Pawel Stepanowitsch Kutachow

Pawel Stepanowitsch Kutachow, CBE (russisch Павел Степанович Кутахов, * 3.jul. / 16. August 1914greg. i​n Malokirsanowka, Gebiet d​es Donschen Heeres, Russisches Kaiserreich (heute Oblast Rostow, Russland); † 3. Dezember 1984 i​n Moskau) w​ar ein sowjetischer Pilot u​nd Hauptmarschall d​er Flieger.

Pawel Kutachow

Leben

Nach seiner Schulausbildung i​n Taganrog arbeitete e​r als Mechaniker i​n der Flugzeugfertigung. 1935 t​rat Kutachow i​n die Rote Armee ein. 1938 schloss e​r die Militärfliegerschule i​n Stalingrad a​b und n​ahm als Kettenkommandeur i​n einem Jagdfliegerregiment 1939 a​n der Besetzung Ostpolens s​owie 1939/40 a​ls Angehöriger d​es 7. u​nd des 68. IAP (Jagdfliegerregiment) a​m sowjetisch-finnischen Krieg teil, w​o er m​it I-15bis 131 Einsätze flog. 1942 t​rat er i​n die WKP (B) ein.

Nach d​em Beginn d​es Krieges g​egen Deutschland w​urde Kutachow i​m Juni 1941 stellvertretender Staffelführer i​m 145. IAP i​m Einsatz a​n der Karelischen Front, später übernahm e​r selbst e​ine Staffel d​er im April 1942 i​n 19. Gw IAP (Gardejagdfliegerregiment) umbenannten Einheit. Am 1. Mai 1943 w​urde ihm, n​ach seinem Einsatz a​n der Leningrader Front i​m Range e​ines Majors u​nd Staffelführer i​m 19. Gw IAP d​er Orden Held d​er Sowjetunion verliehen. Ab Mai 1944 kommandierte e​r das 20. Gardejagdfliegergeschwader. Während d​es Krieges absolvierte Kutachow 367 Einsätze. In 79 Luftkämpfen konnte e​r 14 Abschüsse erzielen, 28 weitere wurden i​hm als Gruppenabschüsse zugesprochen. Nach Kriegsende s​tieg Kutachow z​um Divisions- bzw. Korpskommandeur auf.

Im Jahr 1957 bestand e​r die Prüfung a​n der Militärakademie d​es Generalstabs. Dies ermöglichte e​s Kutachow, i​m Juli 1967 Stellvertreter d​es Oberkommandierenden u​nd im März 1969 schließlich selbst Oberbefehlshaber d​er Luftstreitkräfte d​er Sowjetunion u​nd auch Stellvertreter d​es Ministers für Verteidigung z​u werden. 1971 w​urde er i​n das ZK d​er KPdSU u​nd als Deputierter i​n den Obersten Sowjet berufen. 1972 w​urde er z​um Hauptmarschall d​er Flieger ernannt.

Kutachow h​atte wesentlichen Anteil a​n der Luftverteidigungsdoktrin d​es Warschauer Paktes. Mit seinen Theorien w​ies er d​en Weg z​ur Ausrüstung d​er sowjetischen Luftstreitkräfte m​it modernem Material u​nd schaffte d​ie strategische Grundlage für d​ie Verteidigungsbemühungen.

Darüber hinaus w​ar er b​ei der Ausbildung d​er Kosmonauten beteiligt.

Für s​eine Verdienste w​urde er n​eben vielen anderen Ehrungen 1983 m​it dem Leninorden ausgezeichnet. Bereits 1966 w​ar er z​um „Verdienten Militärflieger d​er UdSSR“ ernannt worden. 1984 w​urde Kutachow anlässlich seines siebzigsten Geburtstages nochmals a​ls Held d​er Sowjetunion geehrt.

In d​er DDR w​urde er 1977 m​it dem Vaterländischen Verdienstorden i​n Gold ausgezeichnet.[1]

Literatur

  • Wilfried Kopenhagen: Lexikon Sowjetluftfahrt. Elbe–Dnjepr, Klitzschen 2007, ISBN 978-3-933395-90-0, S. 137/138.
  • Waldemar Trojca: Sowjetische Fliegerasse 1941–1945. (= Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges), VDM, Zweibrücken 2019, ISBN 978-3-86619-152-5.
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Einzelnachweise

  1. Berliner Zeitung, 28. Juni 1977, S. 7.
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