Palisanderholzbaum
Der Palisanderholzbaum (Jacaranda mimosifolia) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Jacaranda innerhalb der Familie der Trompetenbaumgewächse (Bignoniaceae). Sie stammt aus Südamerika und wird in frostfreien Gebieten fast weltweit als Zierpflanze verwendet.
Palisanderholzbaum | ||||||||||||
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Palisanderholzbaum (Jacaranda mimosifolia) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Jacaranda mimosifolia | ||||||||||||
D.Don |
Nicht zu verwechseln ist Palisander als Bezeichnung für Hölzer von Baumarten der Gattung Dalbergia, die nicht mit Jacaranda verwandt ist, sondern zu den Hülsenfrüchtlern (Fabaceae) gehört.
Beschreibung
Erscheinungsbild und Blatt
Der Palisanderholzbaum wächst als laubabwerfender Baum,[1] der Wuchshöhen von 5 bis 20 Metern erreicht.[2] Seine Rinde ist dünn und von graubrauner Farbe. Die Baumkrone ist rundlich.
Die meist gegenständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter weisen eine Länge von 15 bis 40 Zentimetern auf und sind in Blattstiel sowie Blattspreite gegliedert. Die doppelt gefiederte Blattspreite besitzt eine Breite von 10 bis 20 Zentimetern und mehr oder weniger gegenständige meist 15 bis 20 (10 bis 30) 5 bis 10 Zentimeter lange Fiedern erster Ordnung.[2][1] Die unpaarigen Fiedern erster Ordnung bestehen aus je gegen- bis wechselständigen 15 bis 25 Fiederblättchen. Die ungestielten Fiederblättchen sind bei einer Länge von 3 bis 12 Millimetern und einer Breite von 1 bis 4 Millimetern länglich bis elliptisch, etwas asymmetrisch mit spitzem bis zugespitztem oberen Ende,[1] das deutlich bespitzt ist.[2] Die Ränder der Fiederblättchen sind etwas nach unten eingerollt.[1] Das Endfiederblättchen ist länger sowie lang-zugespitzt.[2] Es sind keine Nebenblätter vorhanden.[1]
Blütenstand und Blüte
Die Blütezeit dauert bis zu zwei Monate. Die Blüten sind in einem endständigen, rispigen Blütenstand angeordnet. Die zwittrigen Blüten sind fünfzählig und zygomorph mit doppelter Blütenhülle,[1] bis zu 5 Zentimeter lang und 4 Zentimeter breit.[2] Die fünf Kelchblätter sind eng glockenförmig verwachsen. Die fünf blauen bis violetten Kronblätter sind glockenförmig verwachsen und der Schlund ist weiß sowie behaart. Es sind vier in Paaren stehende Staubblätter vorhanden. Die zwei basifixen Staubbeutel je Staubblatt öffnen sich mit einem Längsschlitz. Der oberständige Fruchtknoten enthält viele Samenanlagen. Der Griffel endet in einer zweilappigen Narbe.[1]
Frucht und Samen
Die lederartigen,[2] bei Reife holzigen, rotbraunen Kapselfrüchte sind bei einem Durchmesser von 3 bis 6 Zentimetern im Querschnitt kreisförmig, abgeflacht, öffnen sich mit zwei Klappen mit je einem spitzen oberen Ende und enthalten zahlreiche Samen.[1] Die Samen sind von einem deutlichen,[2] häutigen Flügel umgeben.[1]
Verbreitung und Nutzung als Zierpflanze
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet von Jacaranda mimosifolia reicht vom westlichen Südamerika: südliches Bolivien bis ins südliche Südamerika: nordwestliches Argentinien (Entre Rios, Jujuy, Salta, Tucuman), Paraguay (Alto Paraguay, Cordillera) und Uruguay.[4][5]
In geeigneten, subtropischen, Klimaregionen wird der Palisanderholzbaum fast weltweit aufgrund seiner auffällig violetten Blüten als Ziergehölz verwendet.[5] Jacaranda mimosifolia ist kälteempfindlich, kann jedoch kurze Perioden mit Temperaturen um −7 °C verkraften. Beispielsweise in Südafrika (Eswatini) sowie in Australien (Queensland), wird dieser Neophyt wegen seiner Neigung zur Verwilderung sogar als invasive Pflanze betrachtet, der die Biodiversität gefährdet.
Taxonomie
Die Erstbeschreibung von Jacaranda mimosifolia erfolgte 1822 durch David Don in Botanical Register. London, Band 8, Tafel 631. Synonyme für Jacaranda mimosifolia D.Don sind: Jacaranda chelonia Griseb., Jacaranda acutifolia auct. non Humb. & Bonpl., Jacaranda ovalifolia R.Br.[4][5]
Sonstiges
In der Homöopathie wird Jacaranda bei eitriger Balanitis verwendet.[6]
Der Extrakt aus Jacaranda mimosifolia wirkt gegen Bacillus cereus, Escherichia coli und Staphylococcus aureus.[7]
In Australien verbindet ein Weihnachtslied die Blütezeit des Palisanderholzbaums (im englischen Jacaranda oder Blue Jacaranda) mit dem Beginn der Weihnachtszeit:[8]
- „... When the bloom of the jacaranda tree is here, Christmas time is near.“
Quellen
- M. A. Hyde, Bart Wursten: Jacaranda mimosifolia. 2008: Eintrag in der Flora of Zimbabwe. (Abschnitt Beschreibung)
- A. L. Quirico: Datenblatt in der New South Wales Flora Online. (Abschnitt Beschreibung)
Einzelnachweise
- A. L. Quirico: Datenblatt in der New South Wales Flora Online.
- M. A. Hyde, Bart Wursten: Jacaranda mimosifolia. 2008: Eintrag in der Flora of Zimbabwe.
- Jacaranda mimosifolia bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- Jacaranda mimosifolia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 9. April 2015.
- Rafaël Govaerts (Hrsg.): Jacaranda mimosifolia – Datenblatt bei World Checklist of Selected Plant Families des Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew. Zuletzt eingesehen am 3. März 2015
- Roger Morrison: Handbuch der homöopathischen Leitsymptome und Bestätigungssymptome. Kai Kröger Verlag, 2. Auflage. Groß Wittensee 1997, ISBN 3-9801945-5-8, S. 349.
- Jhon J. Rojas, Veronica J. Ochoa, Saul A. Ocampo, John F. Muñoz: Screening for antimicrobial activity of ten medicinal plants used in Colombian folkloric medicine: A possible alternative in the treatment of non-nosocomial infections. In: BMC Complementary and Alternative Medicine. Band 6, Nr. 1, Februar 2006, ISSN 1472-6882, S. 2, doi:10.1186/1472-6882-6-2.
- lyricsplayground.com.
Weblinks
- Missouri Botanical Garden.
- Jacaranda mimosifolia. In: S. Dressler, M. Schmidt, G. Zizka (Hrsg.): African plants – A Photo Guide. Senckenberg, Frankfurt/Main 2014.
- Jacaranda mimosifolia in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: Prado, 1998. Abgerufen am 11. Mai 2006. Gelistet als Vulnerable (VU B1+2ac v2.3)
- Jacaranda mimosifolia. In: S. Dressler, M. Schmidt, G. Zizka (Hrsg.): African plants – A Photo Guide. Senckenberg, Frankfurt/Main 2014.
- Foto eines Herbarbeleges aus New South Wales.