Oberemmel
Oberemmel ist ein Ortsteil der Stadt Konz im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz.
Oberemmel Stadt Konz | ||
---|---|---|
Höhe: | 197 m ü. NN | |
Einwohner: | 1560 (17. Mrz. 2016)[1] | |
Eingemeindung: | 7. November 1970 | |
Postleitzahl: | 54329 | |
Vorwahl: | 06501 | |
Lage von Oberemmel in Rheinland-Pfalz | ||
Alte Pfarrkirche St. Briktius |
Geographie
Der Ort liegt südöstlich der Konzer Kernstadt am Ausgang des Konzer Tälchens, ein trockengefallener ehemaliger Altarm der Urmosel.[2] Durch den Stadtteil fließen der Oberemmeler Bach, der Weierbach und der Mawelbach, die vereinigt als rechtes Nebengewässer in die weiter westlich vorbeiströmende Saar münden.
Zu Oberemmel gehören auch die Wohnplätze Bauschertsmühle, Forsthaus Oberemmel und Schemelmühle.[3]
Nachbarorte sind die Konzer Stadtteile Kommlingen im Nordwesten und Krettnach im Norden, sowie die Ortsgemeinden Pellingen im Nordosten, Paschel im Südosten und Wiltingen im Westen.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 893 als Embilaco. Der Name entwickelte sich weiter zu Emmelde (1036) und Emmel (1373).[4]
Bereits im Mittelalter unterhielt die Trierer Abtei St. Maximin im Ort einen Fronhof.[4] Nach langen Streitigkeiten wurde das Kloster 1669 der kurtrierischen Landeshoheit unterstellt. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war Oberemmel einer der vier Hochgerichtsbezirke des Amtes Maximin.
Die Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen beendete die alte Ordnung. Der Ort wurde von 1798 bis 1814 Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Französischen Kaiserreichs. Die Mairie Oberemmel war dem Kanton Konz des Arrondissements Trier im Saardepartement zugeordnet. Nach der Niederlage Napoleons kam die Gemeinde 1815 aufgrund der auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen zum Königreich Preußen. Der Ort wurde Sitz der Bürgermeisterei Oberemmel im Landkreis Trier des Regierungsbezirks Trier, die 1822 Teil der neu gebildeten Rheinprovinz wurden. Im Jahr 1858 wurde die bereits in Personalunion geführte Bürgermeisterei in die Bürgermeisterei Konz eingegliedert.[4]
Als Folge des Ersten Weltkriegs gehörte die gesamte Region zum französischen Teil der Alliierten Rheinlandbesetzung. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Oberemmel zu den Gemeinden der französischen Besatzungszone, die im Februar 1946 an das Saarland angeschlossen wurden, im Juni 1947 aber auch zu den Orten des Landkreises Saarburg, die wieder zurückgegliedert und Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz wurden.
Am 7. November 1970 wurde im Zuge der Verwaltungsreform in Rheinland-Pfalz die bisher selbständige Gemeinde Oberemmel mit zu diesem Zeitpunkt 1045 Einwohnern in die Stadt Konz eingemeindet.[5]
Politik
Ortsbezirk
Oberemmel ist gemäß Hauptsatzung einer von fünf Ortsbezirken der Stadt Konz. Der Ortsbezirk umfasst das Gebiet der ehemaligen Gemeinde. Die Interessen des Ortsbezirks werden durch einen Ortsbeirat und durch einen Ortsvorsteher vertreten.[6]
Ortsbeirat
Der Ortsbeirat besteht aus 15 Mitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsvorsteher als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Ortsbeirat:
Wahl | SPD | CDU | FWG (*) | Gesamt |
---|---|---|---|---|
2019[7] | 2 | 6 | 7 | 15 Sitze |
2014[8] | 3 | 5 | 7 | 15 Sitze |
2009[9] | 2 | 5 | 8 | 15 Sitze |
2004[10] | 3 | 6 | 6 | 15 Sitze |
Ortsvorsteher
Hermann-Josef Benzkirch (FWG) wurde 2004 Ortsvorsteher von Oberemmel.[11] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 78,05 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[12]
Benzkirchs Vorgänger Joachim Weber (CDU) hatte das Amt von 1999 bis 2004 inne.
Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Kulturdenkmäler in Konz sind für Oberemmel zwei Denkmalzonen und 13 Einzeldenkmäler aufgeführt.[13]
Wirtschaft und Infrastruktur
Weinbau
Der Ort ist durch den Weinbau geprägt, der hier eine lange Tradition hat.[2] Der am Unterlauf der Saar erzeugte Saarwein zählt zum Weinanbaugebiet Mosel.
Verkehr
Oberemmel liegt an der Landesstraße 138. Im Ort zweigt die Kreisstraße 136 nach Kommlingen ab. Die B 268 verläuft weiter östlich.
Literatur
- Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 15, Abt. 2. L. Schwann, Düsseldorf 1936 (Die Kunstdenkmäler des Landkreises Trier), Nachdruck vom Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1981, S. 257–260.
Weblinks
- Oberemmel auf oberemmel.de
- Konz-Oberemmel auf dekanat-konz-saarburg.de
Einzelnachweise
- swrfernsehen.de
- Karin Bormann: Das Konzer Tälchen. Karin Bormann, Trier, 11. August 2014, abgerufen am 17. April 2021.
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 113 (PDF; 2,6 MB).
- Erste Erwähnung als Embilaco. In: Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier. Peter Valerius, abgerufen am 17. April 2021.
- Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (Memento vom 22. Dezember 2017 im Internet Archive) (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 183 (PDF; 2,6 MB). Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
- Hauptsatzung der Stadt Konz vom 25. August 2015. (PDF) § 2 Ortsbezirke. Verbandsgemeindeverwaltung Konz, abgerufen am 17. April 2021 (Die Änderungen vom 2017 und 2019 betreffen nicht den § 2 Ortsbezirke).
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2019 Oberemmel. Abgerufen am 17. April 2021.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2014 Oberemmel. Abgerufen am 17. April 2021.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2009 Oberemmel. Abgerufen am 17. April 2021.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2004 Oberemmel. Abgerufen am 17. April 2021.
- Maximinerplatz soll schöner werden. Hermann Josef Benzkirch (FWG) ist „echter Emmler“ und seit 2004 Ortsvorsteher. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 4. Januar 2012, abgerufen am 17. April 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 17. April 2021 (siehe Konz, Verbandsgemeinde, siebte Ergebniszeile).
- Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Trier-Saarburg. Mainz 2021, S. 28 (PDF; 6,5 MB).