Otto-Tile von Kalm

Otto-Tile v​on Kalm (* 6. April 1889 i​n Rostock; † 9. Juni 1986 i​n Kassel) w​ar ein deutscher Generalmajor i​m Zweiten Weltkrieg.

Leben

Als Sohn eines Fabrikdirektors studierte Kalm an der Philipps-Universität Marburg, der Westfälischen Wilhelms-Universität und der Friedrichs-Universität Halle Rechtswissenschaft. Er trat am 21. Juli 1910 als Fahnenjunker in das 1. Kurhessische Feldartillerie-Regiment Nr. 11 in Kassel ein. Dort wurde er am 18. Juli 1911 zum Fähnrich ernannt sowie am 18. November 1911 zum Leutnant befördert. Ab 1. August 1913 fungierte Kalm als Adjutant der I. Abteilung. In dieser Stellung zog er bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs an die Front und kämpfte in Frankreich. Hier erfolgte am 1. Mai 1915 seine Ernennung zum Regimentsadjutant und kurz darauf am 24. Juli 1915 seine Beförderung zum Oberleutnant. Im April 1917 versetzte man Kalm als Adjutant zur 22. Feldartillerie-Brigade. Nachdem er am 15. Juli 1918 Hauptmann geworden war, folgte mit der Rückversetzung zu seinem Stammregiment am 1. August 1918 die Ernennung zum Batteriechef. Als solcher geriet Kalm am 4. November 1918 in britische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 1. Dezember 1919 entlassen wurde. Für sein Wirken während des Krieges erhielt Kalm neben beiden Klassen des Eisernen Kreuzes und des Braunschweiger Kriegsverdienstkreuzes das Waldecksche Verdienstkreuz III. Klasse mit Schwertern sowie das Österreichische Militärverdienstkreuz III. Klasse mit Kriegsdekoration.[1]

Nach kurzzeitiger Beurlaubung w​urde Kalm a​m 1. Januar 1920 i​n die Reichswehr übernommen u​nd zunächst b​eim Stab d​er Reichswehr-Brigade 11 verwendet. Darauf folgte a​m 1. Oktober 1920 d​ie Versetzung i​n das 5. Artillerie-Regiment. Nach e​inem Jahr übernahm Kalm a​ls Chef d​ie 3. (Preußische) Eskadron d​er 5. Fahr-Abteilung i​n Kassel. Anschließend fungierte Kalm v​om 1. Oktober 1926 b​is 31. Januar 1930 i​n Fulda a​ls Chef d​er 3. (Preußische) Batterie d​es 5. Artillerie-Regiments. Er w​ar dann b​eim Stab d​er Kommandantur Ulm u​nd wurde a​m 1. Mai 1931 z​um Major befördert. Vom 1. April 1932 b​is 30. September 1934 w​ar Kalm b​eim Stab d​er II. Abteilung d​es 5. Artillerie-Regiments. Am 1. September 1934 beförderte m​an Kalm z​um Oberstleutnant u​nd ernannte i​hn einen Monat darauf z​um Kommandeur d​er II. Abteilung d​es Artillerie-Regiments 9. Nach z​wei Jahren erhielt e​r das Kommando über d​as in Magdeburg stationierte Artillerie-Regiment 13 s​owie am 1. März 1937 d​ie Beförderung z​um Oberst.

Nach d​em Beginne d​es Zweiten Weltkriegs u​nd dem Überfall a​uf Polen w​urde Kalm a​m 1. Oktober 1939 Artilleriekommandeur 107. In dieser Funktion beförderte m​an ihn a​m 1. Februar 1941 z​um Generalmajor. Am 31. Oktober 1941 w​urde er v​on seinem Posten abgelöst u​nd für z​wei Monate i​n die Führerreserve versetzt. Danach verwendete m​an Kalm a​ls Kommandant v​on Magdeburg. Da e​r verdächtigt wurde, m​it den Attentat v​om 20. Juli 1944 i​n Verbindung gestanden z​u haben, w​urde er insgeheim überwacht u​nd zum 30. November 1944 i​n den Ruhestand versetzt.[2]

Seit 1925 w​ar er m​it Vera Uecker a​us Kassel verheiratet. Die beiden hatten e​ine Tochter.[3]

Corpsstudent

Kalm w​ar Mitglied d​es Corps Teutonia Marburg (1908) u​nd des Corps Rheno-Guestphalia (1909).[4] Von 1958 b​is 1961 saß e​r im Kasseler Vorstand v​om Verband Alter Corpsstudenten.

Literatur

  • Dermot Bradley: Die Generale des Heeres 1921–1945. Die militärischen Werdegänge der Generale, sowie der Ärzte, Veterinäre, Intendanten, Richter und Ministerialbeamten im Generalsrang. Band 6: Hochbaum–Klutmann. Biblio Verlag, Bissendorf 2002, ISBN 3-7648-2582-0, S. 351–352.

Einzelnachweise

  1. Reichswehrministerium (Hrsg.): Rangliste des Deutschen Reichsheeres. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1924, S. 155.
  2. Bundesarchiv-Militärarchiv; Nachruf in Corpszeitung der Teutonia Marburg vom Juni 1986
  3. Blaubuch des Corps Teutonia zu Marburg 1825 bis 2000. Marburg 2000.
  4. Kösener Corpslisten 1960, 104/983; 117/19.
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