Paulsdorf (Dippoldiswalde)
Paulsdorf ist ein staatlich anerkannter Erholungsort und Ortsteil der sächsischen Großen Kreisstadt Dippoldiswalde im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.
Paulsdorf Große Kreisstadt Dippoldiswalde | ||
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Höhe: | 338 m | |
Einwohner: | 669 (2021) | |
Eingemeindung: | 1. Januar 1996 | |
Eingemeindet nach: | Malter | |
Postleitzahl: | 01744 | |
Vorwahl: | 03504 | |
Lage von Paulsdorf in Sachsen | ||
Geographie
Lage
Paulsdorf liegt etwa drei Kilometer nordwestlich von Dippoldiswalde. Direkt östlich von Paulsdorf befindet sich die Talsperre Malter, die von der Roten Weißeritz gespeist wird. Nordwestlich des Ortes liegt die Erashöhe, südöstlich der Steinbachsberg an dem Waldgebiet Böthchen.
Nachbarorte
Paulsdorf wird im Norden von Seifersdorf, im Westen von Ruppendorf, im Osten von Malter, im Südwesten von Reichstädt, im Süden von Berreuth, im Südosten von Dippoldiswalde.
Geschichte
Paulsdorf ist als Waldhufendorf angelegt und wird 1312 erstmals als Pauwilsdorf erwähnt. Zwischen den Jahren 1564 bis 1639 wird die Schäferei zum Rittergut Berreuth gehörig am Oberen Ende des Ortes als Vorwerk gezeichnet. Die Bauern des Ortes mussten Dienste beim Rittergut Berreuth leisten. 1464 war Paulsdorf zur Pflege Dippoldiswalde, 1565 zum Amt Berreuth und ab 1590 zum Amt Dippoldiswalde gehörig. Von 1856 bis 1875 lag die Verwaltungszugehörigkeit beim Gerichtsamt Dippoldiswalde, danach zur gleichnamigen Amtshauptmannschaft. Im November 1760 quartierte sich das Kaiserlich-Habsburgische Regiment Pallavicini mit allen 3 Verbänden, der Grenadier-Companie im Verbunde der Reichsarmee unter Kaiserlichen General Ludwig von Seckendorf, FMLT Guasco und FZM Macquire in Paulsdorf, Paulshain und Seifen über den Winter ein. 1837 wird die geschliffene unterhalb dem Richtergut einst liegende Grundmühle von Paulsdorf erwähnt. Die Maltermühle auf Paulsdorfer Flur zum Rittergut Berreuth gehörig, wird bereits 1586 erwähnt. Die Schäferei, Am Weidegut 2 , brannte 1856 ab, wurde aber wieder aufgebaut. Am früheren untersten Ende des Ortes , Stand einst der große Vierseiten Hof vom bereits 1637 erwähnte Richtergut, das Wohn und Richterhaus, die Thomas-Müntzer-Straße 17, blieb bis heute erhalten. Im Jahre 1842 entstand das Erste Schulhaus im heutigen Stauraum der Talsperre, in welchen die Kinder von Paulsdorf, Malter, Seifen und Paulshain, später auch von Berreuth, zur Schule gingen. Die Bevölkerung Paulsdorfs bestand 1925 aus 157 evangelisch-lutherischen und elf katholischen Einwohnern. Im Jahr 1950 wurde das benachbarte Dorf Paulshain eingemeindet. Zwei Jahre später wurde Paulsdorf ein Teil des Kreises Dippoldiswalde, der aus der Amtshauptmannschaft entstand. Mit der Nachbargemeinde Malter wurde Paulsdorf 1974 zu Malter-Paulsdorf vereinigt; diese Gemeinde trennte sich 1991 wieder in zwei selbstständige Gemeinden.[1][2] Die Landkreise Dippoldiswalde und Freital schlossen sich 1994 zusammen und bildeten fortan den Weißeritzkreis. Eine erneute Vereinigung mit Malter erfolgte 1996 nur fünf Jahre nach der Trennung der beiden Gemeinden. Es schlossen sich Paulsdorf, Malter und Seifersdorf zur neuen Gemeinde Malter zusammen, die 2003 nach Dippoldiswalde eingemeindet wurde.[3] Im Jahr 1956 erfolgte die Anerkennung zum Kurort. Am 21. Juni 1996 wurde das Erlebnisbad Paulsdorf eingeweiht.
Betsäulen
Im Ort stehen zwei Betsäulen, vermutlich vom Heiligen Weg, die beim Bau der Talsperre aus dem heutigen Staubecken an ihren jetzigen Standort versetzt wurden. Ein Bildstock an der Straße nach Seifen zeigt an allen Seiten biblische Bilder, der zweite Bildstock am Seeblick zeigt das biblische Bild der Kreuzigung. Beide entstanden in spätgotischer Zeit (vor 1539).
Talsperre
Durch den Bau der Talsperre von 1909 bis 1912 verschwanden Teile der Orte Malter, Paulsdorf und Seifersdorf, die in einer kleinen Häuslersiedlung im jetzigen Staubecken standen. Es entstanden 1914 das Strandbad Paulsdorf, die Gaststätte Seeblick 1915 und die neue Schule 1913 auf Paulsdorfer Flur, welche die Grenze zum benachbarten angrenzenden Ort Seifersdorf mit dem Freibad und einzelnen Häusern bildet. Durch kommunale Gegebenheiten verweist schon in dem zu Seifersdorf gehörenden Ortsteil das Ortseingangsschild auf Paulsdorf.
Entwicklung der Einwohnerzahl
Entwicklung der Einwohnerzahl Paulsdorfs:[3][4]
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Ortsnamenformen
Der Name des Ortes Paulsdorf änderte sich geschichtlich wie folgt:[3]
- 1312: Pauwilsdorf
- 1412: Pauwelstorff
- 1464: Pawelstorff
- 1486: Paulstorff
- 1506: Peulsdorff
- 1548: Paulsdorff
- 1627: Balsdorff
Siehe auch
Weblinks
- Paulsdorf auf dippoldiswalde.de
- Paulsdorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise
- Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt (mit der Angabe 1. Januar 1991)
- https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/LaenderRegionen/Regionales/Gemeindeverzeichnis/NamensGrenzAenderung/NamensGrenzAenderung.html StBA: Gemeindeänderungen (mit der Angabe 1. Januar 1990)
- Paulsdorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Einwohnerzahlen für Dippoldiswalde und Ortsteile auf dippoldiswalde.de