Orangina
Orangina (/oʁãˈʒiːna/) ist der Markenname eines kohlensäurehaltigen Erfrischungsgetränks aus Orangen- und Mandarinenextrakten mit der Besonderheit, dass auch echtes Fruchtfleisch (ähnlich wie bei frisch gepressten Fruchtsäften) enthalten ist.
Geschichte
Das Getränk wurde ursprünglich von dem spanischen Pharmazeut Augustin Trigo Mirallès entwickelt und 1935 unter dem Namen Naranjina auf einer Messe in Marseille der Öffentlichkeit vorgestellt.[1][2] Dort kaufte der Franzose Léon Beton die Vertriebsrechte und führte den Namen Orangina ein. Die Produktion erfolgte zunächst in Boufarik (Algerien). 1951 wurde Orangina erfolgreich in Frankreich eingeführt.[3] Nach der Unabhängigkeit Algeriens 1962 wurde die Produktion nach Marseille verlegt,[2] und Orangina verbreitete sich zunehmend in Frankreich unter der Führung von Léons Sohn Jean-Claude Beton (1925–2013).[4]
Orangina ist in Europa, vornehmlich in Frankreich und der Schweiz, verbreitet, aber auch in Nordamerika bekannt, wo die Produktion ursprünglich in Kanada stattfand, aber inzwischen nach Hialeah, Florida verlagert wurde.
Die Marke Orangina gehörte bis 2006 zum Cadbury-Schweppes-Konzern und wurde als Orangina SARL von der Investorengruppe Lion Capital und The Blackstone Group gekauft. Seit 2009 wird die Marke vom japanischen Suntory-Konzern vertrieben.[5] Ausnahme sind Nordamerika (wo die Vertriebsrechte bei Dr Pepper Snapple liegen.[3]), Deutschland und Österreich (wo seit Mai 2006 die Krombacher Brauerei unter dem Firmennamen Schweppes Deutschland GmbH den Vertrieb bestreitet) und die Schweiz (Aproz Sources Minérales).
Als Folge der Zuckersteuer wurde der Zuckergehalt in Großbritannien bei Orangina um rund die Hälfte reduziert.[6][7]
In Frankreich und der Schweiz gibt es von Haribo auch saures Orangina-Weingummi, welches in seiner Form der klassischen Oranginaflasche ähnelt und an den Geschmack des Getränkes erinnert.
Andere Limonaden gleichen Namens
Neben der heute bekannten Orangina gab es weitere Getränke gleichen Namens, die mit dieser nicht in Verbindung standen.
Eglisauer Orangina
Von 1935 bis in die 1980er-Jahre wurde in der Schweiz von den Mineralquellen Eglisau, die auch Vivi Kola herstellten, eine Orangenlimonade ohne Fruchtfleisch unter demselben Namen vertrieben, aber mit anderem Schriftzug und anderer Flaschenform. Sie wurde mit mehreren künstlerischen Werbesujets beworben.
Einzelnachweise
- „The Heritage of Orangina.“ Offizielle Website (englisch). Abgerufen am 5. Februar 2021.
- William Yardley: Jean-Claude Beton, Who Sent Orangina Around the World, Dies at 88. In: New York Times, 6. Dezember 2013. Abgerufen am 5. Januar 2014.
- Orangina | Dr Pepper Snapple Group. Abgerufen am 5. Februar 2018 (englisch).
- Vater der Kult-Limonade „Orangina“ ist tot. In: T-Online, 3. Dezember 2013.
- Suntory | Brands | Orangina. In: Suntory. (suntory.com [abgerufen am 5. Februar 2018]).
- Lars Gotsch: Fanta & Co. – Das süssere Leben in der Schweiz. In: srf.ch. 19. September 2018, abgerufen am 30. Oktober 2019.
- Brigitte Wenger, Amanda Arroyo: Weniger Zucker. Ein Würfel – viele Interessen. In: srf.ch. 29. Oktober 2019, abgerufen am 30. Oktober 2019.
- VEB (B) Neubrandenburger Brauerei Neubrandenburg afG DDR-Limonade ORANGINA – MDN | eBay. Abgerufen am 5. Februar 2018.