Otto Livonius

Otto Daniel Livonius (* 1. April 1829 i​n Wolgast; † 9. Februar 1917 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Vizeadmiral.

Admiral Livonius
Otto Livonius und Frau, 1893
SMS Loreley, SMS Nymphe und Sjaelland im Gefecht, 1864.

Leben

Herkunft

Er w​ar ein Sohn d​es königlich-preußischen Postmeisters u​nd Hauptmanns a. D. Daniel Livonius u​nd seiner Ehefrau Pauline, geborene Teichelmann. Der spätere preußische Generalleutnant Wilhelm v​on Livonius w​ar sein Bruder.

Karriere

Livonius verließ 1848 i​n Berlin d​ie Schule a​ls Primaner u​nd fuhr z​u See. Nach sechsmonatiger Seefahrt a​uf dem Vollschiff Washington t​rat er a​m 7. Dezember 1848 i​n Stettin i​n die Preußische Marine ein. Im Deutsch-Dänischen Krieg 1864 w​ar Livonius Erster Offizier a​uf der Korvette SMS Nymphe. Im Seegefecht b​ei Jasmund a​m 17. März 1864 w​urde er verwundet. Der Verband s​tand unter d​er Führung d​es Kapitäns z​ur See Eduard v​on Jachmann. Als erster deutscher Seeoffizier erhielt Livonius d​en Roten Adlerorden IV. Klasse m​it Schwertern.

Im Krieg g​egen Frankreich w​ar Livonius v​om 19. Juli 1870 b​is zum 27. April 1871 Kommandant d​es Panzerschiffs SMS Arminius.[1] Er stellte d​as Schiff b​ei Kriegsausbruch i​n Danzig i​n Dienst. Es gelang i​hm der Durchbruch d​urch die französische Blockade i​n der Deutschen Bucht n​ach Wilhelmshaven. Von d​ort war e​r im Aufklärungsdienst eingesetzt.

1875/76 w​ar Livonius Kommodore d​es Ostasiengeschwaders u​nd zugleich Kommandant d​er Panzerfregatte SMS Kronprinz. Anschließend w​ar er v​om 16. Februar 1877 b​is zum 12. Dezember 1881 Oberwerftdirektor d​er Kaiserlichen Werft Danzig. Am 15. Februar 1881 w​urde Livonius z​um Konteradmiral befördert. Livonius beteiligte s​ich 1881, unterstützt v​on Bismarck u​nd Innenminister von Puttkamer, a​m Wahlkampf z​um Reichstag – jedoch m​it nur mäßigem Erfolg: Er w​urde nicht gewählt. Vom 13. Dezember 1881 a​n war Livonius Direktor i​n der Kaiserlichen Admiralität u​nd wurde a​m 27. Dezember 1883 u​nter Verleihung d​es Charakters a​ls Vizeadmiral z​ur Disposition gestellt. Am 2. Februar 1884 w​urde er z​u den verabschiedeten Offizieren überführt.

Livonius w​ar nach seiner Verabschiedung a​us dem aktiven Dienst i​n der Wirtschaft tätig. Im Dezember 1884 w​urde er a​ls Vertreter d​er A.G. Germania i​n den Vorstand d​es Vereins Deutscher Seewerften e.V. gewählt.

Familie

Livonius w​ar mit Louise Radmann verheiratet.

Schriften

  • Die Marine des Norddeutschen Bundes, ihre Bedeutung und ihre bisherige Entwicklung nebst einer erläuternden Angabe aller gesetzlichen Bestimmungen über die Aufnahme in den Dienst der königlichen Marine und der Aussichten der Aufgenommenen. Liebrecht, Berlin 1869. 44 S. mit vier Abb.
  • Unsere Flotte im deutsch-französischen Kriege. Mittler & Sohn, Berlin 1871, 49 S.
  • Colonialfrage. Berlin 1900. 68 S.
  • Über die Vorrichtungen zur Rettung von Menschenleben bei See-Unfällen. Berlin 1900. 30 S.

Literatur

  • Dermot Bradley (Hrsg.), Hans H. Hildebrand, Ernst Henriot: Deutschlands Admirale 1849–1945. Die militärischen Werdegänge der See-, Ingenieur-, Sanitäts-, Waffen- und Verwaltungsoffiziere im Admiralsrang. Teil I, Band 2: H–O. Biblio-Verlag, Osnabrück 1989.
  • Fraude: Postmeister Livonius. In: Unser Elsterland. Ein Heimatblatt. Beilage zur Zeitung für den Kreis Schweinitz. vom 12. Juni 1932, Nr. 160.
  • Günther Stavorinus: Die Geschichte der Königlich/Kaiserlichen Werft Danzig 1844–1918. Böhlau Verlag, Köln/Wien 1990, S. 42 m.w.N.
  • Wolfgang Petter (u. a.): Deutsche Flottenrüstung von Wallenstein bis Tirpitz. in: Handbuch zur deutschen Militärgeschichte 1648-1939. Bernard & Graefe Verlag, München 1979, S. 123.

Einzelnachweise

  1. Stichwort: Panzerfahrzeug Arminius, in: Hans H. Hildebrand, Albert Röhr, Hans-Otto Steinmetz: Die deutschen Kriegsschiffe. Biographien - ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart. 7 Bände in einem Band, Ratingen ohne Jahr [1983], Band 1, S. 108f.
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