentlichen Raum, Peter Schwickerath, Faltungen (1983), Mülheim an der Ruhr
- Die gebogenen Skulpturen von Peter Schwickerath Westdeutsche Zeitung vom 24. November 2011
- kunstgebiet.ruhr, Peter Schwickerath Stahlschnitt, 2004, Stahl
- Fundación Pablo Atchugarry (en.)
- Sculpture Park, Fundación Pablo Atchugarry (en.)
- Monika Götz: Tonnenschwere Leichtigkeit RP online, 4. Februar 2016, abgerufen am 4. Februar 2016
Einzelnachweise
- http://welt-der-form.net/Duesseldorf/index.html
- Julia Brabeck: Tonnenschwere Kunstwerke auf Reisen, auf RP vom 27. Januar 2016, abgerufen am 10. Februar 2016
- http://www.kunstgebiet.ruhr/kunstform/doppelfaltung
- Ausstellung von Werken Peter Schwickeraths (Memento vom 4. Februar 2016 im Internet Archive), auf Deutschen Botschaft Montevideo, abgerufen am 11. Januar 2016