Peñón de Vélez de la Gomera
Peñón de Vélez de la Gomera (spanisch Peñón bedeutet Felsblock) ist eine spanische Exklave an Marokkos Mittelmeerküste und eine Plaza de soberanía.
Peñón de Vélez de la Gomera | ||
Peñón de Vélez de la Gomera (von der marokkanischen Küste aus gesehen) | ||
Geographische Lage | ||
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Koordinaten | 35° 10′ 21″ N, 4° 18′ 1″ W | |
Gewässer 1 | Alboránmeer, Mittelmeer | |
Länge | 470 m | |
Breite | 190 m | |
Fläche | 1,9 ha | |
Auf dem Bild von 1920 ist der Peñón noch deutlich als Insel zu erkennen, während die kleine La Isleta im Osten (rechts) unmittelbar mit dem Peñón verbunden zu sein scheint. |
Geografie
Die aus einem 77 Meter hohen Felsen bestehende Halbinsel liegt etwa 120 Kilometer südöstlich von Ceuta und 125 Kilometer westlich von Melilla. Mit dem Festland ist sie seit dem Jahre 1934 über eine schmale Landenge verbunden. Die Exklave hat eine Fläche von ungefähr 19.000 Quadratmetern und eine Höhe von bis zu 87 Metern über dem Meeresspiegel. Die einzige Ansiedlung ist eine kleine Militärstation mit rund 60 Militärangehörigen.
Die heutige Halbinsel war ursprünglich eine Insel (eine zweite Insel oder mit dem Peñón über eine schmale Felsleiste verbundene Halbinsel war La Isleta[1] 40 Meter östlich), bis 1934 durch Unwetter große Mengen Sand in den engen Kanal zwischen den Inseln und dem afrikanischen Kontinent gespült wurden. Seither ist der Peñón de Vélez de la Gomera eine Halbinsel, die eigentlich aus zwei Halbinseln besteht, und von Marokko durch die mit 85 Metern kürzeste Landgrenze der Erde getrennt.
Geschichte
Peñón de Vélez de la Gomera war zu Beginn des 16. Jahrhunderts von Freibeutern besetzt. Im Kampf gegen die Piraterie in diesem Gebiet konnte eine spanische Schiffsbesatzung unter dem Kommando von Pedro Navarro die Insel am 23. Juli 1508 einnehmen. 1522 ging der Felsen durch Verrat an Muley Mohamed, den Herrn von Badis, verloren; die gesamte spanische Garnison fand hierbei den Tod. Die zwischenzeitlich von den Wattasiden unter Kontrolle gebrachte Region wurde 1554 von Bou Hassoun an die Osmanen übergeben. Nachdem im Jahr zuvor ein erster Versuch noch gescheitert war, konnte García de Toledo die Insel am 6. September 1564 auf Befehl von Philipp II. für Spanien zurückerobern.
Im 17. und 18. Jahrhundert wurde die Insel mehrfach (1680, 1701, 1755, 1781, 1790) belagert, doch die Spanier konnten jeweils einen erneuten Verlust verhindern. Im 19. Jahrhundert hatte Peñón de Vélez de la Gomera die militärische Bedeutung eingebüßt, so dass Spanien 1871 zeitweilig die Sprengung des Felsens und der darauf befindlichen Anlagen erwog, diese Pläne aber nicht weiter verfolgte.
Als Marokko im Jahre 1956 von Frankreich und Spanien in die staatliche Unabhängigkeit entlassen wurde, verblieb Peñón de Vélez de la Gomera im spanischen Königreich. Dies wurde damit begründet, dass der Felsen auch vorher nie zu Marokko gehört habe.
Karten
- Besitzungen Spaniens in Afrika
- Plazas de soberanía, mit Peñón de Vélez de la Gomera
- Kartenskizze
Einzelnachweise
- territoriosolvidados.com (Memento vom 14. Juli 2012 im Internet Archive)